Station 5: Reue und Zuwendung
«Ich liebe dich doch...» Nach der Gewalt kommt die Reue. Häufig werden Gewalthandlungen mit äusseren Umständen entschuldigt: Stress, finanzielle oder berufliche Probleme, Eifersucht oder Alkohol.
Die gewaltausübende Person verhält sich wieder besonders liebevoll, entschuldigt sich, zeigt grosse Reue und verspricht, sich zu ändern. Bei Betroffenen kommt wieder Hoffnung auf. Es fühlt sich an, als würde alles wieder gut werden – bis sich der Kreislauf wiederholt.
In einer gewalttätigen Beziehung wechseln sich Phasen von Gewalt, Versöhnung, Reue und erneuter Eskalation ab. Leider ist die Gewalt in vielen Fällen kein Einzelfall: Mit der Zeit werden die Abstände zwischen den Vorfällen kürzer und die Gewalt schwerer.
Dieser Kreislauf von Gewalt, Reue und Versöhnung, auch bekannt als Gewaltspirale, macht es für Betroffene schwierig, sich aus der Beziehung zu lösen. Besonders auch, weil mit der Reue zusätzlich eine so genannte «Honeymoon-Phase» eintritt, in der die Liebe und Hoffnung auf Veränderung aufs Neue aufblüht.
Eine Trennung ist oft auch schwierig, da sich viele ihrer schwierigen Situation erst spät bewusst werden. Gewaltmuster entwickeln sich schleichend, und gerade emotionale Gewalt ist schwer zu erkennen.
Deswegen ist es wichtig, die Warnzeichen zu kennen.
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