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Referat Franziska Teuscher anlässlich des Austauschapéro für Freiwillige im Asylbereich

7. September 2018

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des Austauschapéro für Freiwillige im Asylbereich, 7. September 2018©

Es gilt das gesprochene Wort

Liebe Freiwillige, liebe Koordinatorinnen und Koordinatoren

Wenn ich hier in den Saal schaue und Sie hier versammelt sehe, dann finde ich das schon sehr beeindruckend. Die meisten der hier Anwesenden sind Teil des «Netzwerks Freiwilligenarbeit Migration und Integration der Stadt Bern und Umgebung». Sie gehören alle seit Langem oder auch erst seit Kurzem einer der über 25 Gruppen aus den Gemeinden in Bern, Muri oder Köniz an. Sie engagieren sich unkompliziert und Basis nah um Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten. Das ist fantastisch.

Unter Ihnen gibt es auch Menschen mit eigener Flucht- und Migrationserfahrung, die im Netzwerk mitarbeiten und sich einbringen. Sie haben ähnliche Situationen durchlebt, wie die Menschen, denen Sie nun zur Seite stehen. Das finde ich ein grossartiges Zeichen der Solidarität und Empathie.

Ich kann Ihnen versichern, dass ich Ihre Arbeit sehr zu schätzen weiss. Sie ergänzen und unterstützen die Aufgaben, welche die Stadt Bern, die Gemeinden Muri und Köniz sowie verschiedene Hilfswerke, Institutionen und Organisationen in der Migrationsarbeit nie und nimmer alleine bewältigen könnten. Vor allem engagieren Sie sich in Bereichen, wo es um das Zwischenmenschliche, um Beziehungen und das Gefühl des Willkommenseins geht. Sie engagieren sich in Sportgruppen für Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten, Sie erteilen oder unterstützen Deutsch- und Berndeutsch-Kurse, Sie bieten Alltagsbegleitung an, Sie organisieren und betreiben Nähateliers, Begegnungscafés, Müttertreffen und vieles mehr. Sie bereiten den Weg, dass geflüchtete Menschen ihren Alltag möglichst gut bewältigen können.

Sie sorgen dafür, dass Geflüchtete sich in der Fremde etwas weniger fremd fühlen. Das hat einen hohen Wert und das ist humanitäre Arbeit im ursprünglichsten Sinn des Wortes. Kommt dazu, dass auch Sie als Freiwillige im Kontakt mit geflüchteten Menschen bestimmt immer wieder eine persönliche Bereicherung und Horizonterweiterung erfahren. Und Sie tragen diese Ihre Erfahrungen in die Gesellschaft und ihr Umfeld. Und dafür möchte ich mich, auch im Namen des Gemeinderates der Stadt Bern, bei Ihnen bedanken.

Was wir Ihnen heute anbieten können, sind zwei Dinge: Einerseits ein kleines Apéro, um Danke zu sagen und Ihnen unsere Wertschätzung auszudrücken. Und andererseits können wir Ihnen die Möglichkeit anbieten, sich untereinander auszutauschen und kennenzulernen. Ob und was daraus wird, das entscheiden Sie: Vielleicht entdecken Sie Möglichkeiten der Zusammenarbeit oder tauschen gute Ideen aus. Ich hoffe, Sie profitieren gegenseitig von je unterschiedlichen Erfahrungen und Beispielen guter Praxis.

Ich finde, der Zeitpunkt unseres Treffens könnte nicht besser sein, obschon die Zahlen im Asylbereich derzeit stark rückläufig sind. Durchgangszentren schliessen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Asylbereich stehen ohne Arbeit da. Keine einfache Situation. Das sind Schwankungen, die es im Bereich Asyl immer gab und wohl auch immer geben wird.

Doch das heisst nicht, dass wir Sie bald nicht mehr brauchen. Es ist anzunehmen, dass die Asylsuchendenzahlen irgendwann wieder steigen, denn leider gibt es auf der Welt immer wieder Kriege und Elend, die Menschen in die Flucht treiben. Im Weiteren ist es so, dass Geflüchtete nicht nur bei der Ankunft auf Solidarität und Unterstützung angewiesen sind, sondern oft Begleitung über Jahre hinweg brauchen. Es braucht Zeit, bis Menschen in einem neuen Land und einer neuen Lebenssituation Fuss gefasst haben. Allein in der Stadt Bern waren Ende Juli gemäss den Angaben des Staatssekretariats für Migration (SEM) insgesamt 3’028 geflüchtete Personen gemeldet, darunter Menschen im Asylverfahren, vorläufig Aufgenommene sowie anerkannte Flüchtlinge.

Ein letzter Punkt, der dafür spricht, Ihre Netzwerke gerade jetzt zu pflegen: Die aufgebauten Strukturen Ihrer Freiwilligennetzwerke sollen jetzt nicht auseinanderbrechen. Pflegen Sie das Erreichte, bleiben Sie dran und passen Sie, wo nötig, ihre Angebote und Ideen an. Wir brauchen Sie und sind dankbar für Ihre Arbeit – jetzt und in Zukunft.

Merci beaucoup – de tout cœur

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des Austauschapéro für Freiwillige im Asylbereich, 7. September 2018©
Titel
Austausch Asyl Freiwillige, Referat, Franziska Teuscher 07.09.2018 (PDF, 117.5 KB)

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