Begrünte Dächer
Ein begrüntes Dach ist nicht nur ein visueller Genuss, sondern es verbessert auch die Luftqualität, speichert Regenwasser und fördert die Biodiversität. Hier erfahren Sie, weshalb Dachbegrünung nützlich ist und wie Sie Ihr Dach in eine grüne Oase verwandeln können.
Welche Vorteile bietet ein begrüntes Dach?
- Wasserrückhalt: Speichert 50-95 % des jährlichen Niederschlags, der verzögert abfliessen und verdunsten kann. Dies entlastet das Abwassersystem.
- Verbesserung des Stadtklimas: Kühlt die Umgebung durch mehr Verdunstung.
- Verbesserung der Luftqualität: Filtert Schadstoffe und reinigt die Luft.
- Temperaturausgleich: Schützt die Innenräume vor Wärme und Kälte, spart daher Energiekosten ein.
- Längere Lebensdauer der Dachabdichtung.
- Lebensraum für Tiere und Pflanzen: Fördert die Biodiversität und ökologische Vernetzung.
- Ästhetik im Siedlungsraum: Erhöht die Aufenthaltsqualität.
Dachbegrünung und Solaranlagen
Die Kombination von Dachbegrünung und Solaranlagen bietet einen Win-Win-Effekt. Die Pflanzen sorgen für ein kühleres Mikroklima und reflektieren das Sonnenlicht, was die Leistung der Solaranlage steigert. Gleichzeitig schaffen die Solarzellen durch ihren partiellen Schattenwurf diversere Standortbedingungen, wodurch sich die Artenvielfalt erhöhen kann.
Gut zu wissen
Gemäss Art. 7 der Bauordnung der Stadt Bern sind Flachdächer zu begrünen, soweit sie nicht als Terrasse oder Oblichter genutzt werden. Obwohl eine Dachbegrünung zusätzliche Kosten mit sich bringt, wird die Investition schnell amortisiert. Eine Begrünung verlängert die Lebensdauer des Dachs und Sie können durch den isolierenden Effekt Energiekosten einsparen.
Zudem wird weniger Regenwasser in die städtische Kanalisation eingeleitet, wenn Sie Ihr Flachdach begrünen. Deshalb erhalten Sie in der Stadt Bern eine Ermässigung der Abwassergebühren. Die Höhe des Betrags richtet sich nach dem spezifischen Aufbau des begrünten Flachdachs.
Wie kann ein Dach begrünt werden?
Bevor Sie eine Dachbegrünung in Erwägung ziehen, ist es wichtig, die Statik und Belastbarkeit Ihres Dachs zu überprüfen. Klären Sie zudem ab, ob eine Baubewilligung notwendig ist. Informationen dazu können Sie beim Bauinspektorat einholen.
Extensive oder intensive Begrünung
Dächer können auf zwei verschiedene Arten begrünt werden: intensiv oder extensiv, wobei in beiden Fällen eine naturnahe Bepflanzung anzustreben ist. Bei einer intensiven Begrünung handelt es sich um die Gestaltung eines regelrechten Dachgartens, der mit Stauden, Sträuchern und Bäumen bepflanzt wird. Hierfür wird eine Bodenschicht von mindestens 20 cm benötigt und der Pflegeaufwand ist deutlich höher im Vergleich zur extensiven Begrünung.
Die extensive Begrünung erfordert eine dünnere Bodenschicht von 8-15 cm. Hier werden flachwurzelnde Pflanzen wie Kräuter, Gräser und Moos angepflanzt. Wählen Sie Pflanzen, die gut mit den extremen Bedingungen eines Dachs zurechtkommen, darunter Trockenheit, Hitze, Wind und gelegentliche Überschwemmungen.
Anleitungen und Inspirationen
Im Berner Praxishandbuch Biodiversität erfahren Sie noch mehr zu Dachbegrünungen (PDF, 3.0 MB).
In den folgenden Broschüren und Links finden Sie zudem weiterführende Informationen rund um Dachbegrünungen:
- Praxishilfe BirdLife aktiv: Begrünte Wände und Dächer (PDF, 12.4 MB)
- Stadt Luzern: Merkblatt zur extensiven Flachdachbegrünung (PDF, 862.7 KB)
- St. Gallen: Leitfaden Dachbegrünung (PDF, 1.6 MB)
- Der Klima-Garten – Leitfaden für die Freiraumgestaltung auf Privatgrund: Merkblatt Nr. 11 zu Gebäudebegrünung (PDF, 30.8 MB)
- Bei Fragen zur Umsetzung und um Betriebe in der Nähe zu finden, ist die Schweizerische Fachvereinigung Gebäudebegrünung SFG eine hilfreiche Anlaufstelle:
- Broschüre SFG zu Gebäudebegrünung (PDF, 1.3 MB)
- Broschüre SFG zur Kombination von Dachbegrünung und Energiegewinnung: EnergieGrünDach und EnergieGrünFassade, Herausforderung und Chance (PDF, 2.9 MB)