Graue Emissionen und Kreislaufwirtschaft
Graue Emissionen, auch indirekte Emissionen genannt, entstehen bei der Herstellung, beim Transport und bei der Entsorgung von Materialien, Gütern und Lebensmitteln. Im Vergleich zu den direkten Emissionen machen die grauen Emissionen den weitaus grösseren Teil unserer Gesamtemissionen aus.
Um graue Emissionen zu vermeiden, sollten Produkte nur dann ersetzt werden, wenn es notwendig ist. Ist ein Ersatz unumgänglich, sind Kriterien der Kreislauffähigkeit zu beachten: Bauteile und Materialien sollen wieder- und weiterverwendet werden und so möglichst lange im Stoffkreislauf verbleiben. Sind neue Produkte notwendig, sollen sie so gestaltet sein, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer leicht wiederverwendet oder recycelt werden können.
Die Energie- und Klimastrategie 2035 behandelt die folgenden Schwerpunktthemen: Bauwirtschaft, Ernährung und der allgemeine Konsum.
Graue Emissionen und Kreislaufwirtschaft: Zielvorgaben
Bauwirtschaft
# | Zielbereich | Zielvorgabe Stadtgebiet und Zielvorgabe Stadtverwaltung |
Z5.1 | Graue Emissionen in Bauten reduzieren | Primärrohstoffe in Bauten, Anlagen und Infrastrukturen sowie graue Emissionen aus Produktion, Transport und Entsorgung sind reduziert. |
Z5.2 | Baumaterialien und Bauteile wiederverwenden | Bauteile und Baumaterialien werden bei Sanierungen, Um-, Neu- und Rückbauten möglichst wiederverwendet. |
Z5.3 | Flächenbedarf reduzieren | Bauvorhaben sind so geplant, projektiert und realisiert, dass der Flächenbedarf von Gebäuden, Anlagen und Infrastrukturbauwerken auf ein der Nutzung entsprechendes Minimum reduziert ist. |
Z5.4 | Nutzungsneutrale Raumkonzepte planen und realisieren | Bauvorhaben sind so geplant, projektiert und realisiert, dass bei ändernden Bedürfnissen Anpassungen und Weiterentwicklungen in der Nutzung der Gebäude, Anlagen und Infrastrukturbauwerke möglich sind. |
Z5.5 | (Ersatz-)Neubauten reduzieren | Verdichtungsmassnahmen, Sanierungen und Umbauten im Bestand werden Neubauprojekten gegenüber vorgezogen. |
Ernährung
# | Zielbereich | Zielvorgabe Stadtgebiet | Zielvorgabe Stadtverwaltung |
Z5.6 | Nachhaltige Beschaffung von Lebensmitteln und Menügestaltung fördern | Nachhaltige Beschaffung und Menügestaltung in der Gastronomie und bei Veranstaltungen fördern | Nachhaltige Beschaffung und Menügestaltung in schulergänzenden Betreuungseinrichtungen, städtischen Institutionen und Kantinen sind Standard. |
Z5.7 | Anreize zur Lenkung der Nachfrage nach nachhaltigen Produkten | Mehr Sichtbarkeit und bessere Vernetzung nachhaltiger Angebote sind geschaffen. | |
Z5.8 | Lebensmittelverluste reduzieren und Entsorgung optimieren | Stadtbevölkerung über Möglichkeiten zur Reduktion von Lebensmittelabfällen informieren. | Lebensmittelverluste werden durch Massnahmen reduziert und soweit möglich vermieden. |
Konsum
# | Zielbereich | Zielvorgabe Stadtgebiet | Zielvorgabe Stadtverwaltung | ||
Z5.9 | Abfalll vermeiden, Abfallmenge reduzieren, Abfalltrennung fördern | Reduktion des Haushaltkehrichts ohne Markt auf 140 kg pro Kopf und Jahr | Reduktion des Haushaltkehrichts auf 20 kg pro Vollzeitäquivalent | ||
Z5.10 | Reduzieren, Teilen, Reparieren, Wiederverwenden, Recyclen | Die grauen Emissionen sind durch vermehrtes Teilen, Reparieren, Wiederverwenden und Recyclen von Produkten und Gütern reduziert. | |||
Z5.11 | Nachhaltige Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen | Keine Zielvorgabe für das Stadtgebiet | Der Auftritt der Stadt Bern am Beschaffungsmarkt ist in Bezug auf Kriterien der Nachhaltigkeit abgestimmt und einheitlich. Eine Mindestgewichtung von klimafreundlichen und nachhaltigen Anforderungen in den Zuschlagskriterien ist in allen Ausschreibungen Standard. |
Graue Emissionen und Kreislaufwirtschaft: Massnahmen
Bauwirtschaft
Ernährung
Konsum