Referat Franziska Teuscher anlässlich der Eröffnung der Ausstellung «Das Lohnmobil kommt»
Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung «Das Lohnmobil kommt», 13. Juni 2016 ©
Es gilt das gesprochene Wort
Liebe Beatrice, liebe Frauen, liebe Männer, werte Anwesende
Ich freue mich sehr, heute zusammen mit Regierungspräsidentin Beatrice Simon das «Lohnmobil» zu eröffnen. Ich darf den Lohnmobil-Macherinnen auch die Glückwünsche des Gemeinderats zur Ausstellung und den Dank des Gemeinderats für ihren Einsatz für die Lohngleichheit aussprechen.
«Mann und Frau haben Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit», so steht es in der Verfassung seit 1981. Aber auch 35 Jahre später und 20 Jahre nach Inkrafttreten des «Bundesgesetzes über die Gleichstellung von Frau und Mann» haben Forderungen nach Lohngleichheit einen harten Stand. So stösst der aktuelle Vorschlag des Bundesrats, Unternehmen im Gleichstellungsgesetz zu verpflichten, ihre Löhne auf das Einhalten der Lohngleichheit zu überprüfen, auf grossen Widerstand. Der Gemeinderat hat diesen Vorschlag in seiner Vernehmlassungsantwort unterstützt.
Die Stadt Bern ist seit vielen Jahren «unterwegs zur Lohngleichheit». So lautet auch das Motto des Lohnmobils. «Unterwegs zur Lohngleichheit» heisst für die Stadt Bern Folgendes: Die Stadt hat die Einhaltung der Lohngleichheit bei den städtischen Angestellten in den letzten zehn Jahren viermal überprüft und wird das 2017 erneut tun. Bei der letzten Überprüfung verdienten Frauen bei sonst gleichen Voraussetzungen wie Ausbildung, Alter, Dienstjahre, Anforderungsniveau, berufliche Stellung etc, im Durchschnitt 1.7 Prozent weniger als Männer. Und unser Ziel ist ganz klar: Null-Differenz. Nicht ganz ohne Stolz kann ich Ihnen sagen, dass «meine» Direktion, die Direktion für Bildung, Soziales und Sport, bei der Lohngleichheit die Null-Differenz bereits erreicht hat. Das ist mir sehr wichtig, vor allem deshalb, weil die BSS mit 73 Prozent Mitarbeiterinnen diejenige Direktion mit dem höchsten Frauenanteil ist.
Die Stadt Bern will Lohngleichheit nicht nur als Arbeitgeberin sichern, sondern auch als Auftraggeberin. Wer für die Stadt Bern baut, in grösserem Umfang Waren liefert oder mit ihr einen Leistungsvertrag hat, soll nachweisen, dass er oder sie die Lohngleichheit respektiert. Bis 2018 wird die Stadt Bern im Beschaffungswesen entsprechende Kontrollen einführen. Sie will damit ihren Handlungsspielraum noch stärker nutzen. Ziel muss sein, sicherzustellen, dass keine Steuergelder in diskriminierende Löhne fliessen.
Besten Dank für Ihr Kommen und Ihre Aufmerksamkeit
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Ausstellung «Das Lohnmobil kommt», Referat Franziska Teuscher, 13.06.2016 (PDF, 15.8 KB) |