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FAQ

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur «Classes bilingues de la Ville de Berne».

Anmeldung und Aufnahme

Sie müssen in der Stadt Bern wohnen und Ihr Kind während der gesamten Kindergarten- und Primarschulzeit zweisprachig unterrichten lassen wollen. Das bedeutet, dass eine Anmeldung für die Classes bilingues in der Regel bei der Anmeldung für den Kindergarten erfolgt.

Ja. Die Classes bilingues sind ein städtisches Angebot, das allen offen steht. Deshalb ist es für alle Familien der Stadt Bern zugänglich, unabhängig von ihrem Wohnquartier.

Um den zweisprachigen Spracherwerb der Kinder untereinander zu fördern, werden die Plätze zu möglichst gleich grossen Teilen an französischsprachige, an deutschsprachige und an zweisprachige Kinder Deutsch/Französisch vergeben. Bei genügend freien Plätzen steht das Angebot auch Kindern offen, die zu Hause weder Deutsch noch Französisch sprechen.

Nein. Kinder mit besonderen Bedürfnissen werden nach denselben Kriterien behandelt, wie sie in gewöhnlichen Klassen der Volksschule gelten. Besondere Massnahmen zur integrativen Förderung sind im gleichen Mass verfügbar wie an den anderen Schulen der Stadt Bern.

Mit dem Brief zur Kindergartenanmeldung im November erhalten alle Eltern Informations- und Anmeldeunterlagen für die Classes bilingues. Im Januar des Folgejahres erfahren sie, ob ihre Anmeldung berücksichtigt werden konnte.

Nein. Vorgängige Reservationen sind nicht möglich.

Ist die Nachfrage grösser als das Angebot, kommen fünf Kriterien in folgender Reihenfolge zur Anwendung:

  • Ausgewogenheit der Klassenzusammensetzung bezüglich der Erstsprachen
  • Geschwister, die bereits in einer Classe bilingue sind
  • Nähe zum Schulstandort
  • Ausgewogenheit der Klassenzusammensetzung bezüglich Geschlecht
  • Los-Entscheid

Bei zu vielen Anmeldungen ist die Nähe zum Schulstandort ein Selektionskriterium. Dieses ist aber weniger ausschlaggebend als die Erstsprache des Kindes oder als die Frage, ob bereits Geschwister die Classes bilingues besuchen.

Freiwerdende Plätze werden neu besetzt. Im Kindergarten erfolgt die Aufnahme neuer Kinder gemäss eines bei der Kindergartenanmeldung erstellten Adressenpools. Freie Plätze im 1. und 2. Schuljahr (Mischklasse) werden ausgeschrieben. Zusätzliche Voraussetzung für einen Quereinstieg ab dem 1. Schuljahr sind Grundkenntnisse in den beiden Unterrichtssprachen.

Austritte und Übertritte

Gründe für einen Austritt sind ein Wegzug aus der Stadt Bern oder Schwierigkeiten, die auf den Besuch der Classes bilingues zurückzuführen sind. Leistungsschwächen, die sich nicht durch den zweisprachigen Unterricht ergeben, gelten nicht als Austrittsgrund. Wie die anderen Klassen lassen auch die Classes bilingues besondere Massnahmen und Klassenwiederholungen zu. Ein Austritt aus den Classes bilingues muss von der Schulleitung bewilligt werden.

Inhalte und Lehrmittel in den Classes bilingues unterscheiden sich nicht grundlegend von denjenigen gewöhnlicher Klassen der Volksschule: Die Schüler und Schülerinnen werden weitgehend gemäss den Vorgaben der Lehrpläne für den deutsch- und den französischsprachigen Kantonsteil unterrichtet. Die Lehrpersonen verwenden hauptsächlich Lehrmittel, die vom Kanton für die Volksschule vorgeschrieben oder empfohlen sind. Zudem besteht die Möglichkeit die «schwächere» Sprache der Kinder zusätzlich zu fördern. Dazu werden ab der 1/2. Klasse zwei Wochenlektionen Deutsch als Zweitsprache bzw. Français langue seconde als Angebot der Schule geführt. Dies würde es Kindern französischer/deutscher Erstsprache erleichtern, dem Unterricht in einer deutschsprachigen/französischsprachigen Klasse zu folgen.

Eine Weiterführung des zweisprachigen Klassenzugs auf Sekundarstufe I ist vorgesehen. Die Verantwortlichen betrachten es als ihre Pflicht, auf den Zeitpunkt des Übertritts eine gute Lösung bereitzuhalten. Dieses Vorgehen entspricht demjenigen der Filière Bilingue von Biel: Auch dort wurde mit der Kindergarten- und Primarstufe gestartet. Eine Erweiterung auf Sekstufe I erfolgte, als die ersten Kinder im entsprechenden Alter waren. Zudem führen schon diverse Gymnasien bilinguale Studiengänge.

