Jahresbericht 2018
Der Seniorinnen- und Seniorenrat (SeRa) ist seit Anfang 2007 als ständige Kommission des Gemeinderats aktiv. Er hat beratende Funktion und nimmt Stellung zu Vorhaben, Projekten und Strategien in Altersfragen. Er vertritt die Anliegen und Bedürfnisse der älteren Bevölkerung der Stadt Bern.
Alter und Wohnen
Im 2018 hat der SeRa zur Wohnstrategie der Stadt Bern «Wohnstadt der Vielfalt» im positiven Sinn Stellung genommen. Im Weiteren beschäftigten uns immer wieder geplante Wohnprojekte auf Stadtgebiet. An den hierzu organisierten Veranstaltungen nahmen etliche SeRa-Mitglieder teil. Gerade das Überbauungsprojekt Viererfeld/Mittelfeld in der Länggasse beanspruchte viel Aufmerksamkeit, da der SeRa plant, anfangs 2019 beim Gemeinderat eine Eingabe zu machen, damit erstens das Generationenwohnen auch von Seiten des SeRa Unterstützung erhält und damit zweitens im Umfeld des Überbauungsprojekts ein Pilotprojekt im Sinne des Modells Curaviva 2030 im Bereich Burgerspittel/Mittelfeld durchgeführt werden könnte. Das Wohn- und Pflegemodell 2030 von CURAVIVA Schweiz will eine ganzheitliche und integrierte Betreuung und Pflege von älteren Menschen gewährleisten. Weiter fanden zwei Workshops zur Bebauung des Gaswerkareals statt und ein SeRa-Mitglied nahm Einsitz in die Quartierpartizipationsgruppe «Holligen» und ein anderes Mitglied im Begleitgremium ESP Ausserholligen. Auch über die zukünftige Form der Trägerschaft des Alters- und Pflegeheims Kühlewil hat der SeRa beraten und sich für eine selbständige Trägerschaft im Besitz der Stadt Bern
ausgesprochen.
Pilotversuch Betreuungsgutsprachen
Die Stadt Bern hat diesen Pilot, der im Mai 2019 starten und die Lücken beim Wohnen im Alter schliessen soll, erarbeitet. Im Vorfeld hat der SeRa mitgewirkt und das Projekt unterstützt. Deshalb wird ein
Mitglied auch in der geplanten Begleitgruppe Einsitz nehmen. Ein wichtiger Anstoss zu diesem Pilotversuch war überdies die Eingabe des SeRa im 2016 zum Thema «Wohnen mit Dienstleistungen für ELBeziehende».
Alter und öffentlicher Raum
Im 2018 hat sich der SeRa an den beiden Vernehmlassungen Masterplan Veloinfrastruktur und am Parkierungskonzept Motorisierter Individualverkehr (MIV) beteiligt. Der SeRa begrüsst die eingeschlagene Richtung im Masterplan Veloinfrastruktur, betonte aber in seiner Stellungnahme, dass der Grundsatz Nr. 6 «Sicherheit» zentral für dessen Realisierung sei, und zwar nicht nur für Velofahrende, sondern auch für die zu Fuss-Gehenden.
Projekt «Aufwertung der Quergässchen»
Der Zustand vieler der 17 Quergässchen in der Altstadt lässt zu wünschen übrig, was Sauberkeit, Beleuchtung und Wandgestaltung betrifft. Deshalb lancierte die Direktion für Bildung, Soziales und Sport eine Erhebung bei den Mitgliedern des SeRa sowie bei Kindern und Jugendlichen (via Kinderparlament und Jugendrat). In der Folge füllten alle einen Fragebogen während ihrer Rundgänge durch die Gässchen aus. Ein eigener Rundgang fand zudem mit Personen mit einer Behinderung statt. Für 2019 plant nun die Direktion die im Projekt erhobenen Verbesserungsvorschläge zu realisieren.
Tramhaltestelle Helvetiaplatz Richtung Thunplatz
Das Trottoir hinter der Tramhaltestelle ist für den Mischverkehr Velo – Fussgänger freigegeben. Hier ereignen sich immer wieder unangenehme oder kritische Situationen zwischen den Beteiligten. Verstärkt hat sich
dies mit dem Aufkommen von E-Bikes. Deshalb hat der SeRa Ende 2017 dem Gesamtgemeinderat eine dringliche Eingabe vorgelegt, da gerade ältere Personen auf sichere Verhältnisse im ÖV und Fussverkehr
angewiesen sind. Der Leiter der Verkehrsplanung, Karl Vogel, hat uns nach einem Gespräch im SeRaPlenum zugesagt, alles daran zu setzen, die Situation am Helvetiaplatz zu entschärfen. Wir bleiben dran.
Das Thema Lebensqualität im Alter begleitet uns als Richtschnur bei unseren Vorstössen und Aktivitäten.
Weiterhin sehr gut unterstützt wird unsere Arbeit durch das Kompetenzzentrum Alter. Herzlichen Dank.