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Referat anlässlich der Veranstaltung 25 Jahre Kornhausbibliotheken

27. Oktober 2023

Referat von Gemeinderätin Franziska Teuscher, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, anlässlich der Veranstaltung 25 Jahre Kornhausbibliotheken, 27. Oktober 2023

(Es gilt das gesprochene Wort)

Werte Medienschaffende, liebe Anwesende

Nach 25 Jahren, in denen Kinder und Erwachsene eintauchen konnten in wahre und erfundene Geschichten, magische Momente, Kriminalfälle, Lebensweisheiten, Märchen, Biografien und Reiseführer, feiern wir heute den Geburtstag der Kornhausbibliotheken.

Die Kornhausbibliotheken stellen für mich und hoffentlich auch für alle anderen Menschen in Bern und Umgebung Orte des Entdeckens, aber auch des Friedens, der Harmonie und des Verweilens dar. Mitten in den tausenden Geschichten in tausenden von Buchdeckeln herrscht bedächtige Ruhe. In den Ecken mit den Kinderbüchern wird es manchmal ein bisschen lauter und in der Ludothek, wo es Brettspiele, Handpuppen, Playmobil, Puzzles und sogar Laufräder zum Ausprobieren gibt, sogar sehr lebhaft. Aber die andächtige Ruhe überwiegt. In allen Bibliotheken gibt es gemütliche Sofas und Sessel, und manche Bibliothek hat sich einen fast schon magischen Ort ausgesucht wie diejenige im Rosengarten. Ich hoffe, Sie spüren anhand dieser Worte, wie sehr ich die Kornhausbibliotheken liebe.

Ich liebe sie nicht nur wegen der vielen gedruckten Geschichten und wegen ihres vielfältigen Angebots, sondern auch, weil sie wunderbar nach Bern passen, die Stadt, die eine Stadt für alle sein möchte. Die Bibliotheken sind ein niederschwelliger Kultur- und Bildungsbetrieb für alle Bevölkerungsschichten und auch für Familien. Sie sprechen damit ein deutlich breiteres Publikum an als andere Berner Kulturinstitutionen. Kinder dürfen Bücher kostenlos ausleihen, Erwachsene zahlen auch nur einen Franken für ein Buch, das nicht grad brandneu ist und auf den Bestsellerlisten steht (dann sind es drei Franken). Es gibt auch Bücher in anderen Sprachen – auch Bücher für ganz kleine Kinder – und ein wachsendes digitales Angebot, was ebenfalls einen Beitrag leistet für die Chancengerechtigkeit in der Bildung.

Die Kornhausbibliotheken decken mit ihrem Netz praktisch die ganze Stadt ab. Sie erstrecken sich vom Bienzgut in Bümpliz bis in die Laubegg, von Gäbelbach über die Länggasse bis in den Breitenrain und nach Ostermundigen. Und auch wenn ich hier als Gemeinderätin der Stadt spreche, freue ich mich dennoch, dass die Kornhausbibliotheken sich nordwärts über Zollikofen bis nach Urtenen-Schönbühl, südlich über Muri und Worb bis nach Münsingen und seit neuestem auch in den Westen bis nach Wohlen ausbreiten. Sie dienen damit als gutes Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Stadt, Kanton und Region. Und die Besucher*innenzahlen zeigen zumindest am Beispiel Kornhausbibliotheken, dass das Buch – das sowohl in elektronischer als auch in analoger Form ausgeliehen oder aber vor Ort gelesen werden kann – auch im digitalen Zeitalter noch nicht ausgedient hat. Im ersten Halbjahr 2023 haben allein die Kornhausbibliothek am Kornhausplatz 120'000 Menschen besucht.

Als Stadt Bern sind wir über einen Leistungsvertrag mit den Kornhausbibliotheken verbunden. Für die Stadt ist es wichtig,

… dass der geplante Umbau des Hauptsitzes am Kornhausplatz gelingt

… dass wir über ein attraktives Netz an Quartierbibliotheken verfügen

… dass die Kornhausbibliotheken einen engen Austausch mit den Schulbibliotheken pflegen

… dass sich die Kornhausbibliotheken künftig noch stärker als niederschwelligen Ort der Begegnung positionieren können und in allen Menschen und Bevölkerungsschichten die Freude am Lesen wecken und stärken

… dass wir uns gemeinsam überlegen, wie die Bibliothek der Zukunft in Bern aussieht, damit die Bibliotheken und die Freude am Lesen über das digitale Handyzeitalter hinaus unsterblich bleiben.

Wie ein Kind freue ich mich, heute mit Ihnen zu feiern. Denn wie es Erich Kästner im fliegenden Klassenzimmer schreibt: «Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch.»

In diesem Sinne, lassen Sie uns alle Kinder bleiben und kindliche Freude am Buch und am Lesen bewahren.

Ich übergebe nun das Wort an Hans-Ulrich Glarner vom Kanton.

Weitere Informationen.

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