Zweisprachigkeit und Sprachunterricht

Das Konzept basiert auf dem Modell eines gleichwertigen Unterrichts in beiden Sprachen: Auf allen Stufen erfolgt der Unterricht zur Hälfte auf Deutsch und zur Hälfte auf Französisch. Der Anteil französisch- und deutschsprachiger Kinder ist in allen Klassen möglichst ausgeglichen. Eine französisch- und eine deutschsprachige Lehrkraft teilen sich das Pensum als Klassenlehrperson.

Für eine gleichberechtigte Unterrichtsgestaltung werden der Plan d’études romand (PER) und der Lehrplan 21 (LP21) miteinander kombiniert. Der Unterricht im Fach Französisch sowie in den Human-, Sozial-, Naturwissenschaften und Religion/Ethik (NMG) orientiert sich am PER und erfolgt auf Französisch. Deutsch und Mathematik werden nach LP 21 auf Deutsch unterrichtet. Der Unterricht in den übrigen Fächern und im Kindergarten wird so aufgeteilt, dass die Sprachen ausgewogen berücksichtigt sind.

Sowohl Deutsch als auch Französisch werden als Erstsprachen betrachtet. Dementsprechend erfolgt der Unterricht in Deutsch und Französisch grundsätzlich gemäss den Prinzipien der Erstsprachendidaktik. Die Schülerinnen und Schüler werden im Deutschunterricht so weit als möglich gemäss den Vorgaben des Lehrplan LP 21, im Französischunterricht soweit als möglich gemäss Plan d’études romand unterrichtet. Ergänzend werden ab der 1./2. Klasse zwei Wochenlektionen Deutsch als Zweitsprache bzw. Français langue seconde als Angebot der Schule geführt.

Mit gewissen Verzögerungen in der schulischen Entwicklung ist am Anfang zu rechnen. Internationale Studien belegen aber, dass Kinder, die ab dem Alter von 4 bis 5 Jahren in ihrem Schulalltag in zwei Sprachen unterrichtet werden, zuletzt weder sprachliche noch fachliche Kompetenzeinbussen aufweisen: Weltweit besuchen viele Kinder bilinguale Schulen oder Immersionsprogramme, wobei bei sorgfältiger Durchführung gute Abschlüsse erzielt werden. In den Classes bilingues wird eine Struktur geschaffen, die den Kindern besonders am Anfang hilft, die beiden Sprachen zu unterscheiden (konsequente Aufteilung der Sprachen nach Fächern und Lehrpersonen, möglichst nur Sprachwechsel im Halbtagesrhythmus).

Wie im kantonalen Sprachenkonzept für die deutschsprachige Volksschule vorgeschrieben, wird in den deutschsprachigen Sequenzen des Kindergartens das Schweizerdeutsch neben dem Standarddeutsch bewusst eingesetzt. Ab der 1. Klasse gilt die Standardsprache in den deutschsprachigen Lektionen als alleinige Verständigungs- und Unterrichtssprache. Im Rahmen der allgemeinen Förderung des Sprachbewusstseins nimmt das Schweizerdeutsch – wie andere Erstsprachen der Kinder ebenfalls – aber auch weiterhin einen Stellenwert ein.

Ja. Wie an den anderen Schulen haben die Schüler und Schülerinnen ab dem 5. Schuljahr Englischunterricht gemäss Vorgaben des Kantons.

Informationen aus und zu den Classes Bilingues erfolgen zweisprachig. Informationen, die den ganzen Schulstandort oder den Schulkreis betreffen, sind auf Deutsch. Elterngespräche finden in der bevorzugten Sprache der Eltern statt.

Unterrichtsqualität und Beuurteilung

Die Lehrpersonen verfügen über ein stufengerechtes Lehrdiplom. Sie bringen hervorragende Sprachkenntnisse (mindestens C1) in der jeweils anderen Sprache sowie fundierte Kenntnisse zum Spracherwerb und zur Methodik des zweisprachigen Unterrichts mit.

Um die Beteiligten nicht zu überfordern, werden die Classes bilingues Schritt für Schritt aufgebaut (sukzessive Erweiterung um einen Jahrgang im Schuljahresrhythmus). Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin der PHBern unterstützt die Lehrkräfte in ihrer Arbeit. Gemeinsam mit der Schulleitung plant sie auch die Weiterbildung der Lehrpersonen.

Im Rahmen des Schulversuchs sind systematische Auswertungen durch die Schulleitung und durch eine externe Evaluationsstelle geplant. Diese beziehen sich sowohl auf die Lernzielerreichung der Kinder als auch auf die alltagspraktisch-organisatorische Umsetzung des Konzepts.

Zweifel und Kritik der Eltern werden als Zeichen von Interesse ernst genommen.

Die Schüler und Schülerinnen werden so weit als möglich gemäss den Vorgaben des Lehrplans 21 und des Plan d’études romand beurteilt. Die Lehrpersonen stimmen aber die Formen und Methoden zur Beurteilung auf die Besonderheiten des zweisprachigen Unterrichts ab. Für Beurteilungsberichte werden die Formulare des deutschsprachigen Kantonsteils mit geringfügigen Anpassungen verwendet.

