Baukredit für Wohnüberbauung Reichenbachstrasse 118
Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat zuhanden der Stimmberechtigten einen Kredit von 57,1 Millionen Franken für das städtische Wohnbauprojekt an der Reichenbachstrasse 118. Hier soll eine Überbauung mit 104 preisgünstigen Mietwohnungen und einem grossen Anteil an Familienwohnungen entstehen. Die Wohnüberbauung wird als 2000-Watt-Areal zertifiziert und autoarm geplant. Stimmt der Stadtrat zu, kommt das Geschäft voraussichtlich am 17. Mai 2020 zur Abstimmung
Das Grundstück der ehemaligen Krankenpflegeschule Engeried an der Reichenbachstrasse 118 gehört der Stadt Bern. Aufgrund der anhaltenden Wohnraumknappheit entschied sich die Stadt nach der Schliessung der Krankenpflegeschule im Jahr 2011, die Parzelle künftig für den Wohnungsbau zu nutzen. Damit Wohnnutzung erlaubt ist, war eine Zonenplanänderung erforderlich. Dieser stimmten die Stimmberechtigten im Jahr 2016 deutlich zu. Im Anschluss führte die Stadt einen Projektwettbewerb für eine neue Wohnüberbauung durch. Nun beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat zuhanden der Stimmberechtigten einen Baukredit über 57,1 Millionen Franken zulasten des Fonds für Boden- und Wohnbaupolitik.
Vier Gebäude mit 104 Wohnungen
Das Siegerprojekt sieht ein sieben-, ein sechs- und zwei vierstöckige Gebäude vor. Sie gruppieren sich um einen gemeinsamen Hof und fügen sich aufgrund der rechtwinkligen Anordnung und der Bauweise gut ins Quartierbild ein. Die hindernisfrei gestalteten Gebäude umfassen 102 Zweieinhalb- bis Fünfeinhalbzimmerwohnungen, wobei Familienwohnungen mehr als 50 Prozent ausmachen. Zudem sind zwei grössere sogenannte Clusterwohnungen geplant. Knapp ein Viertel soll als «Günstiger Wohnraum mit Vermietungskriterien (GüWR)» realisiert werden, der Rest als preisgünstige Wohnungen. Rund vier Prozent der oberirdischen Geschossfläche sind öffentlichen Nutzungen vorbehalten.
Autoarmes 2000-Watt-Areal
Die Überbauung wird als 2000-Watt-Areal zertifiziert. Erdsonden und Wärmepumpen für die Wärmeerzeugung, leistungsstarke Photovoltaikanlagen und die lokale Energiespeicherung ermöglichen ein hohes Mass an energetischer Selbstversorgung. Zwei Gebäude werden als Plusenergiehäuser realisiert und übers Jahr mehr Energie produzieren als verbrauchen. Die autoarm geplante Überbauung verfügt für die 104 Wohneinheiten über rund 40 Autoabstellplätze. Den künftigen Mieterinnen und Mietern steht zur Förderung einer klimafreundlichen Fortbewegung ein hauseigenes Mobilitätsangebot mit E-Cars und E-Bikes zur Verfügung. Für Velos gibt es 375 Abstellplätze, wovon vier Fünftel gedeckt sind.
Vielfältiger Aussenraum
Bei der Gestaltung des Aussenraums wird Wert auf die Förderung der Artenvielfalt gelegt. Die Fassaden der Gebäude werden teilweise begrünt und das unbefestigte Wegnetz wird von einheimischen, standortgerechten Bäumen gesäumt. Zwischen den unbefestigten Wegen und entlang der Gebäude werden extensiv genutzte Blumenwiesen angelegt. Die Wegführung im für das ganze Quartier zugänglichen Hof wird hindernisfrei gestaltet.
Volksabstimmung im Mai 2020
Stimmt das Stadtparlament der Vorlage zu, werden die Stimmberechtigten voraussichtlich am 17. Mai 2020 darüber befinden können. Vorgesehen ist, im Anschluss die Bauarbeiten von August 2020 bis im Frühjahr 2023 auszuführen
Dokumente
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Stadtratsvortrag Baukredit (PDF, 282.0 KB) |