Umgestaltung Bären- und Waisenhausplatz
Der Bären- und der Waisenhausplatz sollen ein neues Gesicht erhalten, welches das historische Erbe mit Anpassungen an die zunehmende Sommerhitze vereint. Markant sind die Pflästerung, zusätzliche Bäume und eine klarere Strukturierung der zentralen Altstadtachse. Die bewährten Nutzungen wie Markt, Gastronomie und Veranstaltungen bleiben möglich, gleichzeitig sollen die Plätze aufgewertet und zu Orten des Verweilens werden.
Ausgangslage
Bären- und Waisenhausplatz bilden zusammen mit dem Bundesplatz den bedeutendsten öffentlichen Raum in der Berner Altstadt. Den Anstoss für die Umgestaltung des – äusserst intensiv und vielfältig genutzten – Platzes gab die Volksinitiative «I läbti gärn im Härz vo Bärn», die 1988 von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern der Stadt Bern angenommen wurde. Nach Durchführung eines Architekturwettbewerbs wurde die Umsetzung im Jahr 2001 aus finanziellen Gründen sistiert. Trotz Projektstopp wurden verschiedene Massnahmen im Sinne der Initiative umgesetzt, beispielsweise die Aufhebung von Parkplätzen oder die Schaffung von mehr Sitzgelegenheiten. Im Jahr 2015 wurde die Planung wieder aufgenommen und das damalige Siegerprojekt den heutigen Bedürfnissen und Gegebenheiten angepasst. Zur künftigen Nutzung der Plätze fand eine breite Partizipation statt. In der jüngsten Projektphase ab 2022 kam die Planung von Klimaanpassungsmassnahmen hinzu.
Bauherrschaft
- Stadt Bern, Tiefbauamt
- Energie Wasser Bern (EWB)
Kosten
Gemäss Kostenvoranschlag belaufen sich die Kosten für die Stadt Bern, für die Umgestaltung und Sanierung des Bären- und des Waisenhausplatzes, auf Fr. 36,7 Mio.; davon entfallen Fr. 33,3 Mio. auf den allgemeinen Haushalt und Fr. 3,4 Mio. auf die Sonderrechnung Siedlungsentwässerung (gebührenfinanziert).
Projekttermine
(Vorbehältlich der Verabschiedung des Geschäfts durch den Stadtrat)
Volksabstimmung | 18. Mai 2025 |
Bewilligungsverfahren | Sommer 2025 bis 2026 |
Ausschreibung | 2026/2027 |
Geplanter Baustart | ab ca. 2027/28 |
Geplante Inbetriebnahme | ab 2030 |
Projektbeschrieb
Massnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas
Insgesamt werden auf den beiden Plätzen 33 zusätzliche Bäume gepflanzt. Die Bäume tragen dazu bei, der Hitzeinsel Innenstadt entgegenzuwirken. Auf dem mittleren und unteren Waisenhausplatz sind wegen des darunterliegenden Metroparkings keine Baumpflanzungen möglich, dort sollen mobile Sonnenschirme Schatten spenden. Zusätzlich wird auf dem mittleren Waisenhausplatz ein neuer Brunnen installiert.
Die beiden Plätze erhalten neu eine ungebundene Pflästerung. Diese ist ein wichtiges Element, um die Plätze hitzeverträglich zu gestalten. Durch die Fugen zwischen den Pflastersteinen kann Regenwasser vor Ort versickern. Es bleibt im Boden gespeichert und kann von den Bäumen später zur Verdunstung genutzt werden, was für Abkühlung sorgt. Neben dem versickerten Regenwasser wird künftig auch ein Teil des Wassers der Brunnen auf den Plätzen genutzt, um die Bewässerung der Bäume sicherzustellen. Dieses Schwammstadt-Prinzip führt zusammen mit dem Schatten der Bäume dazu, dass sich die Plätze im Sommer weniger stark aufheizen und den Aufenthalt auf den Plätzen angenehmer machen.
Aufenthaltsflächen ohne Konsumzwang
Die beiden Plätze können weiterhin vielfältig genutzt werden. Sowohl auf dem Bären- wie auch auf dem Waisenhausplatz sind Aufenthaltsflächen ohne Konsumzwang vorgesehen, es werden mehr Sitzgelegenheiten geschaffen. Die Gastrobetriebe erhalten insgesamt etwas mehr Platz. Die Flächen für den Markt auf dem Waisenhausplatz werden aufgrund von Baumpflanzungen und der Verschiebung der Foodtrucks vom Bären- auf den mittleren Waisenhausplatz leicht reduziert. Das Schach- und das Mühlespiel verbleiben am heutigen Standort auf dem Bärenplatz.
Klare Trennung von Verkehr und Aufenthaltsflächen
Die gesamte Achse Bären-/Waisenhausplatz wird neu als Begegnungszone signalisiert, um dem hohen Fussverkehrsaufkommen gerecht zu werden. Die Verkehrsflächen und die übrigen Nutzungen sollen klar voneinander getrennt werden. In nord-südlicher Richtung erfolgt dies mittels Wasserschalenelementen, welche die Flächen unterteilen. Auf dem mittleren Waisenhausplatz wird eine Abtreppung errichtet, welche den Platz nivelliert und die Aufenthaltsfläche besser gegen die Verkehrsachse in west-östlicher Richtung abgrenzt. Die ebene Fläche kann für vielseitige Veranstaltungen genutzt werden, gleichzeitig dienen die Treppenstufen als Sitzgelegenheiten.
Sanierung und Erneuerung Werkleitungen / öffentliche Beleuchtung
Auf beiden Plätzen werden verschiedene Werkleitungen saniert oder erneuert. Aufgrund der Baumpflanzungen müssen zudem mehrere Werkleitungen neu platziert werden. Für Veranstaltungen und für den Markt werden neue Anschlüsse installiert. Schliesslich wird auch die öffentliche Beleuchtung erneuert und angepasst.
Unterlagen
Titel | Bearbeitet |
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Gestaltungsplan BWP (PDF, 194.8 KB) | 11.10.2024 |
Visualisierungen BWP (PDF, 2.3 MB) | 11.10.2024 |
Medienmitteilung Bären und Waisenhausplatz (PDF, 26.8 KB) | 14.10.2024 |
Bericht Metotest Klimaanalyse (PDF, 1.3 MB) | 14.10.2024 |
Gesamtkonzept Bedeutung und Funktion, Februar 2020 (PDF, 887.1 KB) | 13.06.2024 |
Erhebung öffentlicher Raum, Juni 2016 (PDF, 8.4 MB) | 13.06.2024 |