Klimaanpassungsmassnahmen Optingenstrasse
Die Optingenstrasse im Breitenrain ist heute durchwegs asphaltiert und für Quartiernutzungen wenig attraktiv. Das soll sich ändern. Sie soll begrünt, grossflächig entsiegelt und aufgewertet werden.
Ausgangslage
Das Breitenrainquartier ist gemäss Klimamessungen der Universität Bern überdurchschnittlich heiss. Weil Energie Wasser Bern (ewb) von Januar 2024 bis Sommer 2025 an der Optingenstrasse Werkleitungen sanieren und zu diesem Zweck die Strasse aufbrechen muss, bietet sich der Stadt Bern die Chance, gleich auch Massnahmen zur Hitzeminderung umzusetzen. Zudem soll die Strasse, die heute zu hundert Prozent versiegelt ist, aufgewertet werden, damit sie von den Quartierbewohnenden besser genutzt werden kann.
Projekttermine
Genehmigung Ausführungskredit |
November 2023 |
Vorliegen der Baubewilligung |
Oktober 2024 |
Ausschreibung |
Februar – Mai 2025 |
Geplanter Baustart |
Juli 2025 |
Geplantes Bauende |
Mai/Juni 2026 |
Kosten
Die Kosten für die Projektierung und Umsetzung der Massnahmen belaufen sich auf insgesamt 1,3 Millionen Franken (inkl. MwSt). Die Mobiliar, die schweizweit zahlreiche Arbeiten im Umfeld von Naturrisiken und Klimawandel unterstützt, beteiligt sich am Projekt mit 450’000 Franken aus der Genossenschaft – im Rahmen ihres Engagements für die Allgemeinheit. Netto verbleiben der Stadt Kosten in der Höhe von 850‘000 Franken.
Projektbeschrieb
Im Sinne des Schwammstadt-Konzepts (vgl. Kasten) folgende Massnahmen geplant:
- Pflanzung von rund 20 Bäumen: Überall dort, wo die Lage der unterirdischen Leitungen, der Kanalisationsschächte und der Ein- und Ausfahrten es zulassen, werden Bäume gepflanzt. Die Bäume werden dereinst Schatten spenden und der Erhitzung der Oberfläche entgegenwirken.
- Entsiegelung von Strassenfläche: Rund ein Drittel der gesamten Strassenfläche (1’100 m2) soll entsiegelt werden. Die Oberflächen werden als Grünflächen oder Mergelflächen gestaltet und mit Veloständern oder Sitzgelegenheiten ausgestattet. Die grossflächige Entsiegelung begünstigt die Versickerung von Wasser und damit die Verdunstung, was ebenfalls einen kühlenden Effekt hat. Die Oberflächen heizen sich im Vergleich zum Asphalt weniger auf und kühlen viel schneller ab. Zudem wird die Kanalisation entlastet.
- Entsiegelung von Parkfeldern: Zugunsten der neuen Baumpflanzungen sollen voraussichtlich 9 der 37 Parkfelder (blaue Zone) in die angrenzenden Strassen verlegt werden. Die verbleibenden 28 öffentlichen Parkplätze in der Optingenstrasse werden mit einer sickerfähigen Oberfläche ausgestaltet. Die Gesamtanzahl der Parkfelder bleibt erhalten, es gehen keine Parkierungsmöglichkeiten verloren.
- Platzgestaltung: Die asphaltierte Fläche an der Ecke Breitenrainstrasse / Optingenstrasse soll neugestaltet und aufgewertet werden. Dazu wird der heute stark geneigte Platz durch Einsatz von (Sitz-)Treppen ausnivelliert, chaussiert und mit Bäumen versehen. Zudem werden weitere Ausstattungselemente (darunter voraussichtlich ein Trinkwasserbrunnen) die Aufenthaltsqualität verbessern.
Das Konzept Schwammstadt
Die Stadt der Zukunft speichert Regenwasser wie ein Schwamm. Anstatt es direkt abzuleiten, wird es während Hitzeperioden von Pflanzen genutzt oder verdunstet. Das Resultat: Niederschläge können vom Untergrund aufgenommen werden; die langsame Verdunstung wirkt als natürliche Klimaanlage, die Lebens- und Aufenthaltsqualität wird erhöht. Ausserdem werden Überschwemmungsschäden verringert und die Kanalisation entlastet.