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Referat zur Vernissage Wortfächer im Rahmen des Stadtfestivals endlich.menschlich

21. Oktober 2024

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Vernissage Wortfächer vom Montag, 21. Oktober 2024, im Rahmen des Stadtfestivals endlich.menschlich (21.-25. Oktober 2024)

(Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrte Damen und Herren

Ich freue mich sehr, heute mit Ihnen im Museum für Kommunikation das Stadtfestival endlich.menschlich eröffnen zu dürfen.

«Das Leben ist endlich. Das Ende menschlich.» So lautet das Motto des Stadtfestivals – und es ist auch das Anliegen der «Berner Charta: Das Lebensende gemeinsam tragen».

Die Charta wurde im November 2020, mitten im ersten Corona-Jahr, gemeinsam von der Stadt Bern, dem Palliative Zentrum des Inselspitals, Palliative Bern, den Landeskirchen und der Berner Fachhochschule für Soziale Arbeit lanciert.

Mit der Charta wollen wir einen guten Umgang und Gespräche über die Themen Sterben, Tod und Trauer fördern und gemeinsam eine Sterbekultur in der Stadt Bern entwickeln. Das oft tabuisierte oder vermiedene Thema Lebensende soll in verschiedenen Lebensbereichen, bei Bekannten und Nachbar*innen, am Arbeitsplatz, in Kultur, Schule, Religion und im Gesundheitswesen offen angesprochen werden können. Denn viele Menschen machen die Erfahrung, dass manchmal die passenden Worte und Erfahrungen im Umgang mit dem Lebensende fehlen. Im Sinne der Charta will das Stadtfestival hier Brücken bauen und Berührungsängste abbauen.

Der heutige Anlass zum Auftakt des Stadtfestivals baut eine solche Brücke. Das Museum für Kommunikation widmet den ganzen Abend exklusiv dem Thema «Leben und Tod im Museum».

Der Wortfächer – ein gedrucktes Publikationsformat, bei dem die Seiten nicht geblättert sondern aufgefächert werden – zum Thema «endlich.menschlich» liefert Denkanstösse, um über das eigene Leben nachzudenken und Worte für das Sterben, den Tod und die Trauer zu finden. «Was fühlst du, wenn du an deine eigene Endlichkeit denkst?», lautet eine Frage im Wortfächer. Eine weitere: «Warum feiern wir die Geburt, aber nicht den Tod?». Fragen wie diese betreffen uns alle. Deshalb ist der Wortfächer auch für Menschen ab 12 Jahren gedacht, die sich spielerisch mit dem Lebenssinn und der Endlichkeit befassen wollen.

Das Stadtfestival bietet in dieser Woche mit seinem umfangreichen und vielseitigen Programm zahlreiche Möglichkeiten für Gespräche und Begegnungen. Zum Beispiel beim Rundgang durch das Haus der Religionen, um etwas über das Sterben und den Tod in anderen Kulturen zu erfahren. Oder bei einer ungezwungenen Gesprächsrunde im Death Café Spezial im Dock8. Lassen Sie sich von den Aktionen auf dem Bremgartenfriedhof zum Thema «Wenn der letzte Vorhang fällt» inspirieren. Dort gibt es Spaziergänge und Führungen, Kunst, Rituale und sogar das Probeliegen in einem Sarg ist möglich. Oder besuchen Sie die Bühne und Stände in der Zeughausgasse oder das Kerzenritual auf dem Münsterplatz.

An dieser Stelle möchte ich all jenen danken, die das grossartige Festivalprogramm mit viel Einsatz und Engagement auf die Beine gestellt haben. Wer sich nach dem Festival weiter engagieren möchte, kann dem Verein «Bärn treit» beitreten, der die Umsetzung der Berner Charta zum Lebensende bezweckt.

«Alles hat seine Zeit. Das Leben ist jetzt.», heisst es im Wortfächer. Geniessen Sie den heutigen Anlass und hoffentlich auch weitere Anlässe und Aktionen am Stadtfestival. Ich wünsche Ihnen dabei viele gute Gespräche und Begegnungen.

Weitere Informationen.

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