Zukunft Werkplatz Bern
Weltweit zieht es immer mehr Menschen in die Städte. Auch die Stadt Bern wird weiter wachsen. Bei begrenzten Flächenressourcen führt die Notwendigkeit, Wohnraum zu schaffen, zu einem Konflikt mit den Bedürfnissen der Wirtschaft. Was kann die Stadt Bern tun, um weiterhin ein attraktiver Standort für Gewerbe und Industrie zu bleiben? Im Projekt Zukunft Werkplatz Bern werden die Antworten formuliert und umgesetzt.
Der Werkplatz umfasst das produzierende Gewerbe und die Industrie und zählt in der Stadt Bern knapp 21'000 Vollzeitstellen. Im Gegensatz zu früher befinden sich industriell und gewerblich genutzte Gebiete heute vielfach in Siedlungsgebieten. Dies kann je nach Gewerbe zu Konflikten mit der ansässigen Bevölkerung oder zur Verdrängung durch andere, für Grundeigentümer finanziell oft interessantere und stark nachgefragte Nutzungen wie Wohnen oder Dienstleistungen führen.
Massnahmen zur Sicherung und Weiterentwicklung des Werkplatzes
Durch diese Entwicklungen ist der Druck auf den Werkplatz in der Stadt und der Kernagglomeration Bern stark gestiegen. Die Stadt Bern verfolgt mit dem Stadtentwicklungskonzept Bern (STEK 2016) unter anderem das Ziel, die Raumbedürfnisse für die Wirtschaft zu wahren und zu fördern sowie attraktive Gewerbe- und Industriestandorte zu sichern. Die Strategie «Zukunft Werkplatz Bern» schafft nun einen Überblick über die aktuelle Situation in Bern und definiert Massnahmen für die Sicherung und die Weiterentwicklung des Werkplatzes Bern.
Sieben Handlungsfelder und zehn Ziele
Die Strategie gliedert sich entlang von sieben Handlungsfeldern mit insgesamt zehn Zielen und sechzehn Massnahmen. Als Ziele werden unter anderem verfolgt: ein Beratungsangebot (zentrale Ansprechperson), werkplatzfreundliche Regulierungen (Regulierungs-Check), die Zusammenarbeit mit Kernagglomerationsgemeinden und Kanton (Arbeitsgruppe Werkplatz), gemeindeübergreifende Flächenangebote (Werkplatzgebiete) oder Flächenmobilsierungen (Flächenmanagement, Flächenvermittlung).
Für die Umsetzung der Strategie legt die Präsidialdirektion dem Gemeinderat die Roadmap mit den entsprechenden benötigten finanziellen und personellen Mitteln vor. Erste Massnahmen werden jedoch bereits mit der Verabschiedung der Strategie an die Hand genommen. Dazu gehören:
- Partnerschaftlicher Austausch; «Dialog Werkplatz» als aktiven, regelmässigen Austausch zwischen Verwaltung und Vertreter*innen des Werkplatzes einführen;
- Aufnehmen des Werkplatzes in die Standortpromotion des Wirtschaftsraums Bern;
- Positionieren des Wirtschaftsamts als «Kümmerer» für den Werkplatz im Sinne einer zentralen Anlauf- und Koordinationsstelle für konkrete Anliegen;
- Realisieren einer Zusammenarbeit mit den Gemeinden der Kernagglomeration in Bezug auf den Werkplatz Bern;
- Aktives Pflegen von Partnerschaften mit Grundeigentümern; Prüfen von mittelfristigen Zwischennutzungen;
- Aktives Einbringen der Stadt bei Planung und Realisierung von konkreten Projekten.
Einbezug von Verbänden und Organisationen
Die Strategie «Zukunft Werkplatz Bern» wurde unter der Leitung des Wirtschaftsamts der Stadt Bern erstellt und unter Einbezug von Verbänden und Organisationen (namentlich Handels- und Industrieverein Sektion Bern, Gewerbeverband KMU Stadt Bern, Gewerkschaftsbund der Stadt Bern und Umgebung, Fokus Bern, Verband der Arbeitgeber Region Bern, Der Gewerbeverein) sowie verschiedener direkt betroffener Unternehmen ausgearbeitet.