Eschentriebsterben
Das durch einen Pilzerreger verursachte Eschentriebsterben ist in der Stadt Bern stark verbreitet. Der Pilzbefall führt in den allermeisten Fällen zum Absterben des Baumes. Aus Sicherheitsgründen werden deshalb in Zukunft vermehrt Eschen gefällt werden müssen.
Die Hintergründe des Eschentriebsterbens
Der Erreger der Eschenwelke ist ein Pilz aus der Gruppe der Schlauchpilze, welcher sowohl Trocken- wie auch Kälteperioden übersteht. Er wird als «Falsches weisses Stengelbecherchen“ bezeichnet. Im Sommer besiedelt der Pilz die Blattspindel. Er überwintert im Falllaub, wo er im Folgejahr die Fruchtkörper bildet. Die Sporen werden vor allem durch den Wind verbreitet und können so leicht neue Blattspindeln befallen. Der Pilzbefall führt in den allermeisten Fällen zum Absterben des Baumes, bei starkem Befall können vor allem Jungeschen innerhalb von zwei Jahren absterben.
Erste Anzeichen sind unregelmässige Farbveränderungen an den Blättern, später wird der Pilzbefall durch die geschädigte Rinde sichtbar. Da die Wasserversorgung des Astes bei triebumfassenden Rindenschäden unterbrochen ist, verwelken die Pflanzenteile oberhalb und sterben ab. Die durch die Eschenwelke geschwächten Bäume werden dadurch anfälliger für andere Krankheiten, wie Nekrosen und Hallimasch-Pilze.
Es werden sowohl Jungbäume als auch Altbäume fast aller Eschenarten befallen. Betroffen sind sowohl die in der Schweiz weit verbreitete Europäische Esche (Fraxinus excelsior) als auch die in Südeuropa zu findende Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia) sowie amerikanische Eschenarten. Einzig die Blumenesche (Fraxinus ornus) scheint von der Krankheit verschont zu bleiben und somit resistent zu sein.
Was unternimmt Stadtgrün Bern?
In der Stadt Bern sind bereits unzählige Bäume befallen – in den Wäldern bis zu 90% der Jungwüchse sowie sehr viele Altbäume. Auch in den Parkanlagen und in den Alleen sind bereits viele Eschen mit dem Pilz infiziert. Um die Sicherheit der Nutzenden zu gewährleisten, kontrolliert Stadtgrün Bern die Eschen häufig. Es besteht keine Möglichkeit, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder zu stoppen, weshalb wir die betroffenen Bäume letztendlich in den allermeisten Fällen fällen müssen.
Das Falllaub in Wäldern und Wildhecken kann aus wirtschaftlichen sowie ökologischen Gründen nicht entfernt werden. Der aus dem Falllaub entstehende Humus liefert für den Baum lebensnotwendige Nährstoffe. In den Wildhecken bietet das Falllaub Unterschlupfmöglichkeiten für verschiedene Tiere.
Was können Sie in Ihrem Garten tun?
Wenn Sie Eschen auf Ihrem Grundstück haben empfehlen wir Ihnen, diese regelmässig zu kontrollieren. Zudem ist es in Privatgärten sinnvoll, das infizierte Falllaub regelmässig zu entfernen, damit der Fruchtkörper des Pilzes gar nicht erst entstehen kann. Bitte melden Sie verdächtige Anzeichen umgehend dem Baumkompetenzzentrum von Stadtgrün Bern. Wir beurteilen anschliessend die Eschen vor Ort und besprechen mit Ihnen das weitere Vorgehen.
Neupflanzungen sollten nur unter Bedacht vorgenommen werden. Wir empfehlen eine vorgängige Absprache mit dem Baumkompetenzzentrum, wenn Sie darüber nachdenken, eine neue Esche zu pflanzen.