Haselmaus und Siebenschläfer
Um mehr über die Verbreitung der versteckt lebenden Nagetiere Haselmaus und Siebenschläfer auf dem Gemeindegebiet der Stadt Bern zu erfahren, wurde 2022 in Zusammenarbeit mit dem Umweltbüro UNA Atelier für Naturschutz und Umweltfragen und StadtWildTiere das Projekt «Haselnussliebhaber in der Stadt Bern» durchgeführt.
Melden Sie uns, wo Sie in Bern Haselmäuse oder Siebenschläfer beobachtet haben: Eine gute Datengrundlage zur Verbreitung der Haselmäuse und Siebenschläfer ist eine wichtige Voraussetzung für eine gezielte Förderung. Beobachtungen können Sie auf der Plattform www.bern.stadtwildtiere.ch melden.
Lebensraum und Verbreitung
Die Haselmaus und der Siebenschläfer gehören zur Familie der Bilche (auch Schläfer oder Schlafmäuse genannt). Charakteristisch für Tierarten dieser Familie ist der Winterschlaf, welcher von Oktober/November bis April/Mai abgehalten wird. Sie leben versteckt in Heckenlandschaften und Wäldern. Sie sind auf vielfältige und strukturreiche Lebensräume angewiesen, die eine hohe Vielfalt an Strauch- und Baumarten und Vernetzungen zu benachbarten Flächen aufweisen.
Die Haselmaus ist in der Schweiz auf der Roten Liste als verletzlich eingestuft, der Siebenschläfer als nicht gefährdet. Schweizweit ist das Wissen zur Verbreitung und Vorkommen der Schläfer nur lückenhaft vorhanden. Kenntnisse über die Verbreitung und das Vorkommen von Tierarten sind aber besonders wichtig, da sie zentrale Voraussetzungen für deren Erhalt und Förderung darstellen. Da die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere aber kaum zufällig gesichtet werden, werden nur selten neue Beobachtungen gemeldet. Die wenigen Beobachtungsmeldungen in Bern stammen vor allem von den Wäldern um die Stadt.
Projekt «Haselnussliebhaber»
Im Rahmen des Projekts «Haselnussliebhaber in der Stadt Bern» wurden mithilfe von Freiwilligen zwischen Ende Juli und Anfang November 2022 an 26 Standorten in Bern je zehn Spurentunnel montiert und jeweils während eines Monats wöchentlich kontrolliert. Dabei konnten beide Arten an je zwei Standorten nachgewiesen werden. Zudem wurde die Berner Bevölkerung, im Besonderen Schulklassen, zu einer Haselnussjagd aufgerufen. Wie die Fussspuren in den Spurentunneln, können die Nagespuren an den Haselnüssen der entsprechenden Tierart zugeordnet werden und dienen so als indirekten Nachweis. Zwar konnten keine Nagespuren der Haselmaus oder dem Siebenschläfer zugeordnet werden, jedoch wiesen 25% der Nüsse Spuren des Eichhörnchens auf, wodurch dessen Verbreitungskarte in Bern aktualisiert und ergänzt werden konnte.
Die Ergebnisse bestätigen das Gesamtbild der bisherigen Nachweise, dass die Schläfer in den Wäldern um Bern vorkommen. Mögliche Ursachen für fehlende Vorkommen an anderen Standorten sind eine geringe Diversität von Sträuchern und Bäumen, eine zu geringe Grösse, fehlende Vernetzungen zwischen möglichen Lebensräumen und eine ungeeignete Hecken- und Waldrandpflege. Detaillierte Informationen zu den Ergebnissen finden Sie im Schlussbericht (PDF, 3.9 MB).
Die Ergebnisse fliessen in das Projekt «Aktionsplan für die Schläfer im Kanton Bern» ein, welcher der Verein Minimus im Auftrag der Abteilung für Naturförderung des Kantons Bern erstellt.
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Schlussbericht Projekt Haselnussliebhaber in der Stadt Bern (PDF, 3.9 MB) |