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Der halbe Kirchenbau ist vollendet

Nach dem Ende der Burgunderkriege ist das Münster zur Hälfte fertiggestellt.

1478 wurde schliesslich eine erste Bilanz über die bisher am Münster verbauten Gelder gezogen. Der Rat veranschlagte die seit der Grundsteinlegung von Bürgerinnen und Bürgern aufgebrachten Gelder auf rund 40'000 Gulden, wobei er betonte, dass die Hälfte der geplanten Baumassnahmen noch nicht durchgeführt worden sei. So galt es noch, die teuren Netzgewölbe in Chor und Mittelschiff einzuziehen und den Westturm fertig hochzuführen. Auch scheint die Stiftungstätigkeit der Bevölkerung während der Burgunderkriege erneut nachgelassen zu haben, sodass der Rat wieder verstärkt dazu überging, mit Hilfe päpstlicher Ablässe neue Stiftungen (Ablasshandel führt zu Stiftungen) für die Münsterbauhütte zu gewinnen. 1486 liess er sogar eine Sammlung von Haus zu Haus durchführen, was der Baukasse zusätzliche Einnahmen brachte. Dank der Stiftungstätigkeit der Bevölkerung scheint der Münsterbauhütte bis zur Reformation dann aber wieder genügend Geld zugeflossen zu sein. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts mussten jedenfalls nur noch das Langhausgewölbe eingezogen und der Westturm fertig hochgeführt werden. Mit dem Tod des aus Basel stammenden Münsterbaumeisters Daniel Heintz kam es 1596 jedoch mitten im Bau der oberen Turmgeschosse zu einem erneuten Bauunterbruch, der diesmal aber fast 300 Jahre währen sollte. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts beschloss der Rat, dem im 16. Jahrhundert begonnenen Turmoktogon noch einen spitzen neugotischen Turmhelm aufzusetzen und den Münsterbau damit zu vollenden.

Roland Gerber, 17.02.2018

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