Sanierung Untertorbrücke
Bei der Untertorbrücke, der ältesten Brücke der Stadt Bern, sind das Sandsteinmauerwerk, die Pflästerung, die Entwässerung, die Geländer und weitere Elemente in einem schlechten Zustand. Deshalb wird aktuell ein Sanierungsprojekt ausgearbeitet, mit dem die Funktionstüchtigkeit und Betriebssicherheit der Brücke für die nächsten 30 Jahre sichergestellt werden sollen. Auf der Brückenoberfläche sollen zudem Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr umgesetzt werden.
Kosten
Die Gesamtkosten für die Sanierung der Brücke werden aktuell erarbeitet. Der Stadtrat hat 2018 für die Projektierung Fr. 450 000 gesprochen.
Meilensteine
November 2018 | Stadtradt genehmigt Projektierungskredit |
2025 | Geplante Volksabstimmung über Projektierungs- und Ausführungskredit |
Voraussichtlich 2029 | Ausführungsbeginn |
Projektbeschrieb
Die Untertorbrücke überspannt die Aare am östlichsten Punkt ihrer Schlaufe um die Berner Altstadt. Sie wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in mehreren Etappen erbaut und ist heute die älteste Aarebrücke in Bern.
Die Untertorbrücke ist eine massive Steinkonstruktion von insgesamt 52 Metern Länge und 7,4 Metern Breite. Die Brücke wurde zwischen 1461 und 1467 gebaut. Sie ist mit ihren mehr als 550 Jahren die älteste noch bestehende Brücke Berns. Sie wurde in ihrer mehr als 500-jährigen Ge-schichte mehrfach umgebaut und verstärkt, letztmals in den Jahren 1980 bis 1982. Damals wurde der Brückenoberbau vollständig erneuert. Eine 25 cm starke Stahlbetonplatte dient heute als Träger der elastischen Abdichtung und der in Sand gebetteten Pflästerung. Auch die Entwässerungen und die übrigen Werkleitungen auf der Brücke wurden bei der letzten Sanierung neu verlegt.
Die Gewölbe der Brückenbogen wurden in all den Jahren mit verschiedensten Massnahmen instand gestellt. Trotz mehrerer Reparaturen zeigen die Tuffsteingewölbe nach wie vor grösstenteils den Charakter der Erbauungszeit. Die Pfeiler aus Kalk- und Sandstein hingegen stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die Belastung der Brücke hat sich seit deren Erbauung markant verändert: Waren während langer Zeit lediglich Fuhrwerke als massgebende Last zu betrachten, überqueren seit der Motorisierung um 1900 stetig schwerer werdende Fahrzeuge die Brücke. 1980/1982 wurde der Brückenoberbau vollständig erneuert.
Eine Inspektion hat gezeigt, dass sich die Brücke insgesamt in einem ungenügenden Zustand befindet. Es sind vor allem Schäden an den Geländerverankerungen und an den Gewölbeuntersichten festzustellen, zudem müssen die Abdichtung und die Entwässerung erneuert werden. Mit dem Ersatz der Abdichtung ist auch die Pflästerung neu zu verlegen: Diese weist offene Fugen auf. Zum langfristigen Erhalt sind zudem an den Tuff- und Sandsteinmauerwerken und Gewölben die Fugen zu sanieren und einzelne Blöcke zu reparieren. Beim Ersatz wird insbesondere den Bedürfnissen des Fuss- und Veloverkehrs sowie von Rollstuhlfahrenden Rechnung getragen. Das Trottoir wird um knapp einen halben Meter verbreitert.
Im Zusammenhang mit der Gesamtsanierung der Brücke werden auch sämtliche unter der Brücken-oberfläche liegenden Werkleitungen ersetzt: Das gilt für die Leitungen der städtischen Siedlungsentwässerung, der Strassenentwässerung und der Verbindungstrassen der Lichtsignalanlagen ebenso wie für die Elektro-, Gas- und Wasserleitungen von Energie Wasser Bern (ewb) sowie für die Telekommunikationsleitungen von UPC und Swisscom. Mit der Sanierung sollen die Funktionstüchtigkeit und Betriebssicherheit der Brücke für die nächsten 30 Jahre sichergestellt werden.
Daher müssen die Brücke und deren Vorlandbereiche gesamtsaniert werden.
Während der Bauphase muss die Brücke für den motorisierten Verkehr gesperrt werden; die Fahr-zeuge werden über die Nydeggbrücke umgeleitet. Für den Fuss- und Veloverkehr soll auf der Nordseite der eine Fussgängerpasserelle installiert werden – eine solche war bereits anlässlich der letzten Sanierung 1980-1982 eingerichtet worden.