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«Bio-divers»

Ausgehend vom Themenjahr «Natur braucht Stadt» und in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Natur und Ökologie lancierte die Kommission für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Bern im Jahr 2021 das Projekt «Bio-divers»: Was können künstlerische Strategien beitragen zur Förderung der Biodiversität in der Stadt? Die zwei so entstandenen Projekte sind bis heute in der Stadt sichtbar.

Das Kunstprojekt «Nischen» von Tine Melzer

Im Sommer 2021 installierte die Konzept- und Sprachkünstlerin Tine Melzer neunzig Emailtafeln mit Texten zum Thema «Nischen». 25 der Schrifttafeln erwarb die Stadt Bern; sie hängen heute an Kandelabern verteilt rund um den Viktoria- und den Breitenrainplatz. 

«Nische» meint in der Biologie ein Raum mit Bedingungen, unter denen sich Lebewesen erhalten und fortpflanzen können. Das Wort verspricht zugleich Schutz und Sicherheit. Nischen werden gefunden, nicht gesucht. In diesem Sinne sind Tine Melzers Tafeln mit Nischen verwandt. Die Poesie ihrer Sprachbilder lotst an die Grenze zwischen Naturbeobachtung, Verkehrsregel und gesellschaftlichen Verhaltensmustern. Leise appellieren die Texte an unser Verhältnis zu Flora und Fauna. Wobei «Diversität» in Tine Melzers Projekt in zweifachem Sinn aufgehoben war: Die «Nischen» rufen hier und da am Wegrand übersehene Lebewesen in Erinnerung. In der Mehrdeutigkeit der Worte pochen sie auch auf Vielfalt, ohne die wir selber – Passantinnen, Läufer, Hundefreunde – kulturell verarmen würden.

Das Projekt von Tine Melzer wurde initiiert von der Kommission für Kunst im öffentlichen Raum im Rahmen des Themenjahrs «Natur braucht Stadt» (Stadtgrün und Botanischer Garten der Stadt Bern). 

Wir danken: der Fachstelle Natur und Ökologie der Stadt Bernewb, Luk Wartenweiler (Werkstatt Tscharnergut) und David Zürcher.

«Gläuf zum Bundeshaus» von Christian Ratti

Gewöhnlich haben Insekten in Politik und Gesellschaft nicht viel zu melden. Das sollte im Kunstprojekt «Gläuf zum Bundeshus», unterwegs seit 2021, etwas anders sein: Die Insekten demonstrieren für den Erhalt ihrer Art. Aktuell tun sie das aus Anlass der Ausstellung «Insektensterben – Alles wird gut» im öffentlich zugänglichen Eingangsbereich des Naturhistorischen Museums Bern. 

Mit etwas Fantasie lässt es sich leicht ausmalen: Wildtiere machen sich auf, um sich vor dem Bundeshaus in Bern zu versammeln und für den Erhalt ihrer Lebensräume zu demonstrieren. «Liesse sich das tatsächlich inszenieren?» fragte sich der Künstler Christian Ratti. Dank Schenkungen aus alten Museumsbeständen und von Tierpräparatoren mit winzigen Schildern, Fahnen und Transparenten ausgestattet, demonstrieren seit 2021 ein Zaunkönig, zwei Libellen, Schmetterlinge, Hummeln, Käfer und eine ganze Reihe anderer Tiere auf den Berner Strassen. Sechsbeiner sind bei diesem «Gläuf» gut vertreten, schliesslich sind 50 Prozent aller wissenschaftlich beschriebenen Arten Insekten. 

Das Projekt von Christian Ratti wurde initiiert von der Kommission für Kunst im öffentlichen Raum im Rahmen des Themenjahrs «Natur braucht Stadt» (Stadtgrün und Botanischer Garten der Stadt Bern).

Wir danken: der Fachstelle Natur und Ökologie der Stadt Bern, den Insektenkundige Oliver Seitz, Adrienne Frei, Michael Gilgen, Saraina Klopfstein und André Rey, dem Entomologischen Verein Bern, den naturhistorischen Museen von Basel, Bern und Lausanne und dem Verein Museen Bern.

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