Wie geht es den Menschen in der Stadt Bern?
Die meisten Berner*innen bewerten die Lebensqualität in ihrer Stadt als sehr gut. Weniger zufrieden sind Menschen mit Behinderungen und Personen unter 30 Jahren. Frauen sind durch Stress im Alltag stärker belastet als Männer. Queere Frauen, Personen mit Behinderungen und Frauen mit Migrationshintergrund fühlen sich in der Freizeit am häufigsten gestresst.
Lebensqualität
Ein grosser Unterschied ist zwischen den Generationen sichtbar: 78 Prozent der 15- bis 30-Jährigen und 92 Prozent der ab 65-Jährigen sind zufrieden mit ihrer Lebensqualität. Die 65- bis 79-Jährigen sind am häufigsten «sehr zufrieden».
Mit zunehmendem Alter sagen aber immer weniger Personen, «sehr zufrieden» zu sein. Die Zufriedenheit insgesamt (sehr zufrieden, zufrieden, eher zufrieden) ist bei den ab 80-Jährigen im Vergleich zu allen Alterskategorien am höchsten (94 Prozent).
Bei den Menschen mit Behinderungen ist die Zufriedenheit mit der Lebensqualität geringer: Nur 81 Prozent sind zufrieden.
Gesundheit
Für die Menschen in Bern ist es wichtig, gesund zu sein, um ein gutes Leben zu haben. Viele finden, dass es ihnen gesundheitlich gut geht. Das sagen 85 von 100 Personen. Nur 0,5 Prozent der Menschen sagen, dass es ihnen gesundheitlich sehr schlecht geht.
Queere Menschen schätzen ihren Gesundheitszustand schlechter ein als die Gesamtbevölkerung, am schlechtesten queere Frauen: Jeder zehnten geht es «eher schlecht / sehr schlecht» (Kategorien zusammengenommen).
Beim Vergleich zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund fällt auf, dass mehr Menschen mit Migrationshintergrund «sehr schlecht» als Gesundheitszustand angeben (1 Prozent versus 0,3 Prozent ohne Migrationshintergrund). Betrachtet man die Frauen mit Migrationshintergrund separat, sagen 1,4 Prozent, es gehe ihnen gesundheitlich sehr schlecht.
Mit zunehmendem Alter wird der Gesundheitszustand schlechter: 4,4 Prozent der unter 65-Jährigen geht es «eher schlecht / sehr schlecht», 8,8 Prozent der 65- bis 79-Jährigen sowie 15,4 Prozent der ab 80-Jährigen.
Am schlechtesten schätzen Menschen mit Behinderungen ihren Gesundheitszustand ein. Innerhalb dieser Personengruppe gibt es jedoch grosse Unterschiede, wie die folgende Grafik zeigt:
Am häufigsten geben Menschen mit Mehrfachbehinderungen (36 Prozent der Menschen mit Mehrfachbehinderungen), Mobilitätsbeeinträchtigungen (35 Prozent) und psychischen Beeinträchtigungen (31 Prozent) an, sich gesundheitlich «sehr schlecht» und «eher schlecht» zu fühlen.
Druck im Alltag
Schaut man bei den Menschen mit Behinderungen genauer hin: 44 Prozent der Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung fühlen sich in der Freizeit gestresst; ebenso 36 Prozent der neurodiversen Menschen und 29 Prozent der Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung.
17 Prozent der Frauen mit Migrationshintergrund fühlen sich in der Freizeit gestresst, was mehr ist als bei den Männern mit Migrationshintergrund (14 Prozent) und den Personen ohne Migrationshintergrund (11 Prozent).
Auf die Frage, ob Berner*innen überhaupt genügend Freizeit haben, geben weniger Personen mit Migrationshintergrund an, genügend Freizeit zu haben (66 Prozent haben genügend Freizeit), als Personen ohne Migrationshintergrund (74 Prozent haben genügend Freizeit). Nur 48 Prozent der Personen, die in Haushalten mit mindestens einem Kind leben, haben genügend Freizeit (alle Befragte: 64 Prozent).