Fuss- und Veloverkehrsverbindung Breitenrain - Länggasse
Mit einer neuen Verbindung zwischen den Quartieren Breitenrain und Länggasse soll eine wichtige Netzlücke im städtischen Fuss- und Veloverkehrsnetz geschlossen werden. Die Realisierung einer Velo- und Fussgängerbrücke wurde bereits 2004 im kantonalen Richtplan Veloverkehr aufgenommen. Es handelt sich um ein Schlüsselprojekt zur Förderung des Fuss- und Veloverkehrs, das auch im Stadtentwicklungskonzept (STEK 2016) aufgeführt ist. Die geplante Brücke ist wichtig für die angestrebte Erhöhung des Veloanteils am städtischen Gesamtverkehr (Velooffensive).
Bauherrschaft
- Stadt Bern, Tiefbauamt
Partner
- Bund
- Kanton
Kosten
Die Gesamtkosten sind noch offen, bisher sind für die Planung 1,946 Mio. Franken genehmigt worden. Der Kanton hat sich mit 0,224 Mio. Franken beteiligt.
Gemäss Strassengesetz des Kantons Bern leistet der Kanton Beiträge an Investitionen in wichtige Velorouten auf Gemeindestrassen im Umfang von bis zu 40 Prozent der Projektierungs-, Realisierungs- und Landerwerbskosten. Das entsprechende Beitragsgesuch kann dem Kanton eingereicht werden, sobald eine rechtsgültige Baubewilligung vorliegt.
Aufgrund der Anmeldung des Projekts im Agglomerationsprogramm des Bundes (3. Generation) wird zusätzlich zu den Kantonsbeiträgen eine Beteiligung des Bundes in der Höhe von rund einem Drittel der Gesamtkosten erwartet.
Meilensteine
- 2014: Start Planung
- 11. September 2014: Genehmigung Planungskredit durch den Stadtrat
- 2015/2016: Variantenstudien
- 12. Mai 2016: Erhöhung Planungskredit durch den Stadtrat
- 2016 – 2020: Vertiefung Varianten und Klärung von Detailfragen
- Ende 2019Auftrag des Gemeinderats zur Prüfung einer neue Linienführung
Projektbeschrieb
Nachdem der Stadtrat im September 2014 einen ersten Planungskredit von Fr. 560 000.00 gesprochen hatte, wurden in einer Variantenstudie zahlreiche Linienführungen für eine neue Fuss- und Veloverbindung zwischen der Längasse und dem Breitenrainquartier erarbeitet und bewertet.
In der Gesamtbewertung schnitten die sogenannten D-Varianten, mit einem westlichen Brückenkopf bei der Inneren Enge, klar am besten ab: Sie schaffen eine direkte Verbindung zwischen den Quartieren Breitenrain und Länggasse und schliessen eine Lücke im städtischen und regionalen Velonetz. Sie verbessern auch die Fuss- und Veloverkehrserschliessung von zwei Gebieten, dem Wankdorf und dem Viererfeld, in denen in den nächsten Jahren bedeutende Entwicklungen stattfinden werden.
Von den D-Varianten wurde die Variante D7-1 am besten bewertet. Sie sieht eine Hochbrücke von der Polygonbrücke zur Engestrasse vor, mit einem Anschluss an die Engestrasse nördlich des Hotels Inneren Enge. Die Varianten D6-1 und D6-2, die südlich des Hotels an die Engestrasse anschliessen, überzeugten im Vergleich zur Variante D7-1 zwar mit einer direkteren Anbindung in Richtung Bierhübeli und einem geringeren Gefälle der Brücke. Sie sind aber deutlich länger, und sie schneiden bei der städtebaulichen Bewertung schlechter ab, weil sie den geschützten Aarehang und die historische Aussichtsterrasse beim Hotel stärker beeinträchtigen.
Der Gemeinderat sprach sich 2016 für die Weiterbearbeitung der Bestvariante D7-1 aus und beantragte dem Stadtrat für die Durchführung eines Projektwettbewerbs die Aufstockung des Planungskredits auf knapp 2 Millionen Franken. Am 12. Mai 2016 genehmigte der Stadtrat den Antrag, gleichzeitig fasste er aber den Beschluss, den Bearbeitungsperimeter für den Wettbewerb so festzulegen, dass auch Lösungen mit einem Anschluss an die Engestrasse südlich des Hotels, wie bei den Varianten D6-1 und D6-2, vorgeschlagenen werden können.
Der Beschluss machte es erforderlich, dass die vertieften Abklärungen, die für die Bestvariante D7-1 bereits vorlagen, für weitere Varianten nachgeholt werden mussten. Mit dem Abschluss der ergänzenden Vertiefungsstudie liegt nun ein vergleichbarer Arbeitsstand für die drei Varianten D6-1, D6-2 und D7-1 vor (vgl. Übersichtsplan). Alle Varianten gehen auf der Ostseite von der Polygonbrücke ab.
Weil die drei Linienführungen auf der Westseite der Brücke unterschiedliche Verkehrsanschlüssen erfordern, käme es im Wettbewerbsverfahren zu einer Vermischung von brückentechnisch-architektonischen und verkehrsplanerischen Aspekten, was nach Auffassung der Fachleute eine faire und sachgerechte Beurteilung der Projekte stark erschweren würde. Aus fachlicher Sicht wäre es vorzuziehen, die Frage der Linienführung vor dem Projektwettbewerb zu klären. Der Gemeinderat teilte diese Auffassung und beauftragte die Verwaltung, zuhanden des Stadtrats
- einen Variantenentscheid für die Linienführung einer Fuss- und Velobrücke vorzubereiten,
- die Anforderungen an eine hindernisfreie Ausgestaltung der Brücke zu definieren,
- die offenen Fragen betreffend die Zufahrtswege zur Brücke zu beantworten und
- den Bedarf einer Shuttlebus-Verbindung über die Brücke zu klären.
Unterdessen steht noch eine zusätzliche Linienführung mit einer direkteren Brückenzufahrt auf der Seite Breitenrain zur Diskussion. Sie würde allerdings den Rückbau von Gebäuden bedingen. Der Gemeinderat sieht in dieser Variante ein grosses Potenzial. Er hat deshalb entschieden, auch diese Variante analog den bisherigen Varianten prüfen zu lassen.