Referat anlässlich der Verleihung «Berner Sozialpreis 2023 freiwillig.engagiert»
Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Verleihung «Berner Sozialpreis freiwillig.engagiert» vom Montag, 5. Dezember 2023.
(Es gilt das gesprochene Wort)
Sehr geehrte Bewerber*innen für den «Berner Sozialpreis 2023 freiwillig.engagiert»
Werte Mitglieder der Jury
Liebe Musiker*innen des konsibern
Liebe Gäste
Auch von meiner Seite: herzlich willkommen zur Verleihung des «Berner Sozialpreises 2023 freiwillig.engagiert». Diese Verleihung ist für mich immer ein Höhepunkt des Jahres, denn sie zeigt nicht nur Siegerprojekte, sondern sie zeigt, wie breit die Palette an Engagement und Freiwilligenarbeit in der Stadt Bern ist. Das macht mich glücklich.
Wir haben 23 Bewerbungen bekommen. Jedes einzelne Engagement ist wertvoll, und ich bin sehr froh, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind, denn ich möchte Ihnen allen gratulieren und Danke sagen, auch wenn wir nicht jedes Projekt auszeichnen können.
Für die Jahre 2021 bis 2024 hat sich die Berner Stadtregierung, der ich angehöre, Chancengerechtigkeit zum Ziel gesetzt: Denn Chancengerechtigkeit, Diskriminierungsfreiheit sowie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Teilhabe tragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Der chancengerechte und niederschwellige Zugang zu öffentlichen und gemeinschaftlichen Angeboten für die Bevölkerung soll erleichtert werden. Zudem soll die Regierung einen Beitrag zu einer ökologischen, naturnahen und zu einer hindernisfreien Stadt im öffentlichen Raum leisten. Wie Sie sehen werden, leisten die Projekte, die heute ausgezeichnet werden, einen wertvollen Beitrag zu mehr Teilhabe und zur Überwindung von Barrieren und passen damit wunderbar zu unseren Zielen.
Aber auch alle anderen Projekte leisten einen Beitrag zur Gesellschaft, der unbezahlbar ist. Ich bin sehr stolz darauf, Sozialdirektorin in einer Stadt zu sein, die auf ein so grosses freiwilliges Engagement zählen und bauen darf. Vielen Dank.
Für mich ist und bleibt klar: Die Summe der Freiwilligenarbeit, die in Bern gemacht wird, ist für die Stadt unverzichtbar und ganz einfach grossartig. Vielen Dank. Vielen Dank an jede Einzelperson unter Ihnen.
Danken möchte ich auch von meiner Seite den jungen Musiker*innen, die den Anlass musikalisch begleiten, den engagierten Mitarbeitenden der Schule für Gestaltung, die uns diesen feierlichen Rahmen bieten, und der Jury, die zusammen mit mir die schwierige Aufgabe hatte, die vier Gewinner*innen zu bestimmen.
Als erstes zeichnen wir ein Projekt aus, das sowohl eine soziale als auch eine nachhaltige Komponente hat. Es motiviert dazu, Gegenstände nicht wegzuwerfen, sondern weiterzuverwenden, zu teilen und zu tauschen. Durch das Zusammenkommen für den Tausch ermöglicht es soziale Teilhabe für Frauen und Mädchen ab 12 Jahren im Westen von Bern und ein neues, erschwingliches Outfit. Dieses erfolgreiche Projekt, das dieses Jahr zehn Jahre alt wird, ist ein Projekt von Mensch zu Mensch, von Modi zu Modi: FAIRkleiden- der Frauen*kleiertausch.
Auch das zweite Projekt beinhaltet einen direkten Austausch von Mensch zu Mensch, ermöglicht Teilhabe und stellt Wissen zur Verfügung. In diesem Projekt bieten Jurist*innen in Ausbildung und junge Anwält*innen Menschen Rechtsberatung an, die sonst keinen Zugang dazu hätten. Rechtsberatung ist jedoch wichtig, gerade in existenziellen Fragen, die sich um das Wohnen, Einkommen, Sozialhilfe, Schulden etc. drehen. Die freiwillig engagierten Jurist*innen stellen ihr Wissen kostenlos für eine Erstberatung zur Verfügung. Es handelt sich um die Rechtsberatung Untermatt.
Beim ersten Projekt, das mit 7000 Franken ausgezeichnet wird, steht der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch im Vordergrund. Indem die Freiwilligen etwas zur Verfügung stellen, ermöglichen sie Teilhabe. In diesem Fall stellen die freiwillig Engagierten ihre Sehkraft zur Verfügung, damit sehbehinderte und blinde Menschen joggen gehen können. Sie bauen für Menschen mit einer Sehbehinderung Barrieren ab und lassen sie am Sport, an der Bewegung und an der Natur teilhaben. Gemeinsam joggen sie in Tandems in der Berner Natur – und schliessen die sportliche Aktivität dann im gemeinschaftlichen Beisammensein ab. Es ist der Verein Blind-Jogging Sektion Bern.
Auch beim zweiten Projekt, das mit 7000 Franken ausgezeichnet wird, steht die Hilfe von Mensch zu Mensch im Zentrum, und es geht ebenfalls um Teilhabe und Bewegung. Auch hier bauen die freiwillig Engagierten für Menschen mit einer Sehbehinderung Barrieren ab und lassen sie am Sport, an der Bewegung und an der Natur teilhaben. Beim letzten Projekt, das wir heute auszeichnen, wird gemeinsames Velofahren ermöglicht. Auch hier radeln sie in Tandems zu zweit oder in Gruppen in der Umgebung von Bern – auch bei ihnen fehlt das anschliessende gemeinschaftliche Ausklingen nicht. Ausgezeichnet wird der Sehbehinderten-Tandemverein Bern.