BiodiversitätsNachbarschaft
Ein naturnaher Garten ist wertvoll – eine BiodiversitätsNachbarschaft geht noch weiter. Sie baut Barrieren ab, verbindet Lebensräume und sorgt für ihre Zugänglichkeit. So finden Kleintiere wie der Igel nicht nur Nahrung und Schutz, sondern auch sichere Wege zwischen den Lebensräumen.
Anmeldung BiodiversitätsNachbarschaft
Die Anmeldung für die BiodiversitätsNachbarschaft ist geöffnet – Anmeldeschluss: 15. September 2025.
Anmeldeformular BiodiversitätsNachbarschaft (DOCX, 48.8 KB)
Senden Sie das ausgefüllte Formular per Post an:
Stadtgrün Bern
Fachstelle Natur und Ökologie
Bümplizstrasse 45
3027 Bern
oder per E-Mail an:
Schicken Sie mit der Anmeldung einen Plan, auf dem die teilnehmenden Parzellen eingezeichnet sind.
Von der ökologischen Insel zum biodiversen Netzwerk
Kleintiere wie der Igel brauchen Nahrung, Schutz und sichere Wege. Ein naturnaher Garten bietet mit Wildnisecken, einheimischen Pflanzen und vielfältigen Lebensräumen eine wertvolle Basis. Doch erst eine gut vernetzte Nachbarschaft macht diese Flächen wirklich zugänglich.
Indem sich Nachbar*innen zusammenschliessen, lassen sich Barrieren zwischen Gärten abbauen und Korridore für Tiere schaffen. Nicht jeder Garten muss alles bieten: Während ein Teich im Sommer als Wasserquelle dient, kann eine bodennahe Terrasse im Nachbargarten einen geschützten Platz für den Winterschlaf bieten.
Eine BiodiversitätsNachbarschaft kann schnell und unkompliziert im kleinen Massstab erreichen, was letztlich das Ziel für die ganze Stadt ist: ein engmaschiges Netz aus naturnahen Flächen. Optimal sind mindestens vier Quadratmeter naturnaher Lebensraum pro Garten, die höchstens 50 Meter voneinander entfernt liegen und möglichst ohne Barrieren verbunden sind.
Anforderungen
- Mindestens vier Parzellen (oder bei Wohnblöcken min. vier Hauseingänge) müssen teilnehmen.
- Die Gärten sind für Kleintiere wie Igel durchlässig. In Zäunen oder Mauern hat es Durchlässe von mindestens 12 x 12 cm. Stufen ab 10 cm Höhe sind mit Rampen (z. B. Holzbretter) oder Zwischensteinen überwindbar gemacht.
- Naturnahe Lebensräume (ab 4 m2) sind nicht weiter als 50 m vom nächsten getrennt.
- In der gesamten Nachbarschaft befindet sich wenigstens eine Wasserstelle, die von Kleintieren gefahrlos zum Trinken genutzt werden kann.
- Es wurden Massnahmen zur Behebung von Gefahren für Kleintiere (z. B. Lichtschächte, etc.) getroffen.
- Invasive Neophyten werden bekämpft. Ausnahme: Bäume und Sträucher, für deren Entfernen kein Handlungsspielraum besteht (z. B. bei Mietobjekten).
- Es werden weder Pestizide noch Torf oder mineralische Dünger verwendet.
- Es werden keine Mähroboter, Laubbläser und Ultraschall-Tiervertreiber eingesetzt.
Ihre Vorteile
- Sie tun etwas Wichtiges für die Berner Biodiversität.
- Sie erhalten einen Apérokorb, damit Sie die Auszeichnung mit allen Beteiligten feiern können.
- Sie erhalten eine Plakette, die Sie öffentlich sichtbar befestigen können. Darauf sind die beteiligten Parzellen bezeichnet. Sie tragen so dazu bei, biodiversitätsfördernde Gärten sichtbar zu machen.
- Sie werden in das «BiodiversitätsNetzwerk» aufgenommen und werden zu den Netzwerkanlässen und Weiterbildungen eingeladen.
Definitionen
Was als naturnaher Lebensraum angerechnet werden kann und was nicht können Sie der Seite «BiodiversitätsGarten» entnehmen.
Was zeichnet eine «besonders wertvolle BiodiversitätsNachbarschaft» aus?
- Das Gold-Label wird grösseren Nachbarschaften mit acht Gärten oder mehr verliehen. Richtgrösse: 5000 m2 (ganze Parzellen, inkl. Gebäude).
- Als zusätzliche Bedingung müssen mind. ein Viertel der Parzellen ausgezeichnete «BiodiversitätsGärten» sein.
Erste «BiodiversitätsNachbarschaft» ausgezeichnet
Am 16. März 2024 wurde erstmals eine Nachbarschaft mit der Auszeichnung «BiodiversitätsNachbarschaft» geehrt. In der Berner Felsenau haben sich Nachbar*innen zusammengeschlossen, um auf rund zwei Hektaren eine vielfältige und artenreiche Umgebung zu gestalten.
Das Gebiet bietet ein abwechslungsreiches Mosaik aus Lebensräumen – darunter Wiesen, Wildhecken, Bäume und ein grosser Teich. Ergänzt wird diese naturnahe Gestaltung durch zahlreiche Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen sowie ein Sandbeet.
Um alle Kriterien der Auszeichnung zu erfüllen, wurden an einem Gebäude Lichtschächte feinmaschig abgedeckt, um Kleintiere zu schützen, und invasive Neophyten entfernt.