Chancengerechtigkeit

Die Classes bilingues sind ein Angebot der öffentlichen Volksschule. Elternbeiträge dürfen nur im üblichen Rahmen (z.B. für Exkursionen und Lager) eingefordert werden. Gewisse besondere Zusatzkosten können sich durch die Distanz zwischen Wohnadresse und Schule ergeben (Transport- oder Tagesschulkosten, vgl. «Die Classes bilingues als zentrales Angebot»).

Nein. Kinder mit besonderen Bedürfnissen werden nach denselben Kriterien wie andere Kinder behandelt, sofern ihrer Integration in die Volksschule nichts im Wege steht. Besondere Massnahmen zur integrativen Förderung sind im gleichen Mass verfügbar wie an den anderen Klassen des Schulstandorts.

Die Classes bilingues sind für alle offen und Französischkenntnisse in vielen Berufsfeldern wichtig, zum Beispiel etwa auch im Verkauf oder im Gastronomiebereich. Besondere Massnahmen zur integrativen Förderung sind im gleichen Ausmass verfügbar wie an den anderen Schulen der Stadt Bern. Bei grossem Interesse ist langfristig die Eröffnung weiterer bilingualer Klassenzüge möglich, wodurch ein höherer Anteil an Kindern aus der Stadt Bern die Gelegenheit hätte, eine zweisprachige Klasse zu besuchen.

Die Classes bilingues als zentrales Angebot

Schulleitung und Lehrpersonen des Standorts zeigten grosses Interesse an dem Projekt. Gleichzeitig hat sich durch den Wegzug der Sprachheilschule aus dem Schulhaus Matte Schulraum für die Classes bilingues ergeben. Auch in der zuständigen Schulkommission stiess das Vorhaben auf eine gute Resonanz.

Der Schulweg liegt in der Verantwortung der Eltern. Alle Schulhäuser des Schulkreises sind mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar.

Teilweise. Die Stadt wird sich aber an den Kosten für Abonnemente des öffentlichen Verkehrs (Libero-Abonnement für das Kind) mit 450 Franken pro Jahr beteiligen.

Wie an anderen Schulstandorten auch, ist die Betreuung durch die Tagesschule bei rechtzeitiger Anmeldung gewährleistet. Die Tagesschule ist deutschsprachig.

Die Kosten für die Betreuung durch die Tagesbetreuung entsprechen den kantonalen Richtlinien.

Das ist eine Interessenabwägung, welche die Eltern selber vornehmen müssen, wie z.B. auch im Falle des Besuchs einer Privatschule: Ist Ihnen für Ihr Kind die Verankerung in der Wohnumgebung oder die zweisprachige Beschulung wichtiger?

Die Classes bilingues als Schulversuch

Zwecks einer gleichberechtigten Unterrichtsgestaltung werden in den Classes bilingues erstmals der Plan d’études romand und der Lehrplan 21 miteinander kombiniert. Für dieses Vorhaben braucht es die Genehmigung der Erziehungsdirektion und damit einen Schulversuch.

Weltweit besuchen viele Kinder bilinguale Schulen oder Immersionsprogramme, wobei bei sorgfältiger Durchführung gute Abschlüsse erzielt werden. Um die Beteiligten nicht zu überfordern, werden die Classes bilingues Schritt für Schritt aufgebaut (sukzessive Erweiterung um einen Jahrgang im Schuljahresrhythmus) und durch die PHBern begleitet. Eine erste Evaluation der Lernzielerreichung der Kinder erfolgt im Hinblick auf das Ende des 2. Schuljahres und somit relativ früh.

In Biel sind 40 Prozent der Bevölkerung französisch- und 33 Prozent zweisprachig. Dadurch ist der Pool an potentiell für eine zweisprachige Schule interessierten Familien grösser als in Bern. Dies ermöglicht die Führung zweier Parallelklassen für jeden Jahrgang, wobei sich eine an dem deutschsprachigen und die andere an dem französischsprachigen Lehrplan orientiert. In Bern ist die Beschränkung auf eine einspurige Klassenführung angezeigt. Eine Ausgewogenheit muss darum durch die Kombination der Lehrpläne erreicht werden.

Die Classes bilingues im Vergleich zu den anderen französischsprachigen Schulen der Stadt Bern

Die école française ist am Currucilum des französischen Schulsystems ausgerichtet. Auch die Lehrpersonen stammen aus Frankreich und wurden dort ausgebildet.
Die Ecole Cantonale de Langue Française ist ebenfalls rein französischsprachig. Der für sie zuständige Schulinspektor wurde in das Projekt der Classes bilingues einbezogen, um allfällige Überschneidungen bei der Ausrichtung der Angebote zu vermeiden.

Weitere Informationen.

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