Strategie
Die Energie- und Klimastrategie 2035 (EKS 2035) ist das wichtigste klimapolitische Instrument der Stadt Bern. Mit 49 Massnahmen in sechs Handlungsfeldern zeigt die Strategie den Weg Berns zu Netto-Null auf.
Die sechs Handlungsfelder orientieren sich an den Vorgaben des Klimareglements. Es ist die rechtliche Grundlage der EKS 2035 und wurde am 1. September 2022 vom Gemeinderat in Kraft gesetzt.
Pro Handlungsfeld sind Zielbereiche, Zielvorgaben und Massnahmen definiert. Die Zielbereiche und Zielvorgaben konkretisieren die im Klimareglement verankerten Ziele und machen die abstrakten Absenkpfade greifbar. Sie stellen sicher, dass innerhalb der Handlungsfelder ein fachlich umfassender Ansatz verfolgt wird und der gesamte städtische Handlungsspielraum genutzt wird. Zielbereiche, Zielvorgaben und Massnahmen werden für das Stadtgebiet und für die Stadtverwaltung separat aufgeführt. So lässt sich mit der Wirkungskontrolle analysieren, in welchen Bereichen eines Handlungsfeldes Anpassungen notwendig sind, oder wo die Umsetzung auf Kurs ist.
Ziele
Das Klimareglement definiert für die Stadt Bern folgende Ziele: Im Jahr 2035 soll der territoriale Ausstoss von Treibhausgasen pro Kopf nicht mehr als eine Tonne CO2-Äquivalente betragen. Bis 2045 dürfen auf dem ganzen Stadtgebiet nicht mehr Treibhausgase freigesetzt werden, als vor Ort gebunden werden können (Netto-Null).
Für die Jahre 2025, 2031, 2035 und 2041 sind verbindliche Zwischenziele definiert. Zudem existieren für die Sektoren Wärme und Mobilität separate Absenkpfade.
Welche Ziele hat die Stadtverwaltung?
Die Stadt Bern nimmt im Klimaschutz eine Vorbildfunktion wahr: Im Dezember 2023 hat der Gemeinderat den Absenkpfad für die territorialen Treibhausgasemissionen der Stadtverwaltung beschlossen. Sie soll Netto-Null bis 2041 erreichen.
Dabei wurden ein genereller und zwei Absenkpfade für die Sektoren Wärme (Liegenschaften des Verwaltungsvermögens) und Mobilität (städtische Flotte) definiert.
Vision
Eine Stadt mit erneuerbarer Energieversorgung, mit nachhaltiger Mobilität, einer kreislauforientierter Gesellschaft und klimaangepassten öffentlichen Räumen: Die Aktivitäten von Städten und Gemeinden sind wichtig, denn globale Herausforderungen brauchen lokale Lösungen. Diesen Beitrag leistet die Stadt Bern mit ihrer städtischen Energie- und Klimapolitik und trägt zur Bewältigung der nationalen und globalen klimapolitischen Herausforderungen bei. Mit Umsetzung der Energie- und Klimastrategie 2035 wird Lebensqualität in der Stadt Bern erhalten und für künftigen Generationen geschaffen.
Dabei stellen sich nicht nur ökologische, sondern auch soziale und gesellschaftspolitische Herausforderungen, die es bei der Umsetzung zu berücksichtigen gilt.
Die Massnahmenumsetzung folgt deshalb den folgenden Leitgedanken:
Verantwortung |
Die Stadt übernimmt ihre Verantwortung gegenüber künftigen Generationen wahr und leistet einen grösstmöglichen Beitrag zur Erhaltung der Lebensgrundlagen und der Lebensqualität. |
Aktive Rolle |
Die Stadt Bern nimmt bei der Umsetzung von Massnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel verschiedene Rollen ein: sie handelt als Vorbild aktiv, steuert über regulative Vorgaben, schafft klimagerechte Rahmenbedingungen und arbeitet gemeinschaftlich innerhalb der Verwaltung und mit der Gesellschaft zusammen. |
Partizipation |
Die Stadt initiiert Beteiligungsprozesse, führt Reallabore durch und setzt Pilotprojekte um, denn die Transformation zur klimaneutralen Gesellschaft ist als gemeinsamer Lernprozess zu verstehen. |
Klimaschutz für alle |
Die Stadt Bern gestaltet Klimaschutzmassnahmen so, dass sie für alle gesellschaftlichen Gruppen tragbar sind und alle zugutekommen. Sie nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse der verletzlichen Teile der Gesellschaft. |
Ausreichende Energieversorgung |
Die Stadt Bern setzt konsequent Massnahmen für einen wirkungsvollen Klimaschutz um und stellt gleichzeitig eine zuverlässige und ausreichende Energieversorgung sicher. |
Partnerin |
Die Stadt Bern steht für Verlässlichkeit und bietet Privatpersonen, der Industrie, dem Gewerbe und anderen Akteuren Planungs- und Investitionssicherheit für Massnahmen, die einen Beitrag zu den Klimazielen der Stadt leisten. |
Suffizienz |
Die Stadt Bern fördert die Transformation von der ressourcenintensiven Wirtschaftsweise hin zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft und setzt sich für eine suffiziente Lebensweise ein. |
Entkoppelung |
Die Stadt Bern strebt eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Treibhausgasemissionen an. |
Gemeinsame |
Die Stadt Bern fordert die gesamte Gesellschaft auf, die Chance zu nutzen, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Verhaltensänderungen leisten einen wichtigen Beitrag. |