Referat anlässlich des Kick-off-Anlasses der Aktionswoche gegen Rassismus
Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich des Kick-off-Anlasses der Aktionswoche gegen Rassismus, 13. März 2023
(Es gilt das gesprochene Wort)
Liebe Mitwirkende und Partner*innen der Aktionswoche
Geschätzte Vertreter*innen der Gemeinden Ittigen, Ostermundigen, Muri und Köniz
Liebe Mitglieder der Fachkommission für Migrations- und Rassismusfragen
Liebe Mitarbeitende der Fachstelle für Migrations- und Rassismusfragen
Bereits zum 13. Mal findet dieses Jahr die Aktionswoche gegen Rassismus statt. Ich freue mich sehr, Sie an diesem Kick-off-Anlass begrüssen zu dürfen.
Chancengerechtigkeit ist mir ein grosses Anliegen. Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Chancengerechtigkeit sind auch Thema in den Legislaturrichtlinien 2021-2024 des Berner Gemeinderates. Chancengerechtigkeit, Diskriminierungsfreiheit sowie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Teilhabe tragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.
Ein gerechter Zugang zu vielen Angeboten, Teilhabemöglichkeiten, Wohn- oder Arbeitsstellen sind nicht für alle selbstverständlich. Viele Menschen sind von Ausschlussmechanismen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer Sprache oder ihres Geschlechts betroffen. Wie gehen wir dagegen vor?
Schon in den letzten zwei Jahren hat sich die Aktionswoche gegen Rassismus dem Thema «struktureller Rassismus» gewidmet. Die 13. Aktionswoche gegen Rassismus trägt das Unterthema «Ressourcen»: Es geht um das Wissen und die Werkzeuge, die uns zur Verfügung stehen. Ziel ist, dass wir die Türen, die Rassismus schliesst, nicht nur öffnen, sondern diese auch offenhalten. Das Wissen, wie wir Rassismus aktiv bekämpfen können, steht zur Verfügung. Es liegt auch in unserer Verantwortung, es aktiv zu nutzen.
Es braucht Diskussionen über Machtverhältnisse, Verantwortung und Lösungsmöglichkeiten, damit sich rassistisch diskriminierte Menschen nicht mehr allein der Bekämpfung ihrer Ungleichbehandlung annehmen müssen.
Genau dies bietet die Aktionswoche gegen Rassismus: Veranstaltungen und Projekte, die konkrete Anhaltspunkte liefern, wie wir strukturellen Rassismus erkennen, benennen, verstehen und bekämpfen können.
Auch die Stadt Bern ist sich ihrer Rolle als Institution, die noch viel Sensibilisierungsarbeit vor sich hat, bewusst. Sie will die anwesenden Aktivist*innen unterstützen. Nicht nur, wenn es um finanzielle Beiträge für die Aktionswoche geht, sondern auch auf weiteren Ebenen.
Im Rahmen der Aktionswoche führt die Stadt eine eigene Veranstaltung durch mit dem Titel «Rassismus schliesst Türen — öffnen wir sie!». Darin wird die städtische Antirassismusarbeit vorgestellt und besprochen.
Zum Thema «Rassismus in der Schule» findet ein öffentlicher Vernetzungsanlass des «Netztwerkes rassismuskritische Schule» statt. Dieses Netzwerk arbeitet das ganze Jahr über zu diesem Thema.
Die Stadt engagiert sich auch in der Sensibilisierung des städtischen Personals in Form von Veranstaltungen und Weiterbildungen. In der Schulsozialarbeit finden regelmässig Weiterbildungen für die Mitarbeitenden statt.
Die Aktionswoche ist dafür da, auf das Thema aufmerksam zu machen, die Tür zu öffnen. Wir müssen aber das ganze Jahr am Thema dranbleiben. Lassen Sie uns alle dranbleiben, damit die Tür über die Aktionswoche hinaus offenbleibt. Ich danke den anwesenden Personen, die ein Grossteil der Arbeit in diesem Bereich machen. Sie sind eine Inspiration für die Stadt und leisten einen wichtigen Beitrag. Ohne Sie wäre es nicht möglich, das Engagement gegen Rassismus weiterzuführen. Herzlichen Dank!