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Zivilcourage

Haben Sie eine Belästigung beobachtet? Zeigen Sie Zivilcourage! Hinschauen, Einschätzen und Unterstützen sind wirksam gegen Belästigungen im öffentlichen Raum. Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit. Zivilcourage braucht Mut, kann aber gelernt werden. Auf dieser Seite finden Sie praktische Tipps und Hinweise zu Workshop- und Kursangeboten.

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Hinschauen und Verantwortung übernehmen sind die Basis für Zivilcourage.

Gerade wenn viele Menschen eine Belästigung beobachten, kann es sein, dass niemand der betroffenen Person hilft. Dieses Phänomen nennt sich Bystander-Effekt. Die Beobachter*innen denken sich vielleicht: «Es hilft sicher jemand anderes.» oder «Die anderen haben es auch gesehen und handeln nicht, deshalb ist es wohl nicht so schlimm». Seien Sie mutig und übernehmen Sie Verantwortung. Wenn eine Person aktiv wird, sind meistens auch weitere Beobachter*innen bereit zu helfen. 

Könnte die Situation gefährlich für Sie werden? Achten Sie auf Ihre Grenzen und holen Sie bei Bedarf Hilfe oder rufen Sie die Polizei (Telefon: 117). 

Sind Sie sich unsicher, ob es sich um eine Belästigung handelt? Fragen Sie die betroffenen Person: «Ich habe beobachtet, dass ... Ich habe mich gefragt, ob dies für Sie unangenehm ist.»

Betroffene Person unterstützen: 

  • Stellen Sie Blickkontakt her.
  • Sprechen Sie die betroffene Person an: «Ich habe gesehen, was passiert ist. Ich finde das nicht okay.»
  • Auch Ablenkung kann die Situation entschärfen. Sie können z.B. vortäuschen, dass sie die betroffene Person kennen: «Kennen wir uns nicht aus dem Italienischkurs?» Oder fragen Sie etwas Alltägliches: «Pardon, welche Uhrzeit ist?»
  • Fragen Sie nach den Bedürfnissen der betroffenen Person: «Wie geht es Ihnen? Was brauchen Sie jetzt? Wie kann ich Ihnen helfen?»
  • Bieten Sie an, gemeinsam die Situation zu verlassen und die betroffene Person an einen sicheren Ort zu begleiten. 
  • Informieren Sie sie über Beratungsangebote
  • Dokumentieren Sie den Vorfall (Datum, Zeit, Ort, Autonummer, Zugstrecke, Beschrieb Tatperson etc.) und geben Sie Ihre Kontaktangaben an, um bei Bedarf als Zeug*in auszusagen. 

Unterstützung holen: 

  • Sprechen Sie Personen in der Nähe direkt an: «Hey, Sie mit der roten Jacke, können Sie uns bitte helfen?»
  • Rufen Sie Personen, die an dem Ort arbeiten: z.B. Sicherheitspersonal, Clubmitarbeitende, Busfahrer*in.
  • Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei (Telefon: 117). 

Belästigende Person ansprechen: 

  • Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit. Schätzen Sie ein: Könnte die belästigende Person auch Sie angreifen? Rufen Sie in diesem Fall die Polizei und sprechen Sie die belästigende Person nicht an. 
  • Bleiben Sie ruhig und sachlich. Siezen Sie die belästigende Person.  
  • Beziehen Sie klar Stellung: «Ich habe gehört, was Sie gerade gesagt haben. Das ist nicht okay.»
  • Fassen Sie die belästigende Person nicht an. Dies kann provozieren und die Aggression verstärken. 
  • Achten Sie darauf, dass die belästigende Person räumlich nicht eingeengt wird und dass sie die Situation verlassen kann. 

Sie konnten in der Situation nicht reagieren? 

  • Belästigungen können bei Beobachter*innen Sprachlosigkeit und Ohnmacht auslösen. Sie können auch nach dem Vorfall noch unterstützen. 
  • Gehen Sie auf die betroffene Person zu. Sagen Sie, dass Sie den Vorfall nicht okay finden, und fragen Sie, wie es ihr geht und ob sie Unterstützung wünscht. 
  • Falls Sie die belästigende Person kennen: Sprechen Sie im Nachhinein mit ihr. Benennen Sie den konkreten Vorfall und beziehen Sie klar Stellung: «Was du da gesagt hast, war verletzend. Ich finde das nicht okay.» Manchmal können Fragen hilfreich sein: «Was denkst du, löst dein Verhalten bei der betroffenen Person aus? Was wolltest du damit bewirken?» 

Melden Sie den Vorfall.

Kurse und Merkblätter

Zivilcourage kann man üben!

Weitere Informationen.

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