Asiatische Hornisse
Die Asiatische Hornisse wurde erstmals 2017 in der Schweiz gemeldet, Funde in Bern wurden 2023 bestätigt. Die invasive Art frisst unter anderem Bienen und ist eine Gefahr für einheimische Bienenvölker. Sichtungen müssen gemeldet werden.
Die aus Südostasien stammende Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich seit 2005 in Europa aus. In der Schweiz wurde die invasive Art erstmals 2017 gemeldet, erste Funde im Bern wurden 2023 bestätigt. In Europa wurde nur die Unterart Vespa velutina nigrithorax eingeschleppt, deren Vorderleib (Thorax) schwarz gefärbt ist.
Nest und Fortpflanzung
Die Winterruhe der Königinnen endet zwischen März und April (ab 12 bis 15 °C). Zuerst wird ein Primärnest an einem geschützten Ort (z.B. Dachvorsprung) gebaut, später dann ein Sekundärnest in einer Baumkrone in mindestens zehn Meter Höhe. Die Nester sind viel grösser als die unserer einheimischen Hornisse (Vespa crabro). Die Nester der Asiatischen Hornisse können einen Durchmesser von 80 Zentimeter erreichen und bis zu 1 Meter hoch gebaut werden.
Zudem produziert die Asiatische Hornisse pro Jahr dreimal so viele Individuen wie die einheimische Hornisse. Die Flugzeit ist von Mai bis Ende November. Ende Jahr stirbt das Hornissenvolk ab und nur die Jungköniginnen überwintern.
Verhalten und Nahrung
Die Asiatische Hornisse ist überwiegend tagaktiv und kehrt bei Nachteinbruch in ihr Nest zurück. Sie ist eine sehr gute Jägerin, sie fängt ihre Beute im Flug und kann sowohl rückwärts fliegen wie auch in der Luft stehen bleiben (charakteristischer Schwebeflug). Als Nahrung dienen ihr vor allem Honigbienen, Wildbienen, Wespen und Schwebfliegen.
Problematik
Besonders im Sommer und Herbst kann bis zu 85 Prozent der Beute aus Honigbienen bestehen. Im Gegensatz dazu frisst unsere einheimische Hornisse nur selten Honigbienen. Asiatische Hornissen jagen oft gemeinsam und belagern Bienenstöcke, so dass die Honigbienen nicht mehr ausfliegen. So kann die Asiatische Hornisse durch ihr Jagdverhalten ganze Honigbienenvölker beeinträchtigen und gar dezimieren. Ob einheimische Hornissen und wilde Bestäuber ebenso negativ betroffen sind, ist bisher noch nicht bekannt.
Die Asiatische Hornisse steht auf der Liste der invasiven gebietsfremden Arten. Um ihre weitere Ausbreitung eindämmen und rasch handeln zu können, sollten Verdachtsfälle umgehend gemeldet werden!
Verdächtige Sichtung – was tun?
Halten Sie mindestens fünf Meter Abstand zum Nest und vermeiden Sie Erschütterungen in Nestnähe – die Hornissen verteidigen ihr Nest energisch. Ein Stich der Asiatischen Hornisse ist nicht gefährlicher als der einer Wespe.
Melden Sie die Sichtung umgehend mit Foto/Video des Tieres auf www.asiatischehornisse.ch.
Ansonsten sind keine weiteren Schritte Ihrerseits notwendig. Bei Fragen wenden Sie sich an die Hotline des Bienengesundheitsdienstes: 0800 274 274.
Weitere Informationen
- Merkblatt zur Asiatischen Hornisse (PDF, 256.8 KB)
- Die Asiatische Hornisse auf bienen.ch (Imkerverband der deutschen und rätoromanischen Schweiz)
- Website des Kantons Bern zu invasiven Neozoen