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Militärische Aufgaben

Bei Belagerungen kamen den von den Bauherren angeführten Bauhandwerkern eine wichtige militärische Bedeutung zu.

Mit der Eingliederung des Amts des Stadtwerkmeisters (Stadtwerkmeister) in die Bauverwaltung übernahmen die Bauherren (Bauherren) seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts die Leitung des städtischen Geschütz- und Munitionstrosses bei militärischen Auszügen. Im Jahre 1383 verrechneten die beiden Bauherren Peter Balmer und Peter von Graffenried dem Säckelmeister (Säckelmeister) die während der Belagerung von Burgdorf (Burgdorferkrieg von 1383) entstandenen Kosten für den Bau und Transport diverser Belagerungsmaschinen, Schutzdächer, Geschütze und dem dazugehörigen Ausrüstungsmaterial. Neben Zimmerleuten und Maurern entlöhnten die Bauherren auch Schlosser, Schmiede und Wagner, die alle zum Bau der Kriegsmaschinen und zur Herstellung von Arbeitsgeräten wie Schaufeln und Pickeln beigetragen hatten. Die beiden Bauherren schickten ausserdem Brot und Mehl nach Burgdorf und erschienen sogar persönlich bei Kreditaufnahmen in Basel, damit die ausserordentlichen Kosten für die Belagerung aufgebracht werden konnten.[1] Gleichzeitig liessen sie die Befestigungsanlagen (Stadtbefestigungen) der Stadt in Verteidigungsbereitschaft setzen und die Wehrtürme ausbessern, wobei auch gerade neue Schlösser an die Stadttore angebracht wurden.[2]

Bei allen folgenden Belagerungskriegen von der Eroberung des Aargaus 1415 (Eroberung des Aargaus 1415) bis zu den mailändischen Feldzügen zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als die Berner ihre Geschütze sogar über die Alpen transportieren mussten[3], wurden die städtischen Geschützzüge von den Bauherren angeführt. Die wichtigsten ihnen unterstellten Personen waren wie im zivilen Bereich die städtischen Bauhandwerker. Diesen kam bei der Belagerung von Städten und Burgen eine entscheidende Rolle zu, indem sie die Geschütze und Belagerungsmaschinen unterhielten und ausbesserten oder die Fundamente von feindlichen Befestigungen untergruben. Jeder Geschützzug benötigte ausserdem eine Vielzahl von Karrern, die vom Rat vor jedem Kriegszug in der Stadt rekrutiert werden musste. Die Karrer hatten laut einer Satzung aus dem 16. Jahrhundert den Bauherren und dem Zeugmeister sowie dem Feldhauptmann gehorsam zu sein und Pferde und Wagen in gutem Zustand zu erhalten. Ausserdem sollten sie darauf achten, das sie sich mit wein nicht überladen. Die Karrer wurden vor jedem Auszug mit Hafer, Mehl, Nägeln und Eisen ausgerüstet, damit sie im Feld unabhängig von den übrigen Truppenkontingenten operieren konnten. Bereits im Jahre 1430 hatte der Rat die städtischen Gesellschaften angewiesen, bei geplanten Kriegszügen mit der Beschaffung von Pferden und Wagen solange abzuwarten, bis sich die Stadt ausreichend mit Karrern für den Geschütztross ausgerüstet hatte.[4]

Roland Gerber, 21.07.2018



[1]       1483 liess sich der Bauherr Peter von Graffenried seine Gesandtschaftsreise nach Basel, wo er einen Wechsel über 300 Gulden aufnahm, mit 10 Pfund aus dem Stadtsäckel entschädigen; Friedrich Emil Welti (Hg.): Die Stadtrechnungen von Bern aus den Jahren 1375-1384, Bern 1896, hier Stadtrechnung 1383/I, S. 266.

[2]       Friedrich Emil Welti (Hg.): Die Stadtrechnungen von Bern aus den Jahren 1375-1384, Bern 1896, hier Stadtrechnungen 1383/I und 1383/II.

[3]       Zur Organisation und Finanzierung der bernischen Geschützzüge während der Mailänderkriege vgl. Roland Gerber: Die Berner Reiskostenrödel aus der Zeit der Mailänderkriege. Seminararbeit an der Universität Bern (maschinenschriftlich), Bern 1988. Die älteste bekannte Abrechnung über einen Berner Geschützzug stammt aus dem Jahre 1468 und betrifft die erfolglose Belagerung der Stadt Waldshut während des Waldshuterkriegs; SSRQ Bern Stadt I/2, Nr. 205, S. 136f.

[4]       SSRQ Bern Stadt I/2, Nr. 55, S. 28.

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