«reuse & repair»: Nominiert für Recycling Award 2024
Das Pilotprojekt von Entsorgung + Recycling Stadt Bern und Pretty Good Repair ist eines der drei Finalprojekte für den Recycling Award. Welches der Projekte gewinnt, entscheidet sich per Publikumsvoting am Recyclingkongress Ende Januar 2024.
«Innovative Lösungsansätze brauchen eine Bühne!» Unter diesem Motto suchen der Branchenverband Swiss Recycle und der Schweizerische Verband für kommunale Infrastruktur (SVKI) jährlich Projekte für den Recycle Award. Mit diesem Preis sollen Lösungsansätze in den Bereichen Separatsammlung, Logistik, Verwertung, Sensibilisierung und/oder Kreislaufwirtschaft ausgezeichnet und in den Fokus gerückt werden.
Für den Award 2024 haben sich 35 Projekte beworben, welche von einer 8-köpfigen Fachjury bewertet wurden. Der Recyclingkongress findet am 26. Januar 2024 in Biel statt. Die drei Finalprojekte dürfen sich vor dem Fachpublikum kurz vorstellen, bevor dieses das Siegerprojekt wählen wird. Die drei Finalisten sind:
«reuse & repair» vom Verein Pretty Good in Zusammenarbeit mit Entsorgung + Recycling Stadt Bern
Nicht mehr genutzte, aber noch funktionstüchtige oder reparierbare Gegenstände können durch das Projekt «reuse & repair» auf den beiden Entsorgungshöfen der Stadt Bern gespendet anstatt entsorgt werden. Diese werden von den regionalen Pretty Good Reparaturpartnern repariert, aufbereitet und durch die Verkaufskanäle des Projektes «Restwert» wieder dem Nutzungskreislauf zugeführt.
«Matratzen-Recycling für die Schweiz» von der Matratzen-Allianz
Im Rahmen von «Make furniture circular», der von 2019 bis 2022 dauernden Kreislaufwirtschafts-Initiative, haben sich Schweizer Akteur:innen aus der Matratzen-Wertschöpfungskette zusammengetan und 2021 die Matratzen-Allianz gegründet. Ihr Ziel: Matratzenrecycling in der Schweiz etablieren und Eco Design vorantreiben.
«Creating a Sustainable Circular Economy for Plastics» von DePoly
Die Recyclingtechnologie von DePoly wandelt unsortierte, verschmutzte Post-Consumer-PET-Kunststoffe wieder in ihre Hauptrohstoffe PTA und MEG um, ohne deren Qualität zu beeinträchtigen. Das Verfahren verwendet umweltfreundliche, handelsübliche Chemikalien und erfordert keine zusätzliche Hitze oder Druck.
Es ist einfach, Gutes zu tun.
Haben auch Sie noch Gegenstände, die Sie spenden möchten? Nutzen Sie die Gelegenheit und spenden Sie auf den Entsorgungshöfen der Stadt Bern Gegenstände, die bei Ihnen zuhause nicht mehr gebraucht werden. Denn vielleicht hat jemand anderes noch Freude daran! «Würden wir in der Schweiz alle Konsumprodukte ein Jahr länger nutzen, könnten wir unseren gemeinsamen CO2-Fussabruck um 1,8 Millionen Tonnen senken», erklären die beiden Projektgründer Jonas Beer und Jonas Morgenthaler.
«reuse & repair» läuft seit diesem Sommer. Beer und Morgenthaler sind erfreut, wie gut das Projekt angelaufen ist: «Die Berner*innen haben das neue Spendeangebot auf den Entsorgungshöfen sehr positiv aufgenommen. Einige Hundert Gegenstände wurden bereits gespendet, welche nun aufbereitet und über Ricardo verkauft werden. Wir sind überzeugt, dass das Modell auch ausserhalb von Bern einen Mehrwert bieten könnte».
Das Pilotprojekt wird durch das Institut «Sustainable Business» der Berner Fachhochschule begleitet und ausgewertet. Dabei soll der ökologische Nutzen des Projekts aufgezeigt sowie die ökonomische Umsetzbarkeit geprüft werden. Bei einem positiven Verlauf der Pilotphase soll das Modell als fixes Angebot aufgenommen werden.