Pensionierung
Hier gibt es Einblicke zum letzten Neupensioniertenanlass der Stadt Bern sowie Informationen zur Vorbereitung auf die Pensionierung.
Neupensionierte feiern in der Dampfzentrale
Am 16. Oktober konnte die Stadt Bern 280 Neupensionierte am Anlass «Pensioniert. Zeit für einen Zwischenhalt» begrüssen. Eingeladen waren insgesamt 1356 Personen, die in diesem Jahr das 64. bzw. 65. Lebensjahr erreichen und in Bern leben.
Nach der Begrüssung durch Gemeinderätin Franziska Teuscher teilten drei Pensionierte ihre Erfahrungen und Gedanken zu diesem neuen Lebensabschnitt. Alle machen etwas Soziales, Marijke Schnyder lehrt zum Beispiel Deutsch und macht dabei ganz neue Erfahrungen. Cécile Keller erzählte von ihrem rauschenden Pensionierungsfest mit Freund*innen und Menschen, die sie in verschiedenen Phasen begleitet haben. Hans-Erich Häsler, genannt Hausi, arbeitet noch und hat Freude daran. Ein Tipp aus der Runde der Pensionierten an die geladenen Neupensionierten lautete: gwunderig bliibe (neugierig bleiben)!
Schwung brachte die musikalische Begleitung der Band Taxi Florida. Bei feinem Apéro wurden Gespräche weitergeführt und schliesslich konnte bei der Disco mit Nüne Hubmer Dampf abgelassen werden.
Vorbereitung
Bereiten Sie sich frühzeitig auf die Pensionierung vor. Es stellen sich viele Fragen, vor allem zur finanziellen und rechtlichen Situation, aber auch zur neuen Freiheit.
Die Pro Senectute bietet einen Vorbereitungskurs für die Pensionierung an.
1. Bereits einige Jahre vor der geplanten Pensionierung:
- Erstellen Sie frühzeitig ein Budget. Werden Ihre Einnahmen reichen? Wenden Sie sich bei Bedarf an eine Finanzberatung.
- Bestellen Sie bei der AHV eine Vorausberechnung Ihrer AHV-Rente (gratis ab 40 Jahre, einmal alle 5 Jahre)
- Gibt es Einkommenslücken? Haben Sie Kapital, diese rechtzeitig zu schliessen, z.B. durch Einkäufe in die Pensionskasse, die Säule 3a?
- Möchten Sie sich einen Teil der Rente als Kapital auszahlen lassen? Informieren Sie Ihre Pensionskasse drei bis vier Jahre vor der Pensionierung.
- Werden Sie Anspruch haben auf Ergänzungsleistungen? Nutzen Sie den EL-Rechner.
- Überlegen Sie sich, wann Sie die Guthaben aus der 2. und 3. Säule beziehen wollen.
- Nutzen Sie Beratungen, wie Ihr Einkommen nach der Pensionierung gesichert werden kann.
- Regeln Sie Ihren Nachlass, z. B. mit dem Docupass der Pro Senectute (kostenpflichtig).
2. Drei bis vier Monate vor Rentenbeginn wichtig:
- 1. Säule: Melden Sie sich mit dem Formular zum Rentenbezug bei Ihrer AHV-Ausgleichskasse an. Genaueres finden Sie in den Leistungen der AHV. Wenn Sie Kinder oder Angehörige betreut haben, kann diese Zeit angerechnet werden:
Erziehungsgutschriften: für jedes Jahr, in dem Sie Kinder unter 16 Jahren betreut haben.
Betreuungsgutschriften: für jedes Jahr, in dem Sie pflegebedürftige Verwandte mit Anspruch auf Hilflosenentschädigung betreut haben. - 2. Säule, die BVG-Rente: Ihre Pensionskasse kann Ihnen die genaue Höhe Ihrer Rente nennen und Sie informieren, wie Sie die Rente bekommen.
- 3. Säule: Wenn Sie in die Säule 3a eingezahlt haben, melden Sie sich dort. Beiträge in die Säule 3a sind bis zum ordentlichen Rentenalter möglich. Falls Sie erwerbstätig bleiben, können Sie auch weiterhin Beiträge leisten und steuerlich abziehen, längstens bis zum 69. (Frauen) bzw. 70. Altersjahr (Männer).
Frühpensionierung
Sie können ein oder zwei Jahre vor dem ordentlichen Rentenalter in Pension gehen. Männer können sich ab 63 Jahren pensionieren lassen, Frauen ab 62 Jahren.
Schicken Sie Ihre Anmeldung drei oder vier Monate vor dem Erreichen des gewünschten Pensionsalters an Ihre Ausgleichskasse, spätestens am letzten Tag des Monats, in dem Sie das Alter erreichen, ab dem Sie zur Frühpensionierung berechtigt sind. Bei einer späteren Anmeldung ist der vorzeitige Bezug erst ab dem nächsten Geburtstag möglich.
Und jetzt?
Sie sind frisch pensioniert und damit im besten Alter,....
... auszuschlafen, zu reisen, das Leben zu geniessen. Sie haben endlich Zeit. Vielleicht machen Sie sich aber auch Sorgen über Ihr Sozialleben ohne die bisherigen Kaffeepausen und Mittagessen? Da gibt es Abhilfe:
- Stöbern Sie in den vielen Freizeit-, Bildungs- und Kontaktmöglichkeiten.
- Wie wärs mit freiwilligen Engagements? Möchten Sie als PriMa jemanden unterstützen?
- Nehmen Sie sich jetzt die Zeit, über Ihre Wunsch-Wohnform im Alter nachzudenken. Weiter wie bisher? Oder lieber eine Cluster-Wohnung? Eine Alters-WG? Generationenwohnen?
- Halten Sie sich in Schwung.
Finanzielle und soziale Folgen
Die finanziellen Einbussen durch die Pensionierung können immens sein. Lassen Sie sich beraten. Sie finden in Bern zahlreiche günstige oder kostenlose Freizeit- und Bewegungsangebote. Prüfen Sie auch, ob Sie Anspruch haben auf eine Vergünstigung Ihrer Krankenkassenprämie, auf Ergänzungsleistungen, auf eine Kulturlegi oder auf Betreuungsgutsprachen.
Die Pensionierung gilt auch als Risiko für Einsamkeit. Stöbern Sie auf unserer Webseite Glücklich allein oder einsam? nach Ideen und Möglichkeiten, die neue Lebensphase beglückend zu gestalten.