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Schlusswort anlässlich der Veranstaltung des Netzwerks rassismuskritische Schule zum Thema «Rassismus in der Schule?!»

20. März 2023

Schlusswort von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Veranstaltung des Netzwerks rassismuskritische Schule zum Thema «Rassismus in der Schule?!», 20. März 2023

(Es gilt das gesprochene Wort)

Geschätzte Lehrpersonen, Schulleiter*innen
Liebe Anwesende aus dem schulnahen Bereich
Liebe Interessierte

«The first thing you do is to forget that I’m black.
Second, you must never forget that I’m black.»

Diese zwei Verse bilden den Einstieg in das Gedicht «For the White Person Who Wants to Know How to Be My Friend» der afroamerikanischen Feministin Pat Parker. Darin geht es um Wünsche und Forderungen an potenzielle weisse Freund*innen. Damit sie eine Freundschaft, Partnerschaft oder Zusammenarbeit eingehen können, sollen sie das Schwarzsein des Gegenübers nicht festschreiben oder ständig ihren Blick darauf richten. Sie sollen aber seine damit einhergehenden Erfahrungen und Perspektiven auch nicht leugnen. Weisse Menschen müssen vielmehr immer wieder situationsabhängig abwägen, welche Rolle Schwarzsein und Weisssein für die aktuelle Situation spielen.

Ein solches Bewusstsein müssen wir uns erarbeiten und damit in der Schule beginnen. Denn die Schule hat einen Einfluss auf den gesamten Lebensweg der Kinder. Darum ist es sehr wichtig, dass hier hingeschaut wird. In der Schule Rassismus zu erfahren, gehört zu der Lebensrealität von sehr vielen Kindern. Das ist schlimm.

Rassismuserfahrungen, die in der Schule beginnen, ziehen sich durch alle Lebensbereiche hindurch: Sie wiederholen sich bei der Suche nach einer Lehrstelle, nach einem Job oder nach einer Wohnung beispielsweise. Darum ist das Thematisieren von Rassismus in der Schule sehr wichtig. Die Institution Schule ist ein Ort, wo wir Einfluss nehmen können und wollen.

Wir müssen Rassismus sehen und erkennen, damit wir ihn verlernen können. Dabei braucht es einen gesamtheitlichen Blick auf allen Ebenen: auf der individuellen, der institutionellen und der strukturellen Ebene.

Wir können mit der Reflexion bei uns auf der individuellen Ebene anfangen. Die Selbstreflexion ist wichtig und ein erster Schritt. Danach begeben wir uns auf die institutionelle Ebene.

Mit der Gründung des Netzwerks rassismuskritische Schule Bern gemeinsam mit der PH Bern hat die Stadt einen ersten Schritt gemacht. Weitere Schritte unternehmen wir mit der Schulsozialarbeit und der Arbeit in der Verwaltung. Dort, wo die Stadt Bern eine Handhabe hat, versuchen wir anzusetzen.

Nicht zuletzt gibt es in der Aktionswoche gegen Rassismus mehrere Veranstaltungen zu Rassismus in der Schule. Aber es darf nicht bloss bei einer Woche im Jahr bleiben, wir wollen länger dranbleiben. Ich schätze darum das Netzwerk rassismuskritische Schule sehr, welches das ganze Jahr über am Thema dranbleibt und sich intensiv damit beschäftigt. Ich bedanke mich herzlich für Ihr Engagement und fühle mich geehrt, dass ich heute hier die Abschlussrede halten durfte. Vielen Dank!

Weitere Informationen.

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