Referat anlässlich der Einweihung Pocket-Schwammstadt
Referat von Gemeinderätin Marieke Kruit, Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, anlässlich des Point de Presse «Einweihung Pocket-Schwammstadt» vom Montag, 6. Mai 2024
Es gilt das gesprochene Wort
Geschätzte Damen und Herren, liebe Medienschaffende
Herzlich willkommen zur Einweihung der ersten Schwammstadt im Taschenformat, oder «Pocket-Schwammstadt», wie es auf Neudeutsch heisst. Sie sehen hier exemplarisch im Kleinen, was die Stadt Bern im Grossen umsetzt.
Vereinfacht gesagt geht es darum, unsere Städte wie ein Schwamm, der das Regenwasser speichert, zu konzipieren. Das Wasser wird nicht direkt in die Kanalisation abgeleitet, sondern es wird während Hitzeperioden von Pflanzen genutzt oder verdunstet. Dieser Effekt wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Gleichzeitig ist bei Starkregen die Gefahr von Überschwemmungen geringer und die Kanalisation wird entlastet.
Das Schwammstadt-Prinzip kommt aktuell im Rahmen der Aufwertungsmassnahmen an der Optingenstrasse zum Zug – einem weiteren Projekt, das wir zusammen mit der Mobiliar realisieren. Auch auf dem Rosalia-Wenger-Platz am Bahnhof Wankdorf – einem Projekt, das wir gemeinsam mit der SBB umgesetzt haben – kam das Prinzip zur Anwendung. Bei den Aufwertungsmassnahmen im Zuge des Fernwärmeausbaus von Energie Wasser Bern oder im Gegenvorschlag des Gemeinderats zur Stadtklima-Initiative spielt die Schwammstadt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Bei jedem Projekt im öffentlichen Raum überlegen wir uns, was wir tun können, damit der Aufenthalt im Sommer erträglich bleibt. Denn es ist ein Fakt: Die Welt wird immer wärmer, die Hitzetage nehmen zu. Und die dicht bebauten Städte sind davon stärker betroffen als das Umland. Das gilt auch für die Stadt Bern. Ich glaube mittlerweile haben das alle verstanden, unabhängig der politischen Couleur.
Wie die Pocket-Schwammstadt genau funktioniert und warum die Mobiliar das Projekt finanziell unterstützt, erfahren sie im Anschluss von Benjamin Lüthi, Geschäftsleitungsmitglied von Hunziker Betatech, und Belinda Walther Weger, Leiterin Public Affairs & Nachhaltigkeit bei der Mobiliar.
Aber was bezweckt eigentlich die Stadt Bern mit diesem Projekt? Wir wollen, dass die Bevölkerung versteht, warum wir tun, was wir tun – dass sie versteht, warum weniger Asphalt und mehr Bäume nicht nur für die Natur, sondern auch für die Menschen gut sind. Verständnis zu schaffen, ist mir persönlich und dem Gemeinderat ein grosses Anliegen. Genau dies können wir mit der Pocket-Schwammstadt erreichen: Wir stellen die Baupläne Schulen und anderen Institutionen zur Verfügung und leisten damit einen Beitrag, damit die Klimamassnahmen von der Bevölkerung mitgetragen werden.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Mobiliar, die das Projekt finanziell unterstützt, bedanken. Mit dem Engagement von Privaten ist schlicht mehr möglich – im Kleinen, wie im Fall der Pocket-Schwammstadt, aber auch im Grossen. Immer mehr Unternehmen sind sich ihrer Mitverantwortung bewusst – nicht nur, wenn es darum geht den Klimawandel zu bekämpfen, sondern auch, wenn es darum geht, unsere Städte hitzeverträglicher zu gestalten.
Ich bin überzeugt, dass solche gemeinsamen Engagements Zukunft haben – unter der Führung der öffentlichen Hand und mit der fachlichen und finanziellen Unterstützung von Unternehmen, wie Hunziker Betatech und der Mobiliar.
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Referat Marieke Kruit Pocket Schwammstadt (PDF, 64.6 KB) |