PET, Alu, Büchsen, Papier, Altglas oder Batterien – in der Stadt Bern entsorgen Bürgerinnen und Bürger recycelbaren Abfall zum Beispiel  an den «Wertstoff-Sammelstellen» in den Quartieren. Neu redet die Stadt Bern aber nicht mehr von Wertstoffen, wenn sie PET und Co. meint, sondern von Separatabfällen. 

Preiszerfall statt Wertschöpfung

Mit der Umbenennung trägt die Stadt den unterschiedlichen und stark schwankenden Preisen für die Entsorgung von Separatabfällen Rechnung. So wird für die Grüngutsammlung seit Jahren eine Abnahmegebühr gezahlt. Zudem haben der Importstopp von China für die meisten Abfallarten sowie das Coronavirus starke Preisschwankungen bei Rohstoffen wie Papier, Karton oder Metall ausgelöst. Aufgrund des Überangebots von Papier beispielsweise musste auch dort kurzzeitig für die Abnahme gezahlt werden. Es kann also von keinem monetären Wert für Separatabfälle ausgegangen werden, deshalb ist der Begriff «Wert»-Stoff irreführend. Der Begriff Separatabfälle hingegen nennt das Kind beim Namen: Recycelbare Abfälle werden separat von Kehricht und Sperrgut gesammelt. Letztere werden thermisch verwertet. Die Stadt bezieht sich bei der Begriffswahl auf das kantonale Musterabfallreglement und den Sachplan Abfall.

Abfalltrennung bleibt Abfalltrennung

Für die Abfalltrennung ändert sich mit dem neuen Begriff nichts. An den Sammelstellen wird weiterhin ökologisch sinnvoll separat entsorgt. Ebenso ökologisch sinnvoll sollen nun die Beschriftungen und Kommunikationsmittel von Entsorgung + Recycling Stadt Bern mit den neuen Begrifflichkeiten angepasst werden: nämlich nach und nach, dann, wenn ohnehin neu beschriftet oder gedruckt werden muss. Bis dahin begleiten uns die Wertstoffe noch ein wenig weiter bei der Entsorgung der Separatabfälle.