Pocket-Schwammstadt
Das komplexe Prinzip der Schwammstadt lässt sich am besten an einem Modell veranschaulichen. Darum hat die Stadt Bern gemeinsam mit der Mobiliar und der Ingenieurunternehmung Hunziker Betatech eine Schwammstadt im Kleinformat aufgestellt.
Das Prinzip der Schwammstadt ist vielschichtig und beinhaltet verschiedene mögliche Strukturen und Massnahmen zur Klimaanpassung. Die Stadt Bern und die Mobiliar möchten die Öffentlichkeit für Klimaanpassungsmassnahmen sensibilisieren. Im Factsheet (PDF, 46.6 KB) finden Sie eine Übersicht.
Um das Prinzip zugänglich zu machen, wurde die Pocket-Schwammstadt der Ingenieurunternehmung Hunziker Betatech gemeinsam weiterentwickelt. Das Modell erklärt das Prinzip der Schwammstadt anschaulich im Kleinformat. Es vermittelt das Wirkungsgefüge von Regenwasserbewirtschaftung, Beschattung und Kühlung durch Pflanzen und Artenvielfalt.
Wie funktioniert das Modell?
- In der Pocket-Schwammstadt gelangt Regenwasser einer nahen Dachfläche über das Fallrohr in den Speicher.
- Eine solarbetriebene Pumpe bewässert regelmässig Vertikalbeet und Pflanztröge.
- Dank der Wasserreserve ist ein üppiges Pflanzenwachstum möglich, was wiederum Schatten und Kühlung durch Verdunstung ermöglicht.
- Die bepflanzten Kisten, die Behälter für die Wasserspeicherung, der steckbare Rahmen und das Vertikalbeet sind in Modulbauweise zusammengefügt.
Informationstafeln vermitteln alles Wissenswerte zum Prinzip der Schwammstadt.
Die Projektpartner stellen die Pläne für die Pocket-Schwammstadt allen Interessierten kostenlos zur Verfügung. Gemeinden, Schulen und Institutionen können gemäss den Plänen das Modell selbst bauen und dieses einem breiten Publikum zugänglich machen. Auch die Städte Basel, Bülach, Chur und Winterthur konnten bereits für diese Idee gewonnen werden.
Bitte beachten Sie, dass das Nachbauen einer Pocket-Schwammstadt zeitlich und finanziell aufwändig ist. Bei Interesse an den Plänen können Sie sich bei Stadtgrün Bern melden: stadtgruen@bern.ch.
Vorstellung in der Stadt Bern
Das Modell in der Grösse eines Tischtennistischs wurde am Montag, 6. Mai 2024, vor dem Sitz der Mobiliar in Bern vorgestellt und konnte den ganzen Sommer hindurch betrachtet werden. Mitte Oktober 2024 wurde das Modell abgebaut.
Gemeinderätin Marieke Kruit, Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün der Stadt Bern
«Die Pocket-Schwammstadt zeigt im Kleinen exemplarisch, was wir im Grossen umsetzen», sagt Gemeinderätin Marieke Kruit, Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün der Stadt Bern. «Das Schwammstadt-Prinzip kommt aktuell etwa bei der Aufwertung der Optingenstrasse zum Zug, an der sich auch die Mobiliar finanziell beteiligt.» (vgl. Medienmitteilung vom 11. September 2023).
Benjamin Lüthi, Mitglied der Geschäftsführung Hunziker Betatech
Für den Umgang mit Klimaveränderungen brauche es innovative und konkrete Lösungsansätze, insbesondere im städtischen Raum, ergänzt Benjamin Lüthi, Mitglied der HBT-Geschäftsführung. «Die Pocket-Schwammstadt leistet genau hierzu einen Beitrag. Auf der im Sommer heissen Asphaltfläche vor unserem Hauptsitz in Winterthur hat sich rund um die Pocket Schwammstadt ein gemütlicher und lehrreicher Treffpunkt entwickelt.»
Belinda Walther Weger, Leiterin Public Affairs & Nachhaltigkeit bei der Mobiliar
«So können wir mithelfen, Verständnis für das Thema Schwammstadt zu schaffen und Ansporn zu geben zur Umsetzung des Schwammstadt-Prinzips bei der Planung von Städten, Gebäuden, Grünanlagen oder gar Privatgärten», sagt Belinda Walther Weger, Leiterin Public Affairs & Nachhaltigkeit bei der Mobiliar.