Navigieren auf Stadt Bern

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

Verteilung der Udelhäuser

Je ärmer ein Hausbesitzer war, desto grösser war sein Interesse, möglichst viele Udel auf seinem Wohnhaus anzulegen.

Entsprechend den auf der gemeinsamen Herkunft begründeten sozialen Beziehungen zwischen Stadtbürgern und Udelinhabern (Udelhausbesitzer und Udelinhaber) verteilte sich auch die Lage der im Udelbuch von 1389 (Udelbuch von 1389) lokalisierbaren Udelhäuser unterschiedlich auf das überbaute Stadtgebiet zwischen Untertorbrücke und Christoffelturm (Stadtviertel). Insbesondere lässt sich feststellen, dass zwischen der Häufigkeit der Ausbürgeraufnahmen (Ausbürger) und der Vermögen der Udelhausbesitzer ein direkter Zusammenhang bestand. Die Mehrzahl der Udelhäuser, auf denen mehr als fünf Ausbürger ihre Udel anlegten, standen entweder in den ärmeren Wohngegenden Berns im Bereich der unteren Gerechtigkeitsgasse, am Nydeggstalden und an der Matte (Nydeggstalden und Matte) oder an der peripheren Brunngasse sowie an der Aarberger- und Schauplatzgasse in der Äusseren Neustadt (Äussere Neustadt). Je ärmer ein Udelhausbesitzer war, desto grösser war offenbar sein Interesse, möglichst viele Udel (Udel) zu vergeben. Die Einkünfte aus den Udelzinsen scheinen für die Hausbesitzer eine willkommene zusätzliche Einnahmequelle bedeutet zu haben, mit denen sie den Unterhalt ihrer Häuser bestritten. Auch bei Um- und Neubauten von Stadthäusern beteiligten sich die landsässigen Bürger an den Baukosten der Hausbesitzer. Einzelne Wohnhäuser wurden im 14. und 15. Jahrhundert sogar gemeinsam von mehreren Ausbürgern erworben, ohne dass diese nach Bern übersiedelten. Ein solches Gebäude stand zu Beginn des 15. Jahrhunderts an der Matte an der heutigen Schifflaube. Dieses befand sich im Besitz von insgesamt fünf verschiedenen Landbewohnern[1].

Roland Gerber, 24.06.2018



[1]    domus Ulli zem Zil, Thomi am Hangendenmad und die knaben [Werner, Johannes und Gerhard] an Hermans, so Hensli von Farnis was; Udelbuch von 1389, Staatsarchiv Bern, B XIII 28, S. 79.

Weitere Informationen.

Fusszeile