Um die Vitalität und Lebensdauer von Stadtbäumen zu verbessern, benötigen sie genügend grosse Wurzelräume und genügend Wasserreserven in Trockenperioden. Eine Baumgrube sollte deshalb wenn möglich 36m³ Wurzelraum bieten. Dies kann mit verschiedenen Massnahmen erreicht werden:

1. Entsiegelung: Wurzelräume lassen sich vergrössern, indem beispielsweise Grünstreifen verbreitert oder Flächen entsiegelt werden.
2. Vernetzung: Bei der Neupflanzung von Bäumen ist es wichtig, die Wurzelräume der neu gesetzten Bäume mit denen der bereits vorhandenen Bäume zu vernetzen. Dadurch entstehen Baumgruppen oder Alleen anstelle von Einzelbäumen. Durch diese Verknüpfung können die Bäume über ihre Wurzeln kommunizieren und eine Lebensgemeinschaft bilden. Zudem wird die Wasserverfügbarkeit erhöht, was sich positiv auf die Lebenserwartung auswirkt.
3. Überbaubare Substrate: Mit überbaubaren oder strukturstabilen Substraten können Baumgruben mit erweiterten Wurzelräumen geschaffen werden. Die Substrate bestehen meist aus Grobschotter, dessen Poren mit feinerem Material gefüllt werden. Weitere natürliche Materialien wie Pflanzenkohle werden zusätzlich eingesetzt, um Nährstoffe zu liefern und Wasser zu speichern. Solche Baumgruben erfüllen zwei Funktionen:

• Retentionsraum: Ein Grossteil des Niederschlagswassers kann in den Untergrund versickern. Dort wird es vorübergehend gespeichert und verfügbar für die Pflanzen. Gleichzeitig wird die Kanalisation entlastet und das Grundwasser angereichert.

• Erweiterte Wurzelräume: Durch den speziellen Substrataufbau kann der Baum auch unter befestigten Flächen wie Parkplätzen oder Strassen- und Trottoir-Bereichen Wurzeln ausbilden.