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Bevölkerungszahlen im Vergleich

Bern gehörte mit rund 5'000 Einwohnern im 15. Jahrhundert neben Konstanz, Zürich und Freiburg im Uechtland zu den bevölkerungsreichsten Städten im Gebiet der heutigen Schweiz.

Mit einer geschätzten Einwohnerzahl von rund 6‘000 Personen am Ende des 14. Jahrhunderts und knapp 5‘000 Personen im 15. Jahrhundert gehörte Bern während des Spätmittelalters zu den so genannten grösseren Mittelstädten.[1] Die Stadt unterschied sich dadurch in ihrer Bevölkerungsgrösse deutlich von den benachbarten Klein- und Zwergstädten, in denen mit Ausnahme von Thun und Burgdorf, die am Ende des Mittelalters zwischen 900 und 1‘400 Einwohner zählten, deutlich weniger als 500 Personen lebten.[2] Bern gehörte neben Konstanz, Zürich und Freiburg im Uechtland zu den bevölkerungsreichsten Städten im Gebiet der heutigen Schweiz. Nur Genf und Basel waren noch grösser und erreichten gegen Ende des 15. Jahrhunderts Einwohnerzahlen zwischen 8‘000 und 10‘000 Personen.[3] Bern galt im Unterschied zu Strassburg, Nürnberg und Köln, die im 15. Jahrhundert zwischen 20‘000 und 40‘000 Einwohner zählten, während des Mittelalters jedoch nie als Grossstadt. Dazu fehlte der Stadt die wirtschaftlich günstige Verkehrslage an wichtigen überregionalen Fernhandelsstrassen oder an einem viel frequentierten Fluss- oder Meerhafen. Bern beherrschte im Spätmittelalter hingegen ein ausgedehntes Territorium, was es dem Rat erlaubte, in den benachbarten Landgebieten eine grössere Zahl von Kriegsknechten und Steuerzahlern aufzubieten, ohne dass diese in der Stadt ansässig waren (Ausdehnung der Steuerhoheit auf die Landschaft).



[1]      Hektor Ammann: Wie gross war die mittelalterliche Stadt?, in: Die Stadt des Mittelalters, Bd. 1: Begriff, Entstehung und Ausbreitung, hg. von Carl Haase (Wege der Forschung 243), Darmstadt 1956, S. 409-415; Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter 1250-1500. Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, Stuttgart 1988, S. 26-41; sowie Roland Gerber: Wehrhaft, heilig und schön. Selbstverständnis, Aussensicht und Erscheinungsbilder mittelalterlicher Städte im Südwesten des Reiches, in: Was macht im Mittelalter zur Stadt? Selbstverständnis, Aussensicht und Erscheinungsbilder mittelalterlicher Städte, hg. von Kurt-Ulrich Jäschke und Christhard Schrenk (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 18), Heilbronn 2007, S. 25-46.

[2]     Die wichtigste Quelle über die Bevölkerungsgrösse der bernischen Landstädte im 16. Jahrhundert bildet die vom Berner Rat im Jahre 1558 durchgeführte Feuerstättenzählung; Emanuel von Rodt: Geschichte des bernischen Kriegswesens . Von der Gründung der Stadt Bern bis zur Staatsumwälzung von 1798, 3 Bde., Bern 1831-1834, hier Bd. 1, S. 296-301.

[3]    Markus Mattmüller: Bevölkerungsgeschichte der Schweiz, Teil 1: Die Frühe Neuzeit 1500-1700, Bd. 1: Darstellungen (Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft 154/1), Basel 1987, S. 22ff.

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