Umsetzung
Die Stadt Bern steht seit langem für eine fortschrittliche Energie- und Klimapolitik: 2005 verabschiedete der Gemeinderat die erste Energiestrategie, 2010 wurde die Stadt erstmals mit dem Label «Energiestadt Gold» ausgezeichnet, 2014 trat der Richtplan Energie in Kraft, 2015 folgte die Energie- und Klimastrategie 2025 und im Jahr 2022 trat das Klimareglement in Kraft.
Klimafreundliche Wärme für die Stadt

Um die Klimaziele der Stadt Bern zu erreichen, treibt Energie Wasser Bern den Ausbau thermischer Netze weiter voran. Deren Hauptenergiequellen sind die Abfallverwertung in der Energiezentrale Forsthaus sowie die Nutzung von Holz und Umweltwärme.
Pilotprojekt Kinder-Veloverleih

Im Mai 2022 startete das Pilotprojekt Kinderveloverleih beim Kindertreff Tscharni.
Kinder ohne eigenes Velo haben die Möglichkeit, für längere Zeit ein Velo auszuleihen. Ab Frühling 2025 werden neben den Kindervelos auch Velos für Erwachsene angeboten.
Klimaplattform der Wirtschaft

Die Klimaplattform der Wirtschaft vernetzt in einer Zusammenarbeit von Privatwirtschaft und öffentlicher Hand über 70 Unternehmen aus der Stadt und Region Bern. Sie haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoss zu reduzieren und die nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.
Die regelmässig stattfindenden Business Lunches bieten die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen eines dieser Unternehmen zu werfen und sich mit anderen engagierten Personen aus der Privatwirtschaft zu vernetzen.
Cargobikes in Schulen

In diesem Pilotprojekt werden den Schulen und ihren Lehrpersonen Lastenfahrräder als Alternative zum eigenen Auto zur Verfügung gestellt. Die Lehrpersonen können damit beispielsweise Unterrichtsmaterialien stadtverträglich transportieren. In einer ersten Phase wurden drei Schulen mit Lastenfahrrädern ausgestattet, weitere Schulen sollen in einer zweiten Phase folgen.
Überbauung Reichenbachstrasse 118

An der Reichenbachstrasse 118 hat der Fonds für Boden und Wohnbaupolitik ein vielfältiges Wohnangebot geschaffen. Die Wärmeerzeugung erfolgt über Erdsonden und Wärmepumpen; auf allen Gebäuden sind Photovoltaikanlagen installiert. Zwei der vier Gebäude sind Plusenergiehäuser: Sie produzieren übers Jahr mehr Energie als sie verbrauchen.
Gesamtsanierung Schulanlage Enge

Pünktlich zum Schulbeginn 2024 hat die Schulanlage Enge ihren Betrieb als Volksschule wieder aufgenommen. Die notwendige Gesamtsanierung wurde nach rund 21 Monaten Bauzeit abgeschlossen. Dabei wurde grosser Wert auf die Wiederverwendung von Bauteilen gelegt: Bodenbeläge wurden erhalten und aufgefrischt, Heizkörper wurden wieder eingebaut und Teile der Sanitärapparate wieder verwendet. Die Dacheindeckung besteht zu einem Drittel aus Ziegeln, die demontiert und gereinigt wurden.
Schwammstadt-Pilotprojekt Schosshaldenfriedhof

Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, wurde im Rahmen des Pilotprojekts ein Teil der Parkplätze beim Schosshaldenfriedhof entsiegelt und mit Rasengittersteinen und sickerfähigem Asphalt befestigt. Zusätzlich entstand eine Baumrabatte mit fünf neuen Linden. Die Stadt Bern testet hier ein überbaubares Schwammstadt-Substrat. Dieses soll dafür sorgen, dass die Bäume unter der Parkplatzfläche und der Strasse mehr Wurzelraum erhalten. Zudem kann Regenwasser auf der Fläche versickern und die Bäume mit Wasser versorgen.
Informationsveranstaltungen der Energiefachstelle
Im Jahr 2024 führte die Energiefachstelle der Stadt Bern, gemeinsam mit ewb und der Energieberatung Stadt Bern sechs so genannte Infohubs für Liegenschaftseigentümer*innen durch. An diesen Informationsveranstaltungen informiert die Energiefachstelle der Stadt Bern über die städtischen Klimaziele, die Energieberatung Stadt Bern klärt Fragen zum Heizungsersatz oder zu Förderbeiträgen und ewb informiert quartiersbezogen über den Fernwärmeausbau.
Mit Bernmobil emissionsfrei unterwegs auf der Linie 21

Die Buslinie 21 ist die zweite Buslinie von BERNMOBIL, die vollständig mit batteriebetriebenen Elektro-Gelenkbussen betrieben wird. Die Fahrzeuge sind mit einem sogenannten Streckenladesystem ausgerüstet, das ein schnelles Nachladen der Batterie während der fahrplanmässigen Standzeiten an einer Schnellladestation ermöglicht.
Schwimmhalle Neufeld

Die Schwimmhalle Neufeld wurde im Herbst 2023 eröffnet. Als erstes Hallenbad der Schweiz erfüllt es den Standard Minergie-P-Eco. Die Wärmeversorgung mit Fernwärme, eine rund 3500 m2 grosse PV-Anlage, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie nachhaltige Lösungen für das gebrauchte Bade- und Duschwasser, das für die Gebäudereinigung oder die Bewässerung der angrenzenden Sportfelder verwendet wird, zeichnen die Anlage aus.
Spenden statt entsorgen auf städtischen Entsorgungshöfen

Seit August 2023 können noch funktionstüchtige oder nur leicht defekte Alltagsgegenstände auf den beiden städtischen Entsorgungshöfen gespendet werden. Sie werden vom Startup «Pretty Good» gesammelt, von dessen Reparaturpartnern repariert und über ein Arbeitsintegrationsprojekt weiterverkauft. Durch die Aufarbeitung erhalten die Gegenstände ein zweites Leben und bleiben länger in Gebrauch. So werden Ressourcen geschont und Abfall vermieden.
«Pretty Good» ist Gewinner des Berner Nachhaltigkeitspreises 2024.