Navigieren auf Stadt Bern

Benutzerspezifische Werkzeuge

Content navigation

Alte Berner Festhalle: Kreislaufwirtschaft in der Stadt Bern

19. Juli 2023

Stahlträger wiederverwenden statt einschmelzen und damit 22 Tonnen CO2 einsparen: Ein Pilotprojekt mit Nachahmer-Potenzial auf Stadtberner Boden macht's möglich.

Rund zwei Drittel der anfallenden Abfälle in der Schweiz stammen von Abbrüchen alter Bauobjekte. Ein Grossteil dieses Materials wird schon heute wiederverwertet oder wiederverwendet – das verbleibende Potenzial ist aber immer noch gross.

Alberto Cerri vom Verband für nachhaltiges Wirtschaften, öbu, sieht das Potenzial unter anderem in der Wiederverwendung von Stahlträgern. Warum? Die Anzahl verschiedener Arten von Stahlträgern ist überschaubar und kategorisierbar. Eine gute Bedingung für einen Wiedereinsatz der Stahlträger, denn es gilt: Je mehr verschiedene Formen und Typen, desto schwieriger ist es, eine neue Verwendung zu finden.

Wir freuen uns, dass mithilfe verschiedener Akteure in Bern ein Pilotprojekt für über 55 Tonnen Stahlträger aus der alten BERNEXPO Festhalle stattgefunden hat. Die Stahlträger wurden von der Firma Kästli Bau AG rückgebaut und wiederverwendet. Dies führt zu einer Ersparnis von 22 Tonnen CO2.

Eine zirkuläre Lösung

Ermöglicht hat dies die BERNEXPO AG, die Immobiliendienstleisterin HRS sowie die Kästli Bau AG. BERNEXPO liess sich vom Kreislaufwirtschaftsprojekt «Re-use of steel sections» (RUSS) inspirieren, welches beim öbu durchgeführt wird. HRS wiederum unterstütze das Projekt, indem sie grünes Licht für den Rückbau der Stahlträger gab. Die Kästli Bau AG, die Ihren Fokus auf nachhaltiges Bauen richtet, sorgte auf der Baustelle für die konkrete Umsetzung. Kästli leistete dafür auf eigene Kosten den Aufwand, um die Stahlträger rückzubauen und wiederzuverwenden. Dieser inkludiert zusätzliches Equipment wie einen hydraulischen Kran und für den Rückbau von Stahlträgern ausgebildetes Personal. Verwaltungsrat Rolf Kästli zum Projekt: «Wir bieten kreislaufbasierte Baulösungen an und setzen uns seit Jahrzehnten für nachhaltiges Bauen ein. Es freut uns, dass der Einsatz unseres Projektleiters Wolfgram Torben zu einer kreislauffähigen Lösung geführt hat.»

Kreislaufwirtschaft im Bau

Der Einsatz von BERNEXPO, HRS und Kästli ist alles andere als selbstverständlich. «Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für deren Einsatz, Stoffkreisläufe zu schliessen und somit einen Beitrag für eine nachhaltigere Bauwirtschaft zu leisten.», so Flurina Buschor, Projektleiterin für Kreislaufwirtschaft beim Wirtschaftsamt der Stadt Bern. Mit der Unterstützung solcher Pilotprojekte will das Wirtschaftsamt die Kreislaufwirtschaft im Raum Bern fördern. Nach diesem Erfolg wird der Blick bereits nach vorn gerichtet. Ziel ist es, weitere Firmen und Organisationen zu motivieren, bei deren Rückbau- und Bauvorhaben die unmittelbare Wiederverwendung von Stahlträgern möglich zu machen und somit den Kreislauf zu schliessen.

Weitere Informationen.

Fusszeile