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Elenden Herberge

Die Elenden Herberge diente ebenso zur Unterbringung von Jakobspilgern wie auch von Landstreichern und Kindbetterinnen.

Einen ähnlichen Stiftungsvorgang wie beim Seilerinspital (Seilerinspital) findet sich bei der Gründung der Elenden Herberge. Diese wurde wahrscheinlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts am nördlichen Ausgang der Brunngasse errichtet.[1] Als Stifter erscheinen mit Heinrich und Rudolf Seiler zwei vermögende Berner Bürger, die über Hausbesitz an der Brunngasse verfügten. Die Elenden Herberge lag etwas abseits des Durchgangsverkehrs, sie konnte jedoch durch das Zibelegässlein von den zentralen Strassenmärkten (Märkte) relativ schnell erreicht werden. Ursprünglich war die Elenden Herberge wahrscheinlich zur Unterbringung und Verpflegung von Jakobspilgern gestiftet worden. Die Bezeichnung der Herberge als Spital weist jedoch darauf hin, dass das Gebäude im 15. Jahrhundert auch als Armenversorgungs- und Pflegeanstalt genutzt wurde. Ein Inventar von 1412 verzeichnet insgesamt 22 Betten, die sich auf eine Frauen- und eine Männerkammer, einen Raum für fremde Kindbetterinnen sowie auf ein loch für Landstreicher verteilten. Im Jahre 1472 wurde schliesslich auf besondere Verordnung des Kaufmannes Peter Schopfer zusätzlich noch eine Stube für kranke Pilger eingerichtet.

Roland Gerber, 17.02.2018



[1]    Hans Morgenthaler: Bilder aus der älteren Geschichte der Stadt Bern, Bern 1935 (2. Auflage), S. 151.

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