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Stefan Schlegel

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Stefan Schlegel (Foto: zvg)

Ich bin zwar nicht von hier, gelte aber auch nicht als Migrant. Ich komme grad noch knapp aus der Schweiz, aus Buchs (SG), dem Grenzbahnhof zu Österreich. Hier kamen 1956 die Ungarn an. Dann die Tschechoslowaken, die Flüchtlinge aus Vietnam und in meiner Kindheit die Flüchtlinge aus Bosnien. Am Bahnhof Buchs hängt eine Gedenktafel mit der die «Schweizer Bürger ungarischer Abstammung» danken für «den begeisterten Empfang der Flüchtlinge und für das neue Heimatland». Die Frage, was es bräuchte, damit die Schweiz auch in Zukunft ein Land der Aufnahme wäre und ein «neues Heimatland» für jene, die aufstehen gegen Unterdrückung und für jene, die in Not sind, beschäftigt mich von Klein auf.

Diese Frage hat mich nach Bern gebracht. Die Uni Bern hat zusammen mit Fribourg und Neuchâtel ein Zentrum für Migrationsrecht. An diesem wollte ich doktorieren. Ich habe eine Arbeit verfasst, die vorschlägt, wie Migration von einer grundsätzlich verbotenen und ausnahmsweise erlaubten Tätigkeit zu einer grundsätzlich erlaubten und ausnahmsweise verbotenen Tätigkeit werden könnte. Danach ging ich nach Göttingen (D), an ein Max-Planck-Institut «zur Erforschung multiethnischer und multireligiöser Gesellschaften», wo ich noch einmal viel zu Migration gelernt habe. Dann kam ich zurück an die Uni Bern mit der Frage, warum gewisse Rechte (wie das Eigentum) besonders geschützt sind, andere (wie eine Aufenthaltsbewilligung) hingegen nicht? So forsche ich nun zur Eigentumsgarantie. Für mich ein langer Umweg zurück zur Migration. Umso mehr freue ich mich, unterwegs in der Fachkommission für Migrations- und Rassismusfragen mitarbeiten zu dürfen.

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