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Kirchenfeldbrücke: Verstärkung der Brückenkonstruktion und Gleisersatz mit Brückenoberbausanierung

Damit die Nutzung der Kirchenfeldbrücke für weitere 80 Jahre gewährleistet und die Nutzlast der Tramzüge erhöht werden kann, wurde 2018 die Brückenkonstruktion verstärkt. Zudem wurden der Oberbau saniert, die Gleise erneuert und die Fahrleitungen ersetzt. Während der 16-wöchigen Intensivbauphase musste die Brücke für den öffentlichen und den motorisierten Individualverkehr komplett gesperrt werden.

Bild Legende:
Entfernung der alten Gleise, © Egger, im Auftrag des Tiefbauamts der Stadt Bern

Bauherrschaft

  • Stadt Bern
  • Bernmobil
  • Energie Wasser Bern

Partner

keine

Kosten

Die Gesamtkosten für die Sanierung beliefen sich auf rund 17,2 Mio. Franken (inkl. MwSt). Bernmobil und ewb beteiligten sich mit rund 10,6 Mio. Franken an den Kosten.

Der von Stadtrat genehmigte Kredit wurde gemäss Schlussabrechnung um 0.47% unterschritten.

Meilensteine

  • Mai 2016: Beschluss des Gemeinderats zum Projektierungskredit
  • Herbst 2017: Submission Bauunternehmer
  • Anfang 2018: Stadtratsbeschluss zum Ausführungskredit
  • April 2018: Baustart (Vorbereitungsarbeiten Gerüstbau)
  • ab 23. Juli 2018: Sperrung der Brücke
  • 9. November 2018: Bauende und Inbetriebnahme der sanierten Brücke

Projektbeschrieb

Projektziele

Die Kirchenfeldbrücke wurde 1883 in Betrieb genommen. Geplant und dimensioniert worden war sie für Pferdefuhrwerke und für den Fussverkehr. Seither musste die Brücke mehrmals saniert und aufgrund der Verkehrszunahme verstärkt werden. 1986 wurde das Höchstgewicht für private Motorfahrzeuge auf 10 Tonnen festgelegt. Diese Beschränkung hatte zum Ziel, die Sicherheit und Funktionstüchtigkeit der Brücke auf Dauer zu gewährleisten. Aus demselben Grund wurde auch für den öffentlichen Verkehr (ÖV) eine Lastbeschränkung verfügt (max. 8,3 Tonnen pro Achse).

Anlässlich der Hauptinspektion der Kirchenfeldbrücke im Jahr 2011 liess die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün (Tiefbauamt) alle massgebenden Bauteile sowie die Brückenausrüstung überprüfen. Dabei kamen Schwachstellen an der Brückenkonstruktion zum Vorschein. Auch der Zustand der Betonpfeiler wurde als kritisch eingestuft, ergänzende Untersuchungen während der Erarbeitung des Bauprojekts bestätigten diesen Befund. Zudem wurden während der Projektierung Defizite hinsichtlich Erdbebensicherheit festgestellt.

All diese Mängel wurden mit den Sanierungs- und Verstärkungsmassnahmen behoben: Bei ungefähr gleichbleibender Beanspruchung sollte die Brücke dank der Sanierung und Verstärkung weitere 80 Jahren genutzt werden können.

Sanierungs- und Verstärkungsmassnahmen an der Brückenkonstruktion

Die bereits 2009 festgestellten Risse an der Brückenkonstruktion wurden behoben, die Schwachstellen der Konstruktion verstärkt. Die Massnahmen erlaubten eine Erhöhung der maximalen Achslast beim ÖV von 8,3 Tonnen auf 10,6 Tonnen. Auf die generelle Erhöhung der Nutzlast beim Privatverkehr wurde aber verzichtet. Schwerere Spezialtransporte sind möglich, aber bewilligungspflichtig.

Erdbebensicherheit

Im Rahmen der statischen Berechnungen für das Bauprojekt wurde auch die Erdbebensicherheit der gesamten Kirchenfeldbrücke überprüft. Ereignisberechnungen zeigten, dass die Betonpfeiler mit Stahl verstärkt werden mussten, damit die nötige Erdbebensicherheit gewährleistet werden kann.

Instandstellung Betonpfeiler

Bei der Hauptinspektion 2011 wurde festgestellt, dass die Betonpfeiler in einem schlechten Zustand und nicht vollständig mit Beton verfüllt waren. Das feuchte Klima in den Hohlräumen verursachte im Verlauf der Zeit Schäden. Die Pfeiler wurden deshalb saniert, die Hohlräume in den Pfeilern zur Vermeidung von weiteren Feuchteschäden belüftet.

Gleisersatz und Brückenoberbau

Die Tramgleise waren zuvor letztmals bei der Gesamtsanierung 1988/89 ersetzt worden. Diesmal wurde bei der Sanierung ein etwas höheres Schienensystem verbaut. Dieses konnte in der obersten Fahrbahnschicht statt in der Brückenplatte verankert werden. Damit wurde die vollständige Trennung von Schienensystem und Brückenkonstruktion erreicht. Es werden somit keine elektrischen Ströme mehr auf die Metallkonstruktion der Brücke abgeleitet – auf diese Weise konnte eine Ursache von Korrosionsschäden an der Brück eliminiert werden. Zudem können dank dieser Konstruktion künftig die Schienen ersetzt werden, ohne dass der gesamte Brückenoberbau aufgebrochen werden muss.

Weil beim Rückbau der Gleisanlage die Brückenabdichtung tangiert wurde, musste die gesamte Fahrbahn saniert werden.

Kommunikation

Im Kommunikationskonzept für die Bauphase wurden unter anderem die Bedürfnisse der Museen im Kirchenfeldquartier besonders berücksichtigt. Sie konnten im Rahmen der Baustellenkommunikation für ihre Ausstellungen werben und zum Beispiel Hinweise zur Erreichbarkeit der Museen mit dem ÖV geben.

Bild Legende:
Die Brücke nach Abschluss der Sanierung, © Egger, im Auftrag des Tiefbauamts der Stadt Bern

Weitere Informationen.

Zuständige Stelle

Tiefbauamt Telefon +41 31 321 64 75

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