Velohauptrouten: Bahnhof - Wankdorf
Die Stadt Bern will den Anteil des Veloverkehrs auf Stadtgebiet bis 2030 auf 20 Prozent steigern. Eine Grundvoraussetzung dafür sind sichere und schnelle Veloverbindungen – sogenannte Velohauptrouten: Dank breiten Velospuren und grüner Ampel-Welle sorgen sie für eine sichere und rasche Verbindung. 2016 wurde die erste Velohauptroute eingeweiht; sie verläuft zwischen dem Bahnhof und dem Wankdorfplatz.
Bauherrschaft
- Stadt Bern, Tiefbauamt
Partner
- keine
Kosten
Die Gesamtkosten betrugen 1,5 Mio. Franken. Weil die Velohauptroute Wankdorf seit 2009 Bestandteil des Agglomerationsprogramms des Bundes ist, wurden rund die Hälfte der Kosten durch Bund und Kanton getragen.
Meilensteine
- Oktober 2014: Gemeinderat beschliesst die Erarbeitung einer Velooffensive
- 2015: Machbarkeitsuntersuchung «Velohauptrouten mit erhöhtem Standard»
- 2015/2016: Projektierung erste Velohauptroute Wankdorf
- Frühling/Sommer 2016: Realisierung/Eröffnung
Projektbeschrieb
Velohauptouten
Zur Förderung des Veloverkehrs baut die Stadt Bern ein engmaschiges Netz von Velohauptrouten. Velohauptrouten verbinden wichtige Zielorte von stadtweiter und regionaler Bedeutung. Das Netz der Velohauptrouten umfasst Radialrouten zum Zentrum und tangentiale Routen, welche die Stadtteile miteinander verbinden. Velohauptrouten weisen einen höheren Ausbaustandard auf als herkömmliche Velorouten; es wird zum Beispiel eine durchgehende Velospurbreite von 2,5 Metern angestrebt.
Umgesetzte Massnahmen
Auf der Strecke zwischen dem Bahnhof und dem Wankdorfplatz wurden sowohl bauliche Massnahmen als auch Markierungen und Signalisationen realisiert, sodass Velofahrerinnen und Velofahrer durchgehend entweder auf einem breiten Velostreifen, auf einem eigenen Veloweg oder – zusammen mit dem öffentlichen Verkehr – auf einer Umweltspur zirkulieren können. Je nach Platzverhältnissen ist die Velospur bis zu 3,5 Metern breit. Weiter wurden die Lichtsignalsteuerungen so angepasst, dass Velofahrerinnen und Velofahrer in den flachen Partien bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern möglichst ohne Stopp vorankommen können («grüne Welle»).
Erfolgskontrolle
Zu den entlang der Velohauptroute Wankdorf realisierten Massnahmen wurde ein Monitoring durchgeführt. Die Befragungsergebnisse zeigten, dass bei der gegebenen Verkehrssituation jedes verbesserte Veloangebot auch als Verbesserung der Verkehrssicherheit wahrgenommen wird: Je mehr Raum dem Veloverkehr eingeräumt wird, desto sicherer und attraktiver wird die Situation eingestuft.
Die beste Bewertung erhielt der abgetrennte Radweg, aber auch die Lösung mit breiten Radstreifen (2,50 und 1,80 Meter) wurde als gut und sicher bewertet. Erwartungsgemäss schlechter bewertet wurden Abschnitte mit Umweltspuren (Bus und Velo kombiniert) oder schmalen Radstreifen.
Die Erfahrungen mit der ersten Velohauptroute konnten in weitere Projekte (Velohauptroute Bern-Köniz, Velohauptroute Bern Ostermundigen, Velohauptroute Bern-Bethlehem-Brünne) miteinbezogen werden.
Die Auswertung des Projekts zeigte auch: Aus den umgesetzten Massnahmen resultierten keine grösseren Nachteile für den öffentlichen Verkehr.