Navigieren auf Viererfeld / Mittelfeld

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

Interview mit Martin Begré

Als Leiter des Teilprojekts «Erschliessungsanlagen» im Quartierentwicklungsprojekt «Viererfeld/Mittelfeld» trägt Martin Begré vom Tiefbauamt der Stadt Bern eine entscheidende Verantwortung für die Schaffung einer zukunftsfähigen Infrastruktur.

Bild Legende:
Martin Begré, Projektleiter Realisierung (TAB)

Als Projektleiter Realisierung beim Tiefbauamt der Stadt Bern ist Martin Begré für die Erschliessungsanlagen im Viererfeld/Mittelfeld zuständig. Konkret umfasst dies Erschliessungsachsen und Gassen (Strassen), Freiräume (Plätze), Entwässerungsanlagen, öffentliche Beleuchtung, Wasser, Strom, Fernwärme, Telekommunikation und Abfallentsorgung.

Im folgenden Interview teilt er seine persönlichen Erfahrungen bei der Planung dieses bedeutenden städtebaulichen Vorhabens. Er gibt Einblicke in die Herausforderungen seiner Arbeit und reflektiert über die Bedeutung der Zusammenarbeit für den Erfolg des Projekts.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Teams und Interessensgruppen während der bisherigen Entwicklung der Erschliessungsanlagen?

Unzählige Rahmenbedingungen und Projektgrundlagen mussten studiert, ausgelegt und anschliessend zu einer Gesamtübersicht zusammengeführt werden. Dabei mussten auch die Rollen und Verantwortlichkeiten der Teammitglieder geklärt, Schnittstellen definiert und entsprechende Aufgaben zugewiesen werden. Die Zusammenarbeit funktionierte von Beginn weg gut, es stellte sich jedoch schnell heraus, dass es immer wieder konkrete Detailfragen gibt, welche zu Beginn noch nicht abschliessend geklärt werden konnten. Die interdisziplinären Projektteams zu führen und dabei das «big-picture» nicht aus den Augen zu verlieren, ist schon ziemlich herausfordernd – aber auch spannend.

Welche Herausforderungen sind während der intensiven Planungsphase für die erste Bauetappe aufgetreten und wie wurden sie gemeistert?

Aktuell schliessen wir gerade die Planungsstufe «Vorstudien» ab. Es ging darum, die komplexen Abhängigkeiten und Schnittstellen zu erkennen, Risiken zu evaluieren und erste konkrete Lösungsansätze zu entwickeln. Es wurden unzählige Teilstudien und Grundlagendokumente gesichtet, miteinander abgeglichen und daraus die wichtigsten Fragen und Erkenntnisse zusammengetragen. Auf dieser Basis konnten wir ein Projektpflichtenheft, also einer Art «Bestellung», erstellen. Dies ermöglicht uns, in Kürze mit der Detailprojektierung zu starten.

Wie gehen Sie persönlich mit den Herausforderungen um, die mit der Realisierung eines so umfangreichen städtebaulichen Projekts einhergehen?

Dank meiner Erfahrungen in der strategischen Planung, im Engineering aber auch in der Bauausführung komplexer Infrastrukturvorhaben, kenne ich die unterschiedlichen Projektinteressen gut und weiss, diese einzuordnen. Eine gesunde Mischung aus Coolness und der Fähigkeit, mögliche künftige Herausforderungen zu antizipieren, hat mir bestimmt auch schon das ein oder andere Mal geholfen. Oder aber auch mal die Sicherheitsschuhe anziehen und sich bei einer laufenden Baustelle mit den Leuten «im Graben» zu unterhalten – das tut gut und hilft mir dabei die Betrachtungsperspektive offen zu halten. Und ein Kaffee geht natürlich auch immer!

Inwiefern spiegeln sich Ihrer Meinung nach aktuelle Themen wie Klimaresilienz und Nachhaltigkeit in der Gestaltung der Erschliessungsanlagen wider und wie beeinflussen diese das Projekt im Bereich Tiefbau?

Diese Themen sind aktueller denn je und beschäftigen das Tiefbauamt in beinahe allen Bereichen. Eine nachhaltige und ökologische Infrastruktur gibt es nur, wenn diese sorgfältige geplant wird, eine effiziente Realisierung möglich ist, ein optimierter Betrieb (und Unterhalt) sowie eine möglichst hohe Nutzungsflexibilität (geplante wie auch später denkbare Nutzung) zwingende Grundvoraussetzungen sind und schonend mit allen damit in Verbindung stehenden Ressourcen umgegangen wird.

Für das Projekt heisst das konkret: Erstellen eines hindernisfreien öffentlichen Raums, welcher von der gesamten Bevölkerung aktiv genutzt werden kann, eine klimaresiliente Planung (Schwammstadtprinzip) sowie ein optimales Kosten-/Nutzen Verhältnis (design-to-cost) unter der Berücksichtigung der Planungs-, Realisierungs- aber auch Betriebs- und Unterhaltskosten - über die gesamte Lebensdauer der Anlagenteile. Das sind unsere Ziele, die wir erreichen wollen.

Weitere Informationen.

Fusszeile