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Floreninventar Bern

Auf dem Gemeindegebiet der Stadt Bern wächst eine sehr reichhaltige Flora. Dies ist bekannt, da die Bernische Botanische Gesellschaft und die Fachstelle Natur und Ökologie von Stadtgrün Bern von 2013 bis 2015 mit rund 100 Freiwilli-gen das Floreninventar Bern durchführten. Die umfangreiche Datengrundlage dient der Erhaltung und Förderung der Pflanzenvielfalt aber auch Bildung und Wissenschaft.

Siedlungsräume sind reich an wildwachsenden Pflanzenarten wie es Stadtflorakartierungen in Lausanne, Genf, Zürich und Freiburg bereits gezeigt haben.

Um herauszufinden, wie es um die Stadtberner Pflanzenvielfalt steht, haben Stadtgrün Bern und die Bernische Botanische Gesellschaft 2012 gemeinsam die Trägerschaft für eine Erhebung der Wildpflanzen übernommen – das Floreninventar Bern FLIB. Kartiermethode und Artenliste konnten von der Kartierung «Flora des Kantons Zürich FLOZ» übernommen und an Berner Verhältnisse angepasst werden. Von Frühling 2013 bis 2015 waren über 100 Pflanzenkenner*innen mit grossem Engagement daran, die Flora der Gemeinde Bern ehrenamtlich zu erfassen. Bis heute wurden über 72’000 Fundmeldungen in die Datenbank von Info Flora eingegeben. Die Kenntnis über die Berner Flora hat sich dabei wesentlich erweitert:

  • Es wurden 1575 Pflanzenarten festgestellt, welche sich in Bern selbstständig vermehren.

  • Davon sind 1040 einheimische Wildpflanzen (inkl. Unterarten), das sind 35% der schweizerischen, indigenen Flora.

  • 428 Arten sind Neophyten, d.h. gebietsfremde Arten, die sich seit 1497 in der Schweiz etabliert haben. 45 davon verhalten sich invasiv (siehe Neophyten).

  • 108 Arten sind schweizweit gefährdet, weitere 78 Arten sind regional (Mittelland) gefährdet und 197 Arten potenziell gefährdet.

So wurde festgestellt, dass das sehr seltene Entferntährige Rispengras im Bremgartenwald weiter verbreitet ist, als bisher angenommen. Auch die heute schweizweit gefährdete Orchideenart Bienen-Ragwurz, die laut Albrecht von Haller im 18. Jahrhundert in Bern häufig war, wurde an mehreren Stellen auf Stadtgebiet gefunden. Es hat sich herausgestellt, dass städtische Quartiere artenreicher sind als rein landwirtschaftliche oder bewaldete Flächen.

Die Daten dienen heute als Grundlage zur Beurteilung der Schutzwürdigkeit von Lebensräumen bei Planungen. Da das Vorkommen gefährdeter Arten nun bekannt ist, kann auch die Grünflächenpflege ihre Arbeiten besser danach ausrichten.

Das Floreninventar FLIB veranstaltete 2013 und 2014 je einen Fotowettbewerb.

Bild Legende:

Gewinnerbild 2013 «Pflanzen in der Stadt» von André Strauss

Bild Legende:

Gewinnerbild 2014 «Pflanzenbild» von Willy Müller

Weitere Informationen.

Kontakt

Stadtgrün Bern / Fachstelle Natur und Ökologie Telefon +41 31 321 75 28

Ihre Ansprechperson:

Nicola Indermühle
Projektleiter Natur und Ökologie
Tel. +41 321 71 29

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