Referat Franziska Teuscher anlässlich der offiziellen Eröffnung des Stadtfests vom Samstag, 19. August 2016
Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der offiziellen Eröffnung des Stadtfests vom Samstag, 19. August 2016©
Es gilt das gesprochene Wort
Liebe Gäste
Seit einer Woche ist Leben in das nigelnagelneue Schulhaus Brünnen eingekehrt. Rund 240 Kinder besuchen hier die Schule und ich hoffe, dass die Kinder, die Lehrpersonen und alle weiteren Beteiligten einen guten Start hatten.
Das Schulhaus Brünnen hat nicht einen Haupteingang, sondern zwei. Ich möchte fast sagen, dass das neue Schulhaus somit nicht nur aus praktischen Gründen, sondern auch in symbolischer Hinsicht etwas Demokratisches hat. Es bevorzugt keines der Quartiere, aus denen die Kinder zur Schule kommen. Das Schulgebäude ist vom Ansermetplatz als auch vom Brünnenpark her auf direktem Weg zugänglich. Und das neue Schulhaus dient als Bindeglied zwischen den Hochhaussiedlungen Gäbelbach/Holenacker und dem Brünnenquartier. Es verbindet einen traditionsreichen mit einem neuen Quartier. Wie sich diese Brückenfunktion, die dem Schulhaus zukommt, entwickeln wird, wird sich zeigen. Und das wird spannend. Das neue Zusammengehen birgt vielleicht auch die eine oder andere Überraschung. Denn es sind ja nicht nur Kinder und Jugendliche, die sich in einem Schulhaus begegnen, zusammen Lern- und Lebenszeit verbringen. Kinder bringen über die Schule auch immer Erwachsene in Kontakt. Ich selber habe mit und dank meinen Kindern in meinem Wohnquartier viele neue Menschen kennengelernt. Das ist etwas Schönes und es kommen unerwartete Begegnungen zustande. Auch die Turnhalle, die vor allem abends auch von Vereinen genutzt werden kann, wird hoffentlich Menschen aus Gäbelbach und Brünnen zusammenführen. Vielleicht werden dereinst Soziologinnen und Soziologen über die spannende Funktion, die das Brünnen-Schulhaus auf die beiden Quartiere ausgeübt hat, schreiben und Forschungsprojekte dazu aufgleisen. Ich selber bin sehr gespannt, wie sich das soziale Leben hier entwickelt und wünsche auf diesem Weg allen viel Freude und Erfolg.
Den wichtigsten Grundstein für das Gelingen dieses erweiterten nachbarschaftlichen Zusammenlebens haben sicher die Quartierkommissionen und Quartiervertreterinnen und –vertreter selber gelegt. Sie haben das Bauprojekt von Beginn weg engagiert, auch kritisch, aber konstruktiv begleitet. Dieses partizipative Vorgehen hat sich sehr gelohnt.
In Sachen Beteiligung steht im Brünnen-Schulhaus ein weiteres, schönes Projekt an. Die Umgebungsgestaltung konnte auf den Schulstart hin abgeschlossen werden, was noch fehlt sind die Spielgeräte für die Basisstufe. Hierfür ist ein grosses Kindermitwirkungsprojekt geplant, das bis zu den Herbstferien aufgegleist wird und im Winterhalbjahr langsam Form annehmen soll. Solche Projekte machen Freude, einfach nur Freude!
Ein Schulhaus steht per se für Zukunft, für die Zukunft der nachfolgenden Generationen. Und das heisst für mich, den Gesamtgemeinderat, den Stadtrat und die Stadtverwaltung, dass wir zur Umwelt Sorge tragen müssen und wollen. So verfügen das Schulhaus und die Turnhalle über den Minergiestandard für Neubauten. Die Gebäude sind mit einer kontrollierten Lüftung ausgestattet und der Wärmebezug erfolgt über eine ewb-Energiezentrale im Gäbelbach. Und das ist eine ganz spannende Sache: Dem Abwasser aus dem ganzen Quartier wird die Wärme entzogen. Im Durchschnitt liegt die Temperatur des Abwassers bei ca. 12 bis 15°C und stellt damit ein nicht konstantes System dar. Deshalb wird die Abwasserwärmepumpe mit einer zweiten Wärmequelle verbunden. Im Fall der Volksschule Brünnen ist dies die Gastherme. Die Abwasserwärmepumpe und die Gastherme liefern je hälftig die Energie für das Beheizen des Schulhauses und die Aufbereitung des Warmwassers im Schulhaus. Das heisst: Die Quartierbevölkerung hilft im Alltag über Tätigkeiten wie Duschen, Geschirrwaschen, Wäsche wachsen, kochen, putzen etc mit, das Schulhaus Brünnen zu beheizen.
Zudem wird auf dem Flachdach des Schulhauses durch ewb eine Solarenergieanlage betrieben. Die Photovoltaikanlage hat eine Jahresleistung von 33'000 kWh, was dem Strombedarf von acht bis neun Haushalten entspricht. Wärme aus Abwasser und Wärme übers Sonnenlicht; da hüpft mein grünes Herz! Nun bleibt mir herzlich zu danken, allen, die sich an der Realisierung des Schulhauses – in welcher Form auch immer – beteiligt haben. Und allen Nutzerinnen und Nutzern des Schulhauses wünsche ich viel Freude mit dem neuen «Quartiertreffpunkt».
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Titel |
---|
Eröffnung Stadtfest Brünnen, Referat Franziska Teuscher, 19.08.2016 (PDF, 81.8 KB) |