Grusswort von Gemeinderat Reto Nause anlässlich des 48. Business-Lunch im Kursaal, Kongress + Kursaal Bern AG
Grusswort von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich des 48. Business-Lunch im Kursaal, Kongress + Kursaal Bern AG, 29. April 2019 ©
(Es gilt das gesprochene Wort)
Sehr geehrtes Team des Kursaal Bern
Lieber Herr Kunz
Liebe Mitglieder der Klimaplattform der Wirtschaft Bern
Geschätzte Anwesende
Ich freue mich Sie heute hier im Kursaal bei einem unserer Gründungsmitglieder der Klimaplattform begrüssen zu dürfen.
Der Kursaal ist eines der ersten Klimaplattform-Partnerunternehmen und demonstriert seit Jahren, dass Klimaschutz auch im Hotellerie-Bereich möglich ist. Wir waren im August 2008 schon einmal hier zu Gast.
Die Kongress + Kursaal Bern AG ist seit 13 Jahren, also von Anfang an Mitglied der Klimaplattform und hat bereits viele Projekte umgesetzt. Technisch komplexe Projekte, aber auch ganz einfache Veränderungen im scheinbar Kleinen, die aber eine beachtliche Wirkung entfalteten: So zum Beispiel im Sommer 2009, als in einer Testphase die Vorhänge der Südzimmer des Kongresszentrums grundsätzlich geschlossen blieben. Die dadurch weniger stark beanspruchten Leistungen der Klimaanlagen führten zu einer Energieeinsparung von rund 9’000 kWh.
Wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit mit dem Kursaal und sind gespannt auf die neuen Projekte, über die wir später noch genaueres hören werden.
Mit dem heutigen 48. Business-Lunch der Klimaplattform veröffentlichen wir den neusten Jahresbericht der Klimaplattform der Wirtschaft. Ich möchte einige Punkte daraus hervorheben, die mir besonders ins Auge gestochen sind.
Das letzte Jahr war erfreulicherweise wieder sehr erfolgreich: 53 Projekte wurden eingereicht, knapp die Hälfte davon wurde den Sparzielen der Klimaplattform angerechnet.
Wieder ein super Vorzeigeprojekt hat uns am letzten Business-Lunch beeindruckt: die CSL Behring AG und die ara region bern haben zusammengespannt um ein besonderes Problem zu lösen: Alkohol im Abwasser der CSL Behring legte Bakterien in der ara flach. Jetzt gibt es eine direkte Leitung von der CSL Behring zur ara Bern. Dadurch wurde nicht nur der Wasserreinigungsprozess wieder problemlos möglich, der gelieferte Alkohol liefert einen wertvollen Anteil für die Biogasproduktion.
Gemeinsam Lösungen finden, dafür machen sich die Partnerunternehmen und die Leitung der Klimaplattform stark! Der Austausch mit den Partnern generiert neue Chancen und erlaubt bisher unerkanntes Potential zu entdecken und nutzen.
Und dies ist dringend gefragt. Denn es sind Initiativen und Projekte von Privatunternehmen wie Ihnen, den Mitgliedern der Klimaplattform, die einen direkten und beachtlichen Beitrag an die Erfüllung unserer Ziele der Energie- und Klimastrategie 2025 leisten.
Die Stadt Bern ist in Sachen Klima keinesfalls schlecht unterwegs. Seit über zehn Jahren ist sie als Energiestadt mit dem Goldlabel zertifiziert. Aktuell läuft wieder eine Rezertifizierungsrunde und nach heutigem Stand hat die Stadt wiederum um einige Punkte zugelegt. Die Klimaplattform, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung, wurde bisher in jeder Rezertifizierung lobend erwähnt.
Die Stadtberner Bevölkerung war mit fast Dreivierteln für das kantonale Energiegesetz. Dass dieses Gesetz abgelehnt wurde, stellt uns vor etliche Herausforderungen. Das klare Stimmergebnis gibt mir als Umwelt- und Energiedirektor, gibt der Stadtberner Regierung aber einen klaren Auftrag in die eingeschlagene Richtung weiterzugehen. Das freut und ermutigt mich.
Doch nach wie vor gibt es grosse Herausforderungen zu meistern und dies gelingt der Stadt Bern nur, wenn weiterhin Initiativen wie die Klimaplattform weitergetrieben werden und gedeihen, wenn Projekte, wie die von den Partnern der Klimaplattform eingereichten, realisiert werden.
Der Jahresbericht zeigt eindrücklich: Die Partnerunternehmen der Klimaplattform haben letztes Jahr den CO2-Ausstoss um 2’684’564 kg CO2 reduziert. 2’554’924 kg wurden dem Sparziel angerechnet. Somit wurde dieses Jahr – nach zwei Jahren Durststrecke – das Ziel den CO2-Ausstoss um 2000 Tonnen pro Jahr zu reduzieren wieder erreicht.
Dies ist ein enorm wichtiges Zeichen, gerade in der heutigen Debatte um die Verbesserung des Klimaschutzes, die aktueller nicht sein könnte.
Versuchsweise haben wir zwei neue Kategorien eingeführt, um Projekte ins Rampenlicht zu stellen, die keine oder nur sehr wenig CO2-Reduktion bewirken, aber sonst einen grossen Einfluss haben:
- So zum Beispiel im Zubau von erneuerbarer Energie: Seit Gründung der Klimaplattform wurden durch Erzeugung von Biogas und Montage von Solaranlagen 61’000 Megawattstunden zugebaut. Das entspricht dem Stromverbrauch von knapp 14’000 durchschnittlichen Vierpersonenhaushalten.
- Oder auch in der Effizienzsteigerung wurden beachtliche Schritte gemacht: 2018 wurden von den Partnern der Klimaplattform durch Effizienzsteigerungen 5’112’903 kWh eingespart. Ökologisches Engagement gehört entweder zur unternehmerischen Grundhaltung einer Firma oder aber nicht.
Sie werden heute genauer erfahren, in welch breitem Spektrum und mit was für Projekten sich der Kursaal Bern als Unternehmen durch sein unermüdliches Bestreben umwelt- und ressourcenschonend zu handeln als Firma mit ökologischer Grundhaltung auszeichnet. Als grösstes Kongresszentrum im Raum Bern Mittelland mit 170 Hotelzimmern und vielfältigem Gastro-Angebot ist dies keineswegs nur ein Kinderspiel und beeindruckt mich deshalb umso mehr.
Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für die Gastfreundschaft von Kevin Kunz und seinem Team des Kursaal Bern. Und ich wünsche Ihnen nun viel Vergnügen an diesem 48. Business-Lunch der Klimaplattform.
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48. Business-Lunch im Kursaal, Kongress + Kursaal Bern AG, Grusswort von Gemeinderat Reto Nause, 29.04.2019 (PDF, 136.5 KB) |