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Referat von Franziska Teuscher anlässlich der Pestalozzi-Feier

12. November 2021

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Pestalozzi-Feier, 12. November 2021

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrte Jubilarinnen und Jubilare

Sehr geehrte Pensionierte

Sehr geehrte Damen und Herren

«Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut.»

Dieses Zitat stammt von Aristoteles. Ob Jung oder Alt, wir alle müssen resp. dürfen ein Leben lang Neues lernen. Das ist schön und oft anstrengend. Aristoteles sagt: Neues lernen wir, indem wir es tun. Das heisst: indem wir ausgehend vom Denken und Abwägen ins Handeln kommen. Als Lehrpersonen waren Sie diesem Prozess immer wieder ausgesetzt und begleiteten viele Kinder und Jugendliche beim Lernen oder beim Erlernen des Lernens.

Ich freue mich sehr, Sie zur heutigen Pestalozzifeier begrüssen zu dürfen und damit eine langjährige und schöne Tradition der Stadt Bern aufrecht zu erhalten. Dass wir Sie feiern, uns bei Ihnen bedanken, ist nichts als selbstverständlich. Die Stadt Bern und der Berufsverband der Lehrerinnen und Lehrer möchte mit dieser Feier zeigen, dass wir Ihr langjähriges Engagement für die Schule und für die Arbeitgeberin Stadt Bern sehr zu schätzen wissen und dankbar sind, Sie an unseren Schulen zu haben.

Vor 25, 40 oder gar mehr Jahren haben sie als junge Lehrerinnen und Lehrer Ihre Ausbildung am Kindergartenseminar, am Seminar, am Sekundarlehramt, an der Uni oder an der Pädagogischen Hochschule abgeschlossen und sind in den Schuldienst eingetreten. Sie haben seither Scharen von Kindern und Jugendlichen auf bestimmten Abschnitten ihrer schulischen Laufbahn begleitet. Sie haben sich damals für einen der anspruchsvollsten, vielfältigsten und wichtigsten Berufe überhaupt entschieden. Sie haben ganz direkt an der Basis eine hohe Mitverantwortung dafür übernommen, dass sich Kinder und Jugendliche gut entwickeln können. Sie unterstützen, fördern, ermutigen und begleiten Kinder in die Welt des Lernens, des Wissens, Denkens und Handelns. Damit gestalten Sie direkt und indirekt deren und unsere Zukunft mit. Dafür gebührt Ihnen ein ganz herzliches Dankeschön.

Damit wir uns die jeweilige Zeitspanne, in der Sie in der Schule tätig sind, etwas plastischer vorstellen können, werfen wir einen kurzen Blick zurück:

Was geschah vor 40 Jahren?

  • Prinz Charles und Lady Diana heirateten

Und was geschah vor 25 Jahren?

  • Prinz Charles und Lady Diana liessen sich scheiden

Und heute? Heute legt ein Virus uns, ja die ganze Welt, praktisch lahm. Ich lerne mich und meine Mitmenschen ganz neu kennen. Beruflich bin ich als Gemeinderätin damit konfrontiert, trotz Unsicherheiten und Widersprüchlichkeiten entscheiden zu müssen. Und die Schulen, das ist eine der weltweiten Erkenntnisse, spielen eine ganz zentrale Rolle bei der Virusbekämpfung und dem Zusammenhalt der Gesellschaft. «Nie mehr ein Schul-Lock down», sagen viele Länder, so auch die Schweiz. Zu gross waren die negativen Nebenwirkungen. Das bedingt aber, dass Sie, die Lehrpersonen, zu Ihrem normalen Pensum hinzu, noch mehr stemmen müssen. Dafür haben Sie meine Hochachtung.

Als Arbeitgeberin bin ich stolz, Sie zu meinen treuen Mitarbeitenden zählen zu dürfen. Ich will eine gute Volksschule, in der die Schülerinnen und Schüler gut und gerne lernen und Sie motiviert lehren können. Das ist ein gemeinsames Ziel, das Sie und ich immer wieder neu kreieren müssen und dürfen.

Gerne möchte ich noch einmal Bezug auf Aristoteles nehmen:

«Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut.»

Auch Sie mussten sich in den vergangen zwei Jahren und bis heute auf viel Neues und nie Dagewesenes einlassen. Die Umstellungen, Anpassungen, Vorsichtsmassnahmen aufgrund der Covid-Pandemie verlangt von Ihnen einiges ab. Auf die damit verbundenen Herausforderungen lassen Sie sich immer wieder ein. Sie lernen Neues, indem Sie es einfach tun und so dem Realitäts-Check unterziehen und Dinge wo nötig justieren oder den eingeschlagenen Weg ändern. Für diese Bereitschaft möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen bedanken.

Danken möchte ich Ihnen auch für Ihren täglichen Einsatz in der Schule und hoffe, dass Sie sich auch nach 25 oder 40 Jahren immer noch freuen, vor Ihre Klasse zu treten und mit den Schülerinnen und Schülern zu arbeiten. Die Kinder sind unsere Zukunft, und Sie die Wegbereiter und Coaches dieser jugendlichen Gipfelstürmer und Gipfelstürmerinnen. Ganz herzlichen Dank dafür.

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