Mehr Service dank Innovations-Zyklus
Ende März ging der zweite städtische Innovations-Zyklus zu Ende. Zwei Teams konnten die Jury von ihrer Idee überzeugen. Die Resultate im Überblick.
Farbige Post-its, einfache Plakate, verständliche Kurzpräsentationen – im Berner Innovationsdorf arbeiteten in den vergangenen Tagen zwei interdisziplinäre Teams mit Innovationstechniken, um innert kurzer Zeit zu entdecken, welche Ideen die Stadtverwaltung – z.T. mit Partnern – weiterverfolgen sollte. Mit dem Ziel, ihre Services zu modernisieren, damit sie den Bedürfnissen der Bevölkerung besser entsprechen. Weiterverfolgt werden die folgenden beiden Ideen bzw. möglichen Lösungsansätze:
Kornhausbibliotheken als Anlaufstelle für Digitalfragen
Mit ein paar Klicks zum Online-Gesuch? Nicht alle Menschen kommen mit digitalen Angeboten gleich gut klar. Um Menschen, die in digital Fragen weniger sattelfest sind, den Zugang zu digitalen Dienstleistungen zu erleichtern, braucht es neue Brückenangebote. Ein Team beschäftigte sich während des städtischen Innovations-Zyklus daher mit der Frage, wie etwa die Kornhausbibliotheken zur Anlaufstelle werden könnte für Migrant*innen und Senior*innen. Die Idee dahinter: Sie benötigen einfache Orientierungshilfen und praxisnahe Unterstützung, damit auch sie vom wachsenden digitalen Angebot der Stadt Bern profitieren können. Beispielsweise, indem sie ein Gesuch neu bequem online ausfüllen lernen oder Hilfe im Umgang mit Applikationen erhalten können.
Quartierportal
Die Stadt Bern versteht sich als «Stadt der Nachbarschaften». Wie sie die Bevölkerung konkret dabei unterstützen kann, das Quartierleben zu beleben – dieser Frage ging ein weiteres Team im Innovations-Zyklus nach. Wie müsste ein Quartier-Portal für das Areal Viererfeld/Mittelfeld aussehen? Wie liessen sich Mieter*innen, Vermieter*innen und Dienstleistende (z.B. Coiffure) dazu motivieren, sich selbst zu organisieren, um die Lebensqualität einer Siedlung nachhaltig zu verbessern – z.B. im Bereich Freizeit und Mobilität? Etwa, indem sie dank digitalen Tools ihr Wissen einfacher teilen und leichter Kontakte knüpfen können.
Mensch ins Zentrum stellen
Die Teams wurden von Innovations-Coaches angeleitet, damit sie möglichst früh Feedback von potenziellen Nutzenden einholen und in ihre Überlegungen für die Lösungsansätze einfliessen lassen konnten. Dafür visualisierten sie das Angebot – mit Hilfe von UX-Designern – als Prototyp, bei Bedarf auf Papier oder als klickbare App-Simulation. «Das kam bei der Jury gut an, die sich dafür aussprach mit einem schlanken Angebot zu starten, dieses am Puls der Bevölkerung zu testen und bei Bedarf auszubauen», sagt Gion Gonzenbach, der den städtischen Innovations-Zyklus mitaufgebaut hat.
Wie geht es weiter?
In einem nächsten Schritt werden die beiden Teams individuell an ihrer Idee weiterarbeiten (Proof of Concept). «Auf Wunsch werde ich sie gerne punktuell dabei unterstützen», erklärt Gion Gonzenbach. Der nächste Innovations-Zyklus ist bereits in Planung. Mehr Informationen dazu folgen in Kürze.