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Grusswort Reto Nause anlässlich des «40-jährigen Jubiläum SNZ» mit Besichtigung der Sanitätsnotrufzentrale 144 Bern

31. August 2018

Grusswort bei Medienanlass von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich des «40-jährigen Jubiläum SNZ» mit Besichtigung der Sanitätsnotrufzentrale 144 Bern, 31. August 2018©

Es gilt das gesprochene Wort

Sehr geehrte Medienschaffende

Auch ich begrüsse Sie herzlich.

Ich möchte gerne darauf zu sprechen kommen, weshalb die Sanitätspolizei Bern und ihre Arbeit in der Stadt Bern und Agglomeration, aber auch darüber hinaus, für den Kanton, so essentiell sind.

Die Sanitätsnotrufzentrale (SNZ) 144 Bern ist bei einem Notfall die Eingangstür zur Rettung: Sie steht ganz am Anfang der Rettungskette und ermöglicht die Rettung, indem sie den Rettungswagen losschickt.

Mit der Einführung der kurzen Nummer 144 vor 40 Jahren ist die Hürde nochmals kleiner geworden, Rettung rasch avisieren zu können.

«144 hei sie gseit»: Eine einprägsame dreistellige Zahl – spätestens dank dem aktuellen Sommerhit einer beliebten Berner Combo auch der jüngeren Bevölkerung einprägsam bekannt.

Die erste aktenkundige Statistik des Sanitätsdiensts Stadt Bern von 1886 verzeichnete 29 Sanitätstransporte und 124 sanitätsdienstliche Hilfeleistungen (bei einer Wohnbevölkerung von 45`000 Personen).

Damals war sie ausschliesslich für das Stadtgebiet zuständig. Es ist eindrücklich, diese Zahlen zu hören und zu vergleichen mit den heutigen: 40'000 disponierte Einsätze im Jahr – das macht durchschnittlich ca. 108 Notrufe auf die 144 pro Tag. Das muss man sich mal vorstellen.

Klar ist, dass mit der wachsenden Bevölkerung, gestiegenen medizinischen und technischen Möglichkeiten eben auch die Möglichkeiten und die Anforderungen an die Arbeit der Sanitätspolizei und ihrer Sanitätsnotrufzentrale gestiegen sind.

Sanität - eine städtische Aufgabe, erbracht über die Stadtgrenzen hinaus

Wir haben es auf dem bisherigen Weg gehört und gesehen: Die Sanitätspolizei hat in Bern eine langjährige, eine bewährte und bewegte Geschichte.

Die Sanitätspolizei Bern war und ist seit jeher an Grossanlässen rund um Bern präsent: Waren es früher z.B. der Zuchtstiermarkt oder Grossübungen des Zivilschutzes, sind es heute grosse Sportanlässe oder Demonstrationen.

Solche Strukturen, wie jene des Rettungswesens, bilden sich meist im Umfeld von Ballungszentren, wie die Stadt Bern eines ist, aus. Hier wurde als einer der ersten Orte im Kanton Bern eine Struktur aufgebaut und professionalisiert, die Rettungen in Notfällen organisierte.

Unglücke passieren überall, nicht nur in Städten und urbanen Zentren, sondern eben auch in ländlicheren oder abgelegenen Gegenden. Auch dort muss das Rettungswesen greifen und rasch und koordiniert zum Einsatz kommen.

Nach und nach hat die Sanitätspolizei Bern deshalb auch Einsätze ausserhalb der Stadtgrenzen und also in übrigen Teilen des Kantons übernommen.

Heute nimmt die Sanitätsnotrufzentrale 144 Bern, die sie gleich noch in live sehen werden, und aufgrund deren Jubiläum wir heute hier sind, die wichtige Aufgabe der Notrufentgegennahme und der Disposition der Rettungseinsätze für einen grossen Teil des Kantons Bern wahr.

Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich vom Grimselpass bis zur Einkaufsmeile in Lyssach.

Die SNZ disponiert Einsätze für 5 Verwaltungskreise, das heisst für rund 790'000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Das ist eine komplexe Aufgabe und eine enorm wertvolle Dienstleistung für die Berner Bevölkerung.

Im Auftrag des Kantons

Die Sicherstellung der Sanitätsnotrufzentrale (SNZ) 144 sowie der Rettungsleistungen der Sanitätspolizei sind eine kantonale Aufgabe.

Die Sanitätspolizei Bern arbeitet also im Auftrag des Kantons Bern. Mittels Leistungsvertrag ist vereinbart, welches Gebiet die Sanitätspolizei Bern abdeckt.

Die Gebiete Oberaargau und Biel mit dem Berner Jura werden je von separaten Sanitätsnotrufzentralen abgedeckt. Das ist ein historisch gewachsenes Konstrukt.

Stossrichtung Zusammenarbeit – Gemeinsam stark

Biel und Oberaargau disponieren selbst, das ist teilweise eine Herausforderung, immerhin sind nun Bestrebungen im Gang, dass die SNZ Biel ebenfalls auf demselben Einsatzleitsystem arbeiten wird, wie dies bei uns die Feuerwehr und die Sanitätspolizei bereits gemeinsam mit der Kantonspolizei Bern tun.

Es ist wichtig, dass die linke und die rechte Hand voneinander wissen, was die jeweils andere tut. Gerade wenn es – wie bei Notfällen – auf jede Minute ankommt.

Übersicht und Koordination sind unabdingbare Faktoren für den Erfolg bei der Rettung von Personen. Man erreicht sie in erster Linie, wenn die Kräfte gebündelt und das Wissen zusammen eingesetzt werden.

Sano als Berner Kompetenz im Rettungswesen

Und diese Kompetenzen, die Übersicht und Koordinationsfähigkeit, hat im Rettungswesen die Sanitätspolizei Bern stetig weiterentwickelt und qualitativ verbessert.

Für Bern als Bundeshauptstadt und überregionaler Eventstandort mit grossem Einzugsgebiet ist es enorm wichtig das Rettungswesen weiterhin nach eigenen Bedürfnissen steuern und operativ umsetzen zu können.

Dies auch im Hinblick auf eine allfällige Katastrophensituation, in welcher sich die Stadt auf eine eigene, hochprofessionelle Schutz- und Rettungsorganisation verlassen können muss.

In der Stadt Bern werden die Schutz- und Rettungsleistungen bisher von zwei unabhängigen Organisationen erbracht, der Abteilung Feuerwehr, Zivilschutz und Quartieramt (FZQ) sowie der Sanitätspolizei Bern (Sano).

Bereits heute arbeiten die beiden Rettungsorganisationen sehr eng miteinander sowie mit weiteren Blaulichtorganisationen zusammen.

Die Sanitätspolizei Bern ist heute dank der hochprofessionellen Infrastruktur und Arbeitsweise der Sanitätsnotrufzentrale 144 und des Rettungsdienstes die Kompetenz auf dem Platz Bern, wenn es um die Rettung und medizinische Erstversorgung von Personen geht.

Fusion

Durch die, im Juni angekündigte, kommende Zusammenführung von Feuerwehr und Sanitätspolizei entsteht das Kompetenzzentrum für alle Fragen rund um Schutz und Rettung in Bern als städtische Einheit.

Durch den Zusammenschluss soll ein breit akzeptierter Partner für Stadt und Kanton Bern sowie andere Blaulichtorganisationen geschaffen werden, zu welchem der Kontakt aktiv gesucht und auf dessen Wissen und Erfahrung gebaut wird. Die neue Organisation wird damit für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen optimal aufgestellt.

Es soll ein Ort mit attraktiven Arbeitsplätzen, professioneller Ausbildung, permanentem Training, hoher Einsatzerfahrung und einheitlicher Alarmierung werden.

Damit soll auch den härteren Wettbewerbsbedingungen und regulatorischen Vorgaben Rechnung getragen werden.

Die Zusammenführung macht auch Sinn, weil die beiden Blaulichtorganisationen der Stadt Bern einen wichtigen Kern unserer städtischen Aufgaben vereinen: den Schutz unserer Bevölkerung sowie die Rettung im Notfall.

Sanität und Feuerwehr arbeiten bereits heute mit ähnlichen Strukturen und Systemen und verfügen über örtlich sehr nahe beieinanderliegende Infrastrukturen. Durch Synergieeffekte beispielsweise im Bereich der Beschaffung, Wartung, Führung und Einsatzleitung, aber auch in der Administration sollen – wo sinnvoll und möglich – Kosteneinsparungen erzielt und die Effizienz weiter gesteigert werden.

Wie diese Einheit genau aussehen wird, wie genau Synergien entstehen und genutzt werden können, wird mit externer Begleitung abgeklärt. Die Reorganisation soll 2020 abgeschlossen sein.

Ich will es nicht verpassen, die Gelegenheit zu nutzen, Thomas Rohrbach, stellvertretender Kommandant und Marco Harder, Bereichsleiter der Sanitätsnotrufzentrale an dieser Stelle für ihren vollen Einsatz und die qualitativ hochwertige Arbeit, die sie und ihr Team tagein, tagaus rund um die Uhr leisten, zu danken.

Vielen Dank!

Grusswort bei Medienanlass von Gemeinderat Reto Nause, Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie, anlässlich des «40-jährigen Jubiläum SNZ» mit Besichtigung der Sanitätsnotrufzentrale 144 Bern, 31. August 2018©
Titel
«40-jähriges Jubiläum Sanitätsnotrufzentrale 144», Grusswort Reto Nause, 31.08.2018 (PDF, 130.9 KB)

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