Rede von Gemeinderat Reto Nause anlässlich von «Firmen stellen sich vor – BOXENBERN»
Rede von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich von «Firmen stellen sich vor – BOXENBERN», 12. November 2019 ©
(Es gilt das gesprochene Wort)
Geschätzter Geri Staudenmann und David Staudenmann
Werte Grazia Siliberti
Lieber Hans-Jürg Gerber
Geschätzte Gäste und Anwesende
«Persönlich, klein und fein, hervorragend vernetzt in Politik, Wirtschaft und im Gesundheitswesen, eigenes TV-Studio, eigene Medien und eine eigene Boxschule.»
Passender als mit diesem Zitat von der Webseite kann man das Unternehmen Staudenmann nicht beschreiben.
Wie auch. Wir haben es hier ja auch mit ausgewiesenen Kommunikations-Profis zu tun. Besonders ins Aug sticht aber das letzte Wort in dieser Beschreibung: Boxschule. Es tanzt irgendwie aus der Reihe. Tanzen. Das passt doch eigentlich zum Boxer. Leicht tänzelnd im Ring. Warten auf den richtigen Moment, um den Gegner zu treffen. Nicht aggressiv. Nicht unkontrolliert. Nicht emotionsgeladen. Gekonnt und fokussiert.
Ich sehe einige Parallelen zur Politik: Auch hier wird gerungen, ja manchmal bitter gekämpft. Man begibt sich mit dem «Gegner» in den «virtuellen» Ring. Fightet um Lösungen und Mehrheiten.
Es geht leider nicht immer mit den Werten eines fairen Boxers zu und her. Nicht immer wird mit gleich langen Spiessen gekämpft. Die Bandagen sind manchmal sehr hart.
Aber! Einfach drauflos «prügeln» geht auch in der Politik nicht. Mindestens in der Schweiz ist das noch so. Da ist zum Glück noch das Volk als Schiedsrichter.
Und trotzdem glaube ich, könnten und sollten wir in der Politik aber auch in der Gesellschaft von den Boxern noch einiges abgucken, lernen und übernehmen. Denn dies würde unserer Gesellschaft guttun.
Werte wie: Fairness, Achtung und Respekt. Aggression und Wut kontrollieren und kanalisieren, sind im Boxsport ein grosses Thema und zum Beispiel hier bei BOXENBERN Bedingung, dass überhaupt trainiert werden darf.
Mit diesen ursprünglichen Werten des Gründers David Avrutschenko leisten die Betreiber von BOXENBERN noch heute, über 80 Jahre nach der Gründung, nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern auch gesellschaftlich einen Mehrwert für Bern.
Man kann sich fragen: Was haben zwei prügelnde Menschen in einem Ring für die Gesellschaft für einen Mehrwert.
Beim Boxen geht es wie gesagt nicht einfach darum, sich gegenseitig die «Grinde» einzuschlagen und unkontrolliert Wut und Aggression rauszulassen.
Man muss ja nicht immer einer Meinung sein. Man soll, und als Jugendliche muss man wohl auch eine Phase des Kräftemessens durchmachen. Aber zu welchem Preis. Unter welchen Vorzeichen und mit welchem Resultat?
Wo Aggression unkontrolliert auftritt, wo der Respekt verloren geht und wo Zerstörung und blinde Wut Überhand nehmen, wo Verletzte oder gar Schlimmeres propagiert, ja sogar in Kauf genommen wird – da werden Grenzen überschritten, was in einer zivilisierten Gesellschaft nicht tolerierbar ist.
Und das tun Sie eben beim Boxen auch nicht. Im Gegenteil.
Seine Aggression zügeln. Seine Energie bündeln. Seine Emotionen kontrollieren. Eigenschaften, die sicherlich schon die eine oder andere Schlägerei auf unseren Strassen verhindert haben.
Denn einmal in Gang gesetzt, dreht die Spirale häufig schnell. Schlägerei, Strafeintrag, arbeitslos, noch mehr Wut, Sozialfall und so weiter...
Gerade bei Hitzköpfen kann boxen helfen. Nicht nur im Moment. Auch längerfristig. Und dazu leistet BOXENBERN mit der konsequenten Pflege seiner Werte einen wichtigen Beitrag an die Gesellschaft.
Für dieses Engagement danke ich Geri und David Staudenmann und ihrem Team.
Danke auch Grazia Siliberti, die zu einem grossen Anteil für den Anlass heute Abend verantwortlich ist und es möglich gemacht hat, dass wir heute diese spannende Besichtigung durchführen können.
Ich bin sehr gespannt und wünsche Ihnen einen spannenden Abend.
Besten Dank
Titel |
---|
«Firmen stellen sich vor – BOXENBERN», Rede von Gemeinderat Reto Nause, 12.11.2019 (PDF, 201.3 KB